"Erlebnis Erde: Wilde Dynastien (1)"

Schimpansen eröffnen die neue Doku-Reihe in der ARD

Die fünfteilige BBC-Dokumentation dringt tief in das direkte Umfeld sehr unterschiedlicher wild lebender Tiere ein. Es geht um Schimpansen, Löwen oder Tiger – und um beeindruckende Geschichten über Familien, Anführer und Helden.

ARD
Erlebnis Erde: Wilde Dynastien (1)
Dokumentation • 18.03.2019 • 20:15 Uhr

Viele durchaus spektakulär gedrehte Tierfilme reihen tolle Bilder aneinander. "Erlebnis Erde: Wilde Dynastien", eine BBC-Dokumentation in Koproduktion mit BBC America, Tencent Pinguin Pictures , France Télévisions und CCTV in Zusammenarbeit unter anderem mit dem WDR, geht anders vor. In insgesamt fünf Teilen zeigt sie, wie fünf unterschiedliche Tierarten – Schimpansen, Kaiserpinguine, Löwen, Wildhunde, Tiger – unter teils härtesten Bedingungen um das Überleben kämpfen. Der Clou ist, dass es den Film-Teams, die bis zu zwei Jahre mit den Wildtieren verbrachten, gelang, tief in die Gesellschaft beispielsweise eines Schimpansen-Clans im Südosten Senegals vorzudringen. Erzählt werden beeindruckende Geschichten über Familien, Anführer und Helden.

In der Auftaktfolge "Revolte der Schimpansen" offenbart sich dem Zuschauer die sehr männlich geprägte Hierarchie der Affen. Erstaunlich dabei ist die Ähnlichkeit zu menschlichen Strukturen. Es gibt Anführer, zu denen die angeblich Untergebenen aufsehen. Gleichzeitig aber stricken Taktiker oder Draufgänger eigene Allianzen. Ihr Ziel ist es, selbst die Macht zu übernehmen.

Schimpansen-Boss: ein harter Job

"Die Natur ist unser größter Ratgeber und Lehrer. Eine Pinguinfamilie hat definitiv mit anderen Dingen zu kämpfen als wir – und doch sind wir eigentümlich verwandt", sagt Sebastian Koch. Der Schauspieler ("Stauffenberg") ist der Erzähler der deutschen Fassung von "Wilde Dynastien". Damit die Tiere in den einzelnen Episoden mehr und mehr Charaktertiefe bekommen, wurden ihnen Namen gegeben. David etwa heißt das Alphamännchen bei den Schimpansen. Seit drei Jahren herrscht er über seinen Clan. Dass dies nicht immer ein Zuckerschlecken war, belegen die vielen Kampfspuren. So sind seine Ohren nahezu zerrissen. Die "Täter" kamen aus den eigenen Reihen.

Als die Temperaturen im südosten Senegals auf über 40 Grad steigen und auch die Fongoli-Schimpansen unter einer monatelangen Dürreperiode leiden, muss David das Überleben seines Clans sichern. Schwächen darf er sich dabei keine erlauben. Durchaus vergleichbar mit der Hierarchie innerhalb eines Unternehmens, denn die zweite Reihe wartet nur auf Fehler des Chefs. Dann wird der "Alte" von den jüngeren Männchen und inzwischen körperlich zumindest ebenbürtigen Nachfolgern abgesägt. Bei den Menschen geht der Ex-Boss oft mit einer saftigen Abfindung. Unter Schimpansen ist der gestürzte Rädelsführer tot. Dem Zuschauer wird diese Geschichte mit emotionalen Bildern von erstaunlicher Intensität erzählt.

Nach der "Revolte der Schimpansen" folgen immer montags noch vier weitere Episoden über starke Familien- und Tierbanden in aller Welt. Teil zwei, am Montag, 25. März, 20.15 Uhr, begleitet eine Kolonie von Kaiserpinguinen vor der Atka-Bucht an der antarktischen Küste. Ihr Überleben in einem erbarmungslosen Winter erscheint wie ein Wunder – bei Temperaturen von mehr 40 Grad unter dem Gefrierpunkt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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