Überväter
19.09.2024 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Komödie
Lesermeinung
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
ÜberVäter
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Fernsehfilm, Komödie

Wenn der Vater mit dem Sohne ... in den Wald geht

Von Marina Birner

Der Österreicher Fritz Karl ist aus dem deutschen Fernsehen nicht mehr wegzudenken. Ob als untreuer Ehemann, Kommissar oder enfant terrible der Anwaltswelt, Karl brilliert in seinen Rollen. Nun überzeugt er in einer ZDF-Komödie als konservativer Vater und Patriarch, der eine zweite Chance bekommt.

Die Beziehung zwischen Vätern und Söhnen ist noch häufig von traditionellen Rollenvorstellungen geprägt. Gerade in wohlhabenden Familien: Veraltete Erwartungen drängen Väter in die Rolle des distanzierten Ernährers und Söhne in die des starken, emotionslosen Nachfolgers. Solche Vorstellungen verhindern oft eine tiefere emotionale Bindung. Wie können moderne Väter und Söhne diese Barrieren überwinden und eine unterstützende Beziehung aufbauen? Die Drehbuchautoren Florian Vey und Dominik Moser loten im packenden ZDF-Film "Überväter" (Regie: Janosch Chávez-Kreft, schon seit Juli in der ZDFmediathek) mögliche Antworten aus. Wie der Titel unschwer erkennen lässt, dreht sich in dem Film alles ums Vatersein – und die damit verbundenen Krisen.

Moderner Sohn versus konservativer Vater

Das Verhältnis zwischen dem modern eingestellten Luca (Anselm Bresgott) und seinem konservativen Vater Mathi (stark: Fritz Karl, "Du bist nicht allein") ist von Spannungen geprägt. Mathis Erziehungsstil war stets von dem Ziel bestimmt, Luca auf das "richtige Leben", wie er zu sagen pflegt, vorzubereiten. Oft ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse seines Sohnes. "Zu Zeiten meines Vaters war das Familienbild eindeutiger als heute", erinnert sich Schauspieler Karl (56), der wie gewohnt in seiner Rolle überzeugt, an eine ähnliche Zeit. Heute sei diese klar vorgegebene Rollenverteilung "zum Glück" ein Stück weit aufgebrochen. Erziehung könne wesentlich gerechter sein – was auch Mathi im Film lernen muss.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Dass Luca ein offeneres Verständnis vom Mannsein hat, ist in Mathis' Augen ein Zeichen von Schwäche. Die ohnehin brüchige Beziehung leidet weiter, der Kontakt beschränkt sich auf das Nötigste – bis die beiden notgedrungen aufeinander zugehen müssen. Denn ihre Frauen werden gleichzeitig schwanger und hoffen auf eine große, glückliche Familie. Was zunächst für alle ein Schock ist, entpuppt sich als ungeahnte Chance. Vater und Sohn brechen schließlich zu einer Art Campingausflug auf, der es in sich hat ...

Mit alten Mustern brechen

Luca, der sich ernsthaft auf seine bevorstehende Vaterrolle vorbereiten möchte, nimmt an einem Väterseminar im Wald teil. Es soll ihm helfen, sich auf die neue Verantwortung einzulassen und Unsicherheiten abzubauen. Von den Tagen in der Natur mit anderen werdenden Vätern verspricht er sich Mut und Orientierung. "Im Aufbrechen alter, verkrusteter Muster liegt ein schönes Potenzial für eine neue Art, Vater zu sein", philosophiert Bresgott in diesem Zusammenhang. Anders als Luca geht es Mathi bei dem Camp nicht um persönliche Weiterentwicklung, sondern um eine Gelegenheit, Geschäftliches zu erledigen. Man(n) kann halt doch nicht ganz aus seiner Haut!

Der Regisseur arbeitet mit viel Witz und Feingefühl ein Thema auf, mit dem sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer identifizieren können: fragile Eltern-Kind-Beziehungen, die vor den Herausforderungen der modernen Zeit bestehen müssen. Dieser Film macht sozusagen mit dem filmischen Vorschlaghammer deutlich, wie wichtig es ist, "antiquierte Methoden" ad acta zu legen und mit der Zeit zu gehen. Aber ist neu immer besser? Ganz so einfach ist eben doch nicht mit all der Modernität ... "Hierbei ist es entscheidend, von welchem Standpunkt man die Situation betrachtet", weiß Fritz Karl. Er sagt, es gebe Methoden, die absolut aus der Zeit gefallen sind. Die Komödie regt also allemal zum Nachdenken an.

Überväter – Do. 19.09. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Top stars

Das beste aus dem magazin

Dr. Julia Fischer moderiert mittwochs um 20.15 Uhr die SWR-Gesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des „ARD Gesund“-YouTube-Kanals erklärt sie medizinische Themen.
Gesundheit

Lymphödem - Wenn der Körper Wasser staut

Eine harmlos wirkende Wunde entpuppte sich als Symptom eines chronischen Lymphödems. Ein Betroffener berichtet von den Herausforderungen und der entscheidenden Rolle von Bewegung in seinem Therapieplan.
Viele Pollenallergien äußern sich durch tränende, juckende Augen, verstopfte Nase und Niesattacken.
Gesundheit

Seltene Allergien: So ungewöhnlich sind die Auslöser

Seltene Allergien wie das Alpha-Gal-Syndrom oder die Ambrosia-Allergie stellen Betroffene oft vor große Herausforderungen. Dr. Frederik Krefting erklärt die Ursachen und mögliche Behandlungsansätze.
Joy Denalane und Max Herre: Ein musikalisches Traumpaar, das die Zuschauer in ihrer neuen Doku ganz nah an sich heranlässt.
HALLO!

Sängerin Joy Denalane über ihre neue Doku-Serie: "Es ist schon sehr spannend, sein jüngeres Ich zu sehen"

"Wir waren damals sehr verspielt, hatten aber trotzdem eine ganz klare Vorstellung von unserer Kunst.": Joy Denalane über ihre musikalische Reise mit ihrem Mann Max Herre. Hier das gesamte Gespräch.
"Mord in Wien"-Star Caroline Frank im Interview.
TV-News

Ein ungleiches Duo: Caroline Frank im Interview

Caroline Frank spielt die Hauptrolle in der neuen ARD-Krimireihe "Mord in Wien". Als Majorin Franziska Malzer muss sie sich an ihren neuen Kollegen gewöhnen und spannende Fälle lösen. Die Premiere des ersten Films "Der letzte Bissen" zeigt, dass der Plot aktueller ist als gedacht.
Patrick Kalupa ist Dr. Neiss alias „Dr. Nice.
Star-News

"Dr. Nice" Patrick Kalupa im Gespräch mit prisma: „Ich habe ein Helfersyndrom“

Patrick Kalupa spielt Dr. Neiss, Frauenschwarm und Star-Chirurg, den alle nur „Dr. Nice“ nennen. prisma sprach mit dem Schauspieler über „Dr. Nice“.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt 
und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als „Doc Esser“ in TV, 
Hörfunk und als Buchautor.
Gesundheit

Osteoporose-Check: Risiko für Knochenbrüche überprüfen

Osteoporose ist eine tückische Volkskrankheit, die die Knochen schwächt und oft unbemerkt bleibt. Erfahren Sie mehr über Ursachen, Risikofaktoren und wie Sie Ihre Knochen stark halten können.