Dschungelcamp 2015

Rebecca Siemoneit-Barum – Ziegenkind mit Mut zum Abenteuer

08.01.2015, 12.45 Uhr
von Philipp Stempel

Rebecca Siemoneit-Barum. An den Namen muss man sich erst noch gewöhnen. Ihr Gesicht ist besser bekannt. In der Rolle der Iphigenie "Iffi" Zenker gehörte es über Jahrzehnte zur Lindenstraße. Nun wird sie ganz heiß fürs Dschungelcamp gehandelt. Dort könnte die 37-Jährige zur großen Überraschungstüte werden.

In den ganzen Spekulationsblasen über die Besetzung des Dschungelcamps 2015 löste der Name Rebecca Siemoneit-Barum vielleicht das größte Fragezeichen aus. Zum einen, weil ihr Name nicht zu den populärsten zählt, auch wenn sie sage und schreibe 22 Jahre zum Inventar der Lindenstraße zählte und im Dezember nach zweijähriger Auszeit ein Comeback als schicksalsgeplagte Iphigenie Zenker feierte.

Noch erstaunlicher aber klingt ihre Name im Zusammenhang mit dem Wahnsinnscamp auf RTL, wenn man sich näher mit dem Menschen befasst. Nichts deutet darauf hin, dass sie aus Verzweiflung in den Dschungel ziehen will, so wie man das sonst typischerweise von den Campbewohnern kennt.

Es begann mit einer Zwergziege

Siemoneit-Barum hat kaum etwas von dem Selbstvermarktungsgetue, mit dem RTL-Kandidaten sonst so oft um Aufmerksamkeit buhlen. Ihr Facebook-Auftritt ist dezent, in anderen sozialen Netzwerken sucht man sie vergebens, ebenso auf der Gästeliste von Castingshows. Sie hat eine Facebookseite, das war's. Selbst Dschungelkönigin Melanie Müller fiel bei einer Lästerrunde über die neue Dschungelbesetzung keine passende Stichelei gegen die Schauspielerin ein.

So seriös sie bei öffentlichen Auftritten wie etwa im "Kölner Treff" mit Bettina Böttinger wirkt, so ungewöhnlich ist ihre Biografie. Sie wuchs als Tochter des ehemaligen Zirkusdirektors Gerd Siemoneit-Barum im Zirkus auf. Mit vier Jahren stand sie zum ersten Mal vor Publikum in der Manege. Eine Zwergziegen-Dressurnummer. Im Alter von neun Jahren trat sie zusammen mit anderen Kindern in einer Kautschuk-Nummer als Akrobatin auf.

"Alles, möglichst sofort"

Sie war erst zwölf, als sie sich für einen abenteuerlichen Bruch entschied: Sie zog in die Lindenstraße, lebte ohne Eltern am Drehort Köln, begann dort ein selbstständiges Leben, während ihre Familie weiter mit dem Zirkus durch die Welt tingelte. "Ich bin ein Charakter, der immer alles will, möglichst sofort", erläuterte sie im WDR einmal ihre Entscheidung.

Womöglich ist es nun diese Abenteuerlust und Entschlossenheit, die sie in den Dschungel treiben könnte. Zumal sie ein großes Spektrum an Talenten mitbringt, die ihr in der Auseinandersetzung mit Mitbewohnern und Wildnis durchaus nützlich sein könnten.

Sie kann auch Chef

So darf man ihr wohl wegen ihrer Ausbildung zur Artistin eine gewisse Sportlichkeit attestieren. Wer im Zirkus gearbeitet hat, dürfte zudem nicht sonderlich zimperlich im Umgang mit sich selbst sein, wenn es mal darauf ankommt. Zudem scheint sie ein Typ zu sein, der sich engagiert und anpacken will. In der Region Northeim in Niedersachsen bewarb sie sich bei den Kommunalwahlen 2011 für einen Sitz im Stadtrat.

Offenkundig bringt sie Chef-Eigenschaften mit. Nicht nur, weil sie Mutter von zwei jugendlichen Kindern ist. Sondern auch, weil sie mehrere Jahre neben der Lindenstraße die künstlerische Leitung für den "Circus Barum" pflegte. Zuletzt organisierte sie mit großem Erfolg Weihnachtsvorstellungen. Wenn so eine wie sie auch im Camp die Zügel in der Hand hält, wäre das keine Überraschung.

Für Weihnachten 2014 hat sie die Zirkus-Vorstellungen allerdings abgeblasen. Wegen des Wiedereinstiegs in der Lindenstraße und einem "weiteren großen TV-Projekt im Frühjahr 2015", wie sie vieldeutig im "Göttinger Tageblatt" verriet. Mit Rebecca Siemoneit-Barum ist also zu rechnen.

In Kooperation mit RP ONLINE.

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