Frauen im Priesteramt
12.04.2025 • 21:45 - 23:05 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
Die Franko-Spanierin Christina Moreira ließ sich 2015 heimlich zur Priesterin weihen. Trotz Exkommunikation wirkt sie in ihrer spanischen Gemeinde.
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Christina Moreira und Victorino Pérez Prieto gehören zu den wenigen römisch-katholischen Priester-Ehepaaren.
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Demonstration der „Ordain Women“ im Vatikan: Mutige Christinnen fordern das Recht, ihre Berufung als Priesterin zu leben.
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Myra Brown ist Priesterin in der Kirchengemeinde „Spiritus Christi“ in Rochester, USA.
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Originaltitel
Femmes prêtres : Vocations interdites
Produktionsland
B
Produktionsdatum
2024
Info, Gesellschaft + Soziales

Offene Fragen an die Kirche

Von Hans Czerny

Unter den Aposteln, die Jesus als Jünger berief, sei keine Frau gewesen. Deshalb sei es ein für alle Mal für Frauen unmöglich, zu Priesterinnen zu werden: Frauen, die an diese Lehre der katholischen Kirche nicht glauben mögen, schlossen sich weltweit zusammen und ließen sich zu Priesterinnen weihen.

Zwölf Männer seien es gewesen, die Jesus zu seinen Jüngern berief – keine Frau sei darunter gewesen. Auf diesen Glauben und die daraus folgende Lehre beruft sich die katholische Kirche bis heute. Doch viele katholische Frauen widersetzen sich weltweit dieser Lehre, inzwischen ist die Priesterinnenweihe besonders in Amerika verbreitet, obwohl laut Papst Franziskus bereits Johannes Paul II. darüber das "letzte Wort" gesprochen hat. Die neue ARTE-Doku "Frauen im Priesteramt – Verbotene Berufung" greift nun dieses durchaus brisante Thema auf.

Die Theologin und Journalistin Jacqueline Straub schreibt immer wieder regelmäßig Briefe an Papst Franziskus: "Ich wünsche mir, dass Sie mit berufenen Frauen ins Gespräch kommen." Sie weiß inzwischen, dass das nicht gern gesehen wird – Frauen, die sich wie 2002 die sogenannte "Passauer Sieben" zu Priesterinnen weihen ließen, werden exkommuniziert. Dem Gleichheitsgebot widerspreche das nicht, antwortet Papst Franziskus im Flugzeug einer skeptischen Fragestellerin. Jeder könne gleich sein in der Kirche, aber "jeder auf seine Weise".

Andererseits scheinen die Hundertschaften von karmesinroten Kardinälsroben die These zu bestätigen, die Kirche sei "das radikalste Patriarchat der Welt", was nicht unerheblich wegen ihres Einflusses auf Bürger- und Menschenrechte sei. Die afroamerikanische Priesterin Myra Brown fragt da schon mal vor ihrer Gemeinde, ob das alles gerecht sei, wo doch die Kirchen zu 80 Prozent von Frauen besucht würden.

Der ebenso farbenprächtige wie kirchenkritische Film von Marie Mandy (Belgien, 2024, deutsche Erstsendung) besticht durch seine ruhige Lesart. Hier wird der Kirche kein Hexenprozess gemacht, es werden nur jede Menge offene Fragen gestellt. "Ich glaub, ich nerv' die ganz schön", sagt die emsige Briefschreiberin Jacqueline Straub und pocht auf eine Gemeinschaft der Gleichen und auf einen offenen Tisch.

Frauen im Priesteramt – Verbotene Berufung – Sa. 12.04. – ARTE: 21.45 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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