Der Titel täuscht: "Gleißendes Glück" ist über weite Strecken ein furchtbar deprimierender Film. Aber einer mit viel Feingefühl.
Helene (Martina Gedeck) geht es nicht gut, ihre Beziehung läuft monoton vor sich hin. Über die Werbung wird sie auf einen Ratgeber von Eduard E. Gluck (Ulrich Tukur) aufmerksam. Nach einer Vorlesung des Psychologen finden sich beide auf sonderbare Weise interessant und lernen sich näher kennen. Es wird klar: Jeder von ihnen hat abgrundtiefe Geheimnisse. Eduard leidet unter Paraphilie, der krankhaften Sucht nach immer ausgefallenerer sexueller Stimulation. Wie kommt man aus einem Strudel von Antriebslosigkeit und Pornosucht heraus und findet zurück in ein glückliches, "normales" Leben? Die Fragen, die Sven Taddicken in seiner Romanverfilmung "Gleißendes Glück" stellt, versprechen keine seichte Unterhaltung. Großartige Schauspieler tragen den Film, den ARTE nun als Free-TV-Premiere zeigt. Der schwer verdauliche Themenmix aus Depressionen, Nihilismus und Paraphilie gerät so zu einem feinfühligen Beziehungs- und Selbstfindungsdrama.