Nach Echo-Auftritt

Felix Klein fordert Bundesverdienstkreuz für Campino

Er war der einzige Anwesende, der noch während der Echo-Gala kritische Worte über die Skandalauszeichnung der Rapper Kollegah und Farid Bang fand: In seiner Dankesrede verlas Campino eine Stellungnahme, in er unter anderem feststellte, dass "Grenzen" überschritten wurden. Für diesen couragierten Auftritt soll der Sänger der Düsseldorfer Rockband Die Toten Hosen das Bundesverdienstkreuz erhalten. Das fordert zumindest der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung.

"Campino sollte für sein Engagement auf der Echo-Verleihung unbedingt gewürdigt werden, am besten mit dem Bundesverdienstkreuz", erklärte Felix Klein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Ehrung sei angemessen, weil der Musiker "vielleicht sogar langfristig unsere Gesellschaft verändert hat".

Die Rapper Kollegah und Farid Bang waren bei der Echo-Verleihung im April trotz vorangegangener Kontroverse mit dem Preis für das beste HipHop-Album geehrt worden und durften überdies den besonders stark in der Kritik stehenden Titel "0815" auf der Bühne vortragen. Er enthält unter anderem auf Provokation gebürstete Geschmacklosigkeiten über Auschwitz-Insassen, was den Musikern den Vorwurf des Antisemitismus einbrachte. "Wir sollten keinen tieferen Sinn suchen, wo es keinen gibt", hatte Campino am Gala-Abend ein persönliches Resümee gezogen.

Es sollte die letzte Ausgabe des wichtigsten deutschen Musikpreises bleiben. Der Echo wurde nach einer ungekannten Protestwelle in den Tagen nach der Verleihung in seiner bisherigen Form von Bundesverband der deutschen Musikindustrie abgeschafft. An einem neuen Konzept, das nicht nur kommerzielle Kriterien honoriert, wird derzeit gearbeitet.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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