"Die Geiseln von Mogadischu"

"Landshut-Entführung": Das schwierige Leben danach

von Hans Czerny

Am 13. Oktober 1977 wurde die Lufthansa-Maschine "Landshut", die planmäßig von Mallorca nach Frankfurt fliegen sollte, von vier palästinensischen Terroristen entführt. Der Film "Die Geiseln von Mogadischu" von Martina Treuter und Martin Rupps (SWR) erzählt zum Jahrestag vom Schicksal der Geiseln, die fünf Tage lang unter schwersten körperlichen und psychischen Qualen leben mussten, und fragt, wie es ihnen bis heute erging.

ARD
Die Geiseln von Mogadischu
Dokumentation • 09.10.2017 • 23:30 Uhr

40 Jahre danach sind viele der Insassen noch immer traumatisiert. Ziel der Terroristen war damals die Freilassung von elf RAF-Mitgliedern, die freigepresst werden sollten – so wie zuvor durch die Entführung Hanns Martin Schleyers. Der Flug endete am 18. Oktober kurz nach Mitternacht in der somalischen Hauptstadt mit der gewaltsamen Befreiung der Geiseln durch das Sondereinsatzkommando GSG 9.

Passagiere und Besatzung blieben demnach durch dieses Ereignis für immer Geiseln, sie leiden unter einem bleibenden Trauma. Zeugen von damals erinnern sich an die Entführung. Darunter die früheren Geiseln Jutta Knauf, Beate Keller und Diana Müll, die kurz vor ihrer Erschießung stand, sowie die Stewardess Gabriele von Lutzau, die später wegen ihres couragierten Verhaltens gewürdigt wurde, und Jürgen Vietor, der Co-Pilot der entführten "Landshut".

Der damalige Justizminister Hans-Jochen Vogel, ein enger Vertrauter des für die Befreiung verantwortlichen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, erinnert sich an die fatale Entscheidungssituation während der dramatischen Entführungstage: "Sollen wir – um kurzfristig Menschen zu retten – Terroristen freilassen, von denen weitere schwere Straftaten zu erwarten sind?" Und: "Darf der Staat sich durch Terror erpressen lassen?" – Eine Frage, die gegenwärtig so aktuell ist wie damals.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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