Die Dokumentation begleitet eine Mutter und ihr fast volljähriges Kind in einer wichtigen, aber auch sehr belastenden Phase – kurz vor einer geplanten Geschlechtsangleichung. Es geht um die Frage, wie weit elterliche Verantwortung reichen kann – und darf.
Es ist eine schwere Entscheidung, die sich mit stockenden Worten ankündigt: "Mama, ich muss dir etwas sagen", leitet Emma ihr Coming-out ein. Die neue ARD-Dokumentation "Echtes Leben: Ist mein Kind trans*?" begleitet eine kleine Familie in einer besonders schwierigen Lebensphase. Sandras Tochter gesteht ihrer Mutter, wie quälend unwohl sie sich in ihrer Geschlechtsidentität fühlt. "Mir rannen die Tränen, eine Welt brach für mich zusammen", erinnert sich die 45-Jährige vor der Kamera.
Der Beitrag berichtet von den Zweifeln und Selbstvorwürfen der Mutter: "Wieso passiert mir das? Was habe ich falsch gemacht?" Auch drei Jahre später, kurz vor einem geplanten operativen Eingriff, ist die Unsicherheit noch da. "Soll ich mein Kind von seinem Vorhaben abbringen?", fragt sich Sandra. "Wo hört für mich als Mutter die Verantwortung auf?"
Der Filmemacher Manfred Uhlig beleuchtet eine Phase, die viele Familien vor große Herausforderungen stellt. Nicht selten durchlaufen Jugendliche kurz vor dem Erwachsenwerden und damit auch dem rechtlichen Übergang in die Volljährigkeit eine angespannte Phase der Geschlechtsunsicherheit.
Dabei gilt es, genau zu klären, woher das Gefühl von Fremdheit in der eigenen Haut tatsächlich rührt. Experten warnen: Selbst der Entschluss zur hormonellen und operativen Umwandlung – Betroffene bevorzugen in der Regel den Begriff der Angleichung – in/an ein anderes Geschlecht löst nicht zwingend alle Probleme.
Echtes Leben: Ist mein Kind trans*? – Mi. 13.12. – ARD: 23.50 Uhr