Stilles Tal
24.07.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
Spielfilm, Drama
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prisma-Redaktion
Hubertys (Robert Atzorn und Victoria Trauttmansdorff) sitzen vollkommen fertig auf den Sandsäcken. Das Wasser steigt.
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v.l.: Thomas Stille (Wolfgang Stumph) und Konrad Huberty (Robert Azorn)
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Dixie (Sarah Alles) hält glücklich ihr Baby im Arm.
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Thomas Stille (Wolfgang Stumph, li.) und Konrad Huberty (Robert Atzorn) warten auf der Ruine des Gasthofes auf Rettung. Als der Hubschrauber kommt, lässt Stille Huberty den Vortritt.
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Dixie (Sarah Alles) hat die letzten Wehen. Olli (Tom Wlaschiha), Anna Huberty (Victoria Trauttmansdorff) und Barbara Stille (Ulrike Krumbiegel) v.l., leisten ihr Beistand
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Thomas Stille (Wolfgang Stumph, li.) und Konrad Huberty (Robert Atzorn) warten auf der Ruine des Gasthofes auf Rettung. Als der Hubschrauber kommt, lässt Stille Huberty den Vortritt.
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Hint
Audiodeskription
Originaltitel
Stilles Tal
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2011
Kinostart
Mi., 07. September 2011
Spielfilm, Drama

Der kleinste Kastrophenfilm aller Zeiten

Von Kai-Oliver Derks

Im Angesicht der Katastrophe finden zwei sture Männer im ARD-Film "Stilles Tal" zueinander. Ein sehenswertes Ost-West-Drama, das nun im Ersten wiederholt wird.

Sie stehen sich gegenüber – Auge in Auge. Der Westler: habgierig, herzlos, arrogant. Der Ostler: gerechtigkeitsfanatisch, selbstmitleidig, übermäßig stolz. Was um Himmels willen könnte diese beiden Kontrahenten zusammenführen? Ein nun im Ersten wiederholter Fernsehfilm von Marcus O. Rosenmüller von 2011 kennt die Antwort: Eine Katastrophe muss her. Im Angesicht des Untergangs werden sich die beiden schon zusammenraufen.

"Stilles Tal" ist beileibe nicht arm an Klischees. Im August 2002 kommt er also, der Westler Konrad Huberty (Robert Atzorn), der auf sein Eigentum von dermaleinst besteht. Zehn Jahre stritt er sich mit dem Sachsen Thomas Stille (Wolfgang Stumph) um einen Gasthof im Müglitztal. Hubertys Vater bewohnte ihn einst, kehrte dann aber dem Kommunismus den Rücken.

Stille zog in den 70-ern ein, kurz nach der Wende wurde ihm das Haus zugesprochen. Doch dann verlor er es vor Gericht. Stichwort "Einigungsvertrag", Stichwort "Rückgabe vor Entschädigung". Der Ostler Stille ist zweifellos, dem Gericht zufolge, im Unrecht. Doch sein versoffener Anwalt hat das letzte Urteil übersehen, keinen Einspruch mehr eingelegt, und nun steht der Westen vor der Tür. Huberty hat seine Anwältin und dazu seine Frau Anna (Victoria Trauttmansdorff) mitgebracht und will einziehen.

Doch derweil regnet es, unaufhörlich. Es ist der Vorabend der Katastrophe von 2002, als unter anderem die Flüsse Elbe, Müglitz und Weißeritz über die Ufer traten. Der Osten stand unter Wasser. Und mittendrin: die Gaststätte "Stilles Tal". Erst spät begreifen alle Beteiligten, welche historische Katastrophe hier auf sie zukommt. Natürlich wollte und konnte Regisseur Rosenmüller, sicher schon aus finanziellen Gründen, keinen klassischen Katastrophenfilm drehen. So reduziert sich die Geschichte auf ein kleines Grundstück, das mehr und mehr überflutet wird. Nur wenige Personen kommen vor in diesem überschwemmten Kammerspiel, das am Ende – keine Überraschung – natürlich die Solidarität der Deutschen beschwört.

So vordergründig die Botschaft dieses Films auch sein mag, so klischeehaft manches auch geraten ist, man kann ihn schon mögen, diesen fast schon romantischen Ausflug in die deutsche Geschichte. Zumal Autor Michael Illner in seinem Buch am Ende überraschend viel Mut bewies. Lange wurde über das außergewöhnliche Ende des Films diskutiert.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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