Nico Rosbergs "DHDL"-Debüt: Zum Start noch mehr Kätzchen als Löwe

Als Rennfahrer wurde Nico Rosberg Formel-1-Weltmeister, nun versucht er sich als Investor in der VOX-Gründershow "Die Höhle der Löwen". Passt er da überhaupt hin, fragten sich viele. Eine eindeutige Antwort fällt nach der ersten Folge schwer.
Direkt zu Beginn gibt VOX dem neuen Löwen die große Bühne: Nico Rosberg macht beim allerersten Pitch der neuen Staffel direkt ein Angebot. Es geht um Stollen für Fußballschuhe und mit Grip kennt sich der frühere Rennfahrer natürlich aus. Auch Nils Glagau, selbst Hobby-Fußballer und mit seinem Unternehmen ehemaliger Hauptsponsor von Fortuna Düsseldorf, will den Deal mit "GRPSTAR" eintüten.
Rosberg gibt sich indes selbstbewusst. Er habe viel mehr zu bieten als Glagau, schließlich sei er mit vielen der Fußball-Stars befreundet. Gut, Vertriebswege wie Glagau habe er zwar nicht auf der Habenseite, aber daran könne man ja arbeiten. Während sich die Gründer zur Beratung zurückziehen, sitzt Glagau stoisch in seinem Sessel. Rosberg ist die Nervosität dagegen deutlich anzumerken. "Ist das spannend", sagt er und zappelt dabei auf seinem Sessel herum. Georg Kofler gibt ihm immer wieder durch ein Nicken recht, man könnte in den Blick des erfahrenen Unternehmers aber auch so etwas wie Mitleid hineininterpretieren.
Aber gut, entscheidend ist auf dem Platz. Und hier geht Rosberg leer aus. Nachdem die Gründer zunächst nicht bereit sind, mehr als zehn Prozent von ihrem Unternehmen abgeben zu wollen, bekommt Rosberg sie dann doch weichgeklopft. Aber Glagau grätscht dazwischen und holt sich den Deal. vielleicht auch, weil er ein Prozent weniger Firmenanteile möchte. "In Sachen Verhandlungstrategie ist noch Spielraum nach oben", gibt Rosberg in einem Twitter-Video zu. Im Laufe der Staffel habe er sich aber verbessert, verspricht er.
Bei den weiteren Pitches spielt Rosberg dann eher eine Nebenrolle. Bei tiefgekühlten Dim Sums wiederholt er nur das, was seine Löwen-Kollegen ohnehin schon gesagt haben: Dass der Markt hart umkämpft ist, denn in den Tiefkühlregalen im Supermarkt sind die Plätze begrenzt. Zumindest hat er zugehört ... Bei einem Auflademodul für E-Autos ist Rosberg schon eher im Thema, schließlich fokussiert er sich bei seinen Start-ups vor allem auf das Thema Energiewende. Doch er und Carsten Maschmeyer sind sich nach einer Beratung einig, dass hier ohne Patent nicht viel geht.
Als es zum Schluss spannend wird, als alle Investoren um einen Deal mit den Nagelfarben "gitti" pitchen, ist Rosberg gar nicht mit dabei. An diesem Drehtag waren andere dran.
Doch wie fällt das Fazit nach dem ersten Auftritt aus? Rosberg ist enthusiastisch bei der Sache, das ist schon mal gut. Die ganz große Unternehmer-Kompetenz strahlt er in dieser ersten Folge allerdings noch nicht aus. Bei den Zuschauern sind die Reaktionen gemischt. "Man merkt, Nico Rosberg ist noch der neue Azubi in der Sendung", so ein Twitter-Kommmentar. Oder: "Süß. Nico Rosberg tut so als ob er sich bei Tiefkühlkost auskennt und wiederholt alle Argumente vom Dümmel."
Viele Zuschauer sehen bei Rosberg aber durchaus Potenzial, zudem wirkt er auf sie sympathisch. "Sehr guter Auftritt von Nico Rosberg bei DHDL. Er bringt frischen Wind in die ganze Sendung", findet ein Twitter-Nutzer. Dass Rosberg während der Sendung fleißig mittwittert, kommt zusätzlich gut an.
Dennoch wirkt Rosberg bei seinem Debüt eher noch wie ein Kätzchen als ein ausgewachsener Löwe. Vor allem im Vergleich mit seinem Vorgänger Frank Thelen, der dafür bekannt war, knallhart seine Meiung zu sagen, Man darf gespannt sein, wie die "großen Siege", die Rosberg für den weiteren Verlauf der Staffel angekündigt hat, das Bild noch verändern.