Marie Brand und das Spiel mit dem Glück
20.04.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
TV-Film, TV-Kriminalfilm
Lesermeinung
Marie Brand (Mariele Millowitsch) schaut sich noch am Tatort das Opfer Sigmar Calser (Steffen Laube) an. Findet sie erste Indizien, die auf den Mörder hinweisen?
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Kommissar Simmel (Hinnerk Schönemann, l.), Marie Brand (Mariele Millowitsch, M.) und der Verkäufer des Spielwarenladens (Heinrich Cuipers, r.) versuchen die jungen Zeugen mit Walkie-Talkies und Kakao zu ködern.
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Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann, r.) und Marie Brand (Mariele Millowitsch, l.) befragen Oliver Calser (Jörg Malchow, M.), einen der beiden Söhne des Opfers, auf der Galerie im Eingangsbereich der Firmenzentrale. Stand Oliver Calser seinem Vater wirklich so nah, wie er den Ermittlern gegenüber behauptet?
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Simmels (Hinnerk Schönemann, l.) "Chefsache" fliegt auf! Dr. Engler (Thomas Heinze, r.) hat sich etwas bezüglich der Gehaltserhöhung einfallen lassen. Marie Brand (Mariele Milowitsch) weiß nicht, was sie davon halten soll, dass Simmel jetzt ihr Chef ist.
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Marie Brand (Mariele Millowitsch) ist mit Michi Calser (Daniel Lommatzsch), dem anderen Sohn des Toten verabredet. Welches Bild zeichnet er von seinem Vater? Wieso hat Michi Calser das Familienunternehmen vor Jahren verlassen?
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Marie Brand (Mariele Millowitsch, l.) bekommt von der Casinoangestellten Jutta Lehmann (Marie Leuenberger, r.) die Überwachungsvideos gezeigt.
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Die zwei Jungs (Caemon van Erp, l., Noah Behrend, M.), werden von Simmel (Hinnerk Schönemann, r.) als Zeugen befragt. Haben sie wirklich was gesehen, was den Ermittlern hilft?
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Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) und  Marie Brand (Mariele Millowitsch) wird klar, dass Jutta Lehmann gelogen hat. Aber ist sie auch die Mörderin?
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Der spielsüchtige Hannes Müchen (Peter Schneider) kann es nicht lassen und zockt weiterhin online. Müchen und seine Frau Barbara haben eine Klage gegen das Opfer und seine Firma laufen. War sein Frust so groß, dass er sogar zum Mörder wurde?
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Simmel (Hinnerk Schönemann) und Marie Brand (Mariele Millowitsch, r.) konfrontieren Jutta Lehmann (Marie Leuenberger, l.) mit ihrem Geheimnis.
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Der Ex-Knacki Lothar Emmerich (Michael Schenk, l.) bekommt Besuch von Michi Calser (Daniel Lommatzsch, r.). Was verbindet die beiden? Vielleicht sogar ein Mord?
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Die Kommissare Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) und Marie Brand (Mariele Millowitsch) ermitteln im Spielcasino des Opfers. Marie Brand ist erstaunt über Simmels Faszination an Spielautomaten.
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Die zwei Brüder Michi (Daniel Lommatzsch, l.) und Oliver Calser (Jörg Malchow, r.) treffen sich im Park. Die Stimmung zwischen den beiden ist weiterhin angespannt.
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Der Spielwarenverkäufer (Heinrich Cuipers, r.) findet die Leiche von Sigmar Calser (Steffen Laube, l.).
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2019
TV-Film, TV-Kriminalfilm

Aus der weiten Welt der Einarmigen Banditen

Von Wilfried Geldner

Tod eines Spielautomaten-Magnaten: Marie Brand und Jürgen Simmel (Mariele Millowitsch, Hinnerk Schönemann) zieht es beim 25. Fall tief in die Welt der Spielhöllen und ihrer Betreiber hinein. Kompliziert wie die Mechanik eines neueren einarmigen Banditen.

Die Kölner Kommissare Marie Brand und Jürgen Simmel sind auf ihrem ZDF-Samstagstermin so beliebt wie sonst nur die "Tatort"-Kommissare am Sonntag. Zuletzt, im Januar, fuhren sie 7,6 Millionen Zuschauer ein (23 Prozent Marktanteil). Krimi mit Komödie ist eben beliebt, wie nicht zuletzt der "Tatort" aus Münster im Ersten zeigt. In ihrem 25. Fall sind Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann dem Mörder eines Spielhöllen-Magnaten auf der Spur, der zwischen Geldeimern und -koffern im Auto vor einer seiner Spielhöllen sitzt. Der Tat verdächtig sind wahrhaft viele: Raubmörder und Rachelüsterne, "professionelle" und süchtige Spieler. Ein Jubiläumsfilm, der offensichtlich den Jackpot leeren will.

Tot sitzt der Spieautomatenhersteller und Spielothekenbetreiber Calser in seinem Auto. Gerade hat er sein letztes Casino entleert, die Eimer und Koffer sind voller Geld. Zwei Jungen, von Marie Brand später die "Kakaozwerge" genannt, weil sich der mit ihnen fraternisierende Simmel zum Kakao verabreden will, entdecken den Mann. Von den Münzen im Eimer kaufen sie Walki-Talkis, was wohl unter anderem den fragwürdigen Wert jeglichen Geldes unterstreichen soll. Immerhin kann Simmel, der diesmal arg unterbelichtet wirkt, auf diese Weise mit den jugendlichen Zeugen telefonieren.

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Drin in der Spielothek, einer von hunderten im Kölner Raum, die dem Toten gehörten, sammelt derweil eine Servicekraft verzweifelt mit dem Staubsauger liegen gebliebene Münzen ein. Selbstverständlich gibt es "Profis", die Automaten immer mal wieder zum Rattern bringen, die genau wissen, wann und wo es zuzuschlagen gilt – etwa, wenn der Automat lange nichts mehr ausgeschüttet hat. Einer von ihnen arbeitet gar im Verborgenen, er klügelt auf einem Schrottplatz in einsamer Hütte Systeme aus, mit denen er ganze Spielketten sprengen kann. Lothar Emmerich (Michael Schenk) wurde vor wenigen Wochen aus der Automatenfirma geschasst. Nun tut er sich gar mit dem schon vor Jahren entwichenen "guten Sohn" des Automatenbetreibers zusammen. Der wechselte nach dem Selbstmord seiner spielsüchtigen Freundin schon vor Zeiten die Seiten.

Im offenbar bewusst schnell geschnittenen, farbbleichen Kölner Krimi (Regie: Michael Zens) rattern die Szenen wie die Slots beim Spielautomaten vorbei. Ein paar Schicksale zu viel sind da im Krimi-Baukasten zusammengesetzt – zweifelhafte Unternehmer und opponierende Ganoven, arme Würstchen, die der ungebrochen beworbenen Spielsucht verfallen sind, aber auch Robin Hoods mit Helfersyndrom. Es gibt die arme Ehefrau, die das Geld der Schwiegermutter und das damit geplante Häuschen verzockt. Aber auch die Freundin des geläuterten Magnaten-Sohnes, die sich in ihrer Sucht das Leben genommen hat.

Auf einer dritten Walze, um im Spielautomatenbild zu bleiben, wird dem Zuschauer viel von den Machenschaften des Gewerbes vermittelt, also auch davon, wer die wahren Gewinner sind. Leider wird diese Lektion nur selten von der gewohnten Komik der Reihe durchbrochen – etwa, wenn Marie Brand den Träumer Simmel fragt, ob denn der Geldtopf im Auto des Toten nicht abschreckend genug für ihn gewesen sei. Ohnehin wird Simmels Geldgier als Running Gag arg überstrapaziert. Dr. Engler (Thomas Heinze) ernennt ihn "pro forma" zu Maries Chef, bloß damit er mehr Geld bekommt. Er geriete damit, erklärt ihm Marie, in die Steuerprogression. Aus dieser Malaise kommt Simmel zuletzt nur durch einen angeblich leichtfertig abgefeuerten finalen Rettungsschuss und damit die Abstufung wieder heraus.

Allzu steil ist diesmal das Gefälle zwischen den Kommissaren Brand und Simmel. Marie ist stets die Schlaue, er der Tor. Man möchte beinahe den Inklusionsbeauftragten rufen. Zum sonstigen recht anspruchsvollen Noir-Szenario die schlichte Konstellation jedenfalls so recht nicht passen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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