"Digitale Bildungsschere": Warum wird das viele Geld nicht abgerufen?
Die Corona-Krise hat Misstände an Deutschlands Schulen gnadenlos aufgedeckt. Eine 3sat-Doku nimmt die Situation an den deutschen Schulen unter die Lupe.
Es ist ein Schock, der durchaus auch heilsame Wirkung entfalten könnte: Von buchstäblich einem Tag auf den anderen waren deutsche Schulen und ihre Lehrer im Frühjahr gefordert, den Schalter auf die Digitalität und damit auf zeitgemäßes Homeschooling umzulegen. Eine gewaltige Herausforderung, wie sich schnell erweisen sollte. Die Realität war in vielen Fällen sehr ernüchternd, wie die neue 3sat-Dokumentation "Digitale Bildungsschere" von Filmemacherin Valerie Henschel zeigt. Oft sind alte Kreidetafeln noch an der Tagesordnung, und moderne Tablet-Computer lassen auf sich warten.
Tatsächlich ist der Befund, dass in vielen deutschen Schulen mehr oder weniger antike Computer ihren Dienst leisten und ein schnelles WLAN höchstens Wunschtraum ist, für eine moderne Industrienation mehr als nur beschämend. Dabei ist zumindest theoretisch Geld durchaus vorhanden, um die technische Ausstattung vieler Schulen auf Vordermann zu bringen.
Allein fünf Milliarden Euro sieht der sogenannte "DigitalPakt Schule" der Bundesregierung bis zum Jahr 2024 vor. Das Problem: Erst 40 Millionen Euro wurden abgerufen, viele Bundesländer hinken stark hinterher. Und auch nicht wenige Lehrer sind von den vermeintlichen "Segnungen" des digitalen Unterrichtens alles andere als überzeugt. Was ist da los? – Dern Film "Digitale Bildungsschere" versucht sich an einer Bestandsaufnahme.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH