Zweite Staffel bei VOX

"Big Little Lies": große und kleine Dramen im Paradies

von Eric Leimann

Zum hochkarätigen Cast der US-Serie "Big Little Lies" gesellt sich in der zweiten Staffel, die nun bei VOX läuft, Meryl Streep. Was soll da schon schiefgehen? Nichts!

VOX
Big Little Lies
Serie • 05.08.2020 • 22:40 Uhr

+++ Achtung: Diese Kritik enthält Spoiler zur ersten Staffel. Falls Sie diese noch nicht gesehen haben, sollten Sie besser nicht weiterlesen. +++

Eigentlich blöd, wenn eine gefeierte Serie auf einem Roman beruht, der keine Fortsetzung vorsah. Jedenfalls dann, wenn man das Ganze noch weitererzählen möchte. Doch was ist schon unmöglich bei "Big Little Lies", der zu Recht gefeierten HBO-Miniserie, die auf dem gleichnamigen Roman der Australierin Liane Moriarty von 2014 beruht. Die Star-Produzentinnen Nicole Kidman und Reese Witherspoon baten die Autorin einfach, ihre Geschichte um eine Gruppe wohlhabender Erstklässler-Müttern in einem malerischen kalifornischen Küstenort, die mit Geheimnissen und privaten Dämonen zu kämpfen haben, einfach fortzusetzen – und die Schriftstellerin konnte nicht nein sagen.

Was eine schale und rein dem Erfolg geschuldete Fortsetzung hätte werden können, ist im Falle der zweiten – und wohl letzten – Staffel mit wiederum sieben Folgen ein erzählerischer Triumphzug. Nach dem Tod von Perry (Alexander Skarsgård, der in Rückblenden weiter mitmischt) sind einige Monate vergangen. Nun steht das neue Schuljahr an. Die Kinder von Perrys Witwe Celeste (Nicole Kidman) Madeline (Reese Witherspoon), Jane (Shailene Woodley), Renata (Laura Dern) und Bonnie (Zoë Kravitz) kommen in die zweite Klasse. Jane gelingt es, einen Neustart zu wagen. Doch Bonnie hat Perrys Tod noch nicht vollständig verarbeitet. Auch Celeste hat Schwierigkeiten, ihren Alltag zu meistern. Dazu kommen die andauernden Besuche ihrer Schwiegermutter, Mary Louise (Maryl Streep), die viele Fragen stellt.

Auch, wenn der Mord, um den es in Staffel eins geht, "aufgeklärt" ist – das Verheimlichen der Tat nagt wie ein schleichendes Gift am Personal, das diesen Prozess unter der goldenen Pazifik-Sonne in puncto Dialoge und Schauspiel fast noch mal ein bisschen besser umsetzt, als in Staffel eins. Dazu kommen wiederum wunderbare kalifornische Sehnsuchtsbilder (gedreht wurde in Monterey und Umgebung) und ein grandioser Soundtrack. Während Staffel eins noch ein paar Krimi-Standardelemente bedienen musste, ist hier nun noch mehr Zeit und Raum für das eigentlich Interessante: kleine und große Dramen des Lebens, die auch im scheinbaren Paradies kein Pardon kennen. VOX zeigt die Serie als deutsche Free TV-Premiere in Doppelfolgen, immer mittwochs.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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