"Tagesschau"-Sprecher erlitt Schwächeanfall

Jan Hofer: Deshalb blieb Kamera "lange, zu lange" drauf

Nach seinem Schwächeanfall geht es Jan Hofer deutlich besser. In einem offiziellen Statement informierte die ARD nun bemerkenswert offen über die Arbeit von "Tagesschau"-Sprechern.

Schrecksekunde für Nachrichtensprecher Jan Hofer: In der Donnerstag-Hauptausgabe der "Tagesschau" erlitt der 69-Jährige einen Schwächeanfall. Schon zuvor hatte sich der erfahrene Sprecher ungewöhnlich oft versprochen. Wenige Stunden nach der Ausstrahlung gab Hofer via Twitter für Entwarnung. Er vermutete, er habe ein Medikament nicht vertragen, das er zur Behandlung einer verschleppten Grippe eingenommen habe. In einem offiziellen Statement der ARD meldete sich nun auch Dr. Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-aktuell, zu Wort. "Gerade war Jan hier und wirkte ziemlich fidel", ließ der 58-Jährige wissen.

"Jan hat sich vor einigen Wochen zu Beginn seines Urlaubs eine Infektion zugezogen, die er offenbar verschleppt hat", erläuterte Gniffke. Eine medikamentöse Behandlung habe nicht wie erhofft angeschlagen, weshalb sich die Entzündung wieder ausgebildet habe. Gniffke sagte weiter, Jan Hofer hätte sich vor der Sendung fit gefühlt, dann sei jedoch sein Kreislauf abgesackt. "Die gute Nachricht: Heute geht es ihm wieder deutlich besser", gab der Chefredakteur aber Entwarnung.

Gniffke ging auch auf den Vorwurf ein, die Kameras hätten während der Abmoderation zu lange auf den offensichtlich gesundheitlich angeschlagenen Hofer gehalten: "Zunächst gingen alle davon aus, dass Jan Hofer noch 'ins Ziel' kommt." Der Versuch der Regie, einen kürzeren Abspann einzusetzen, sei fehlgeschlagen, weshalb "das Bild lange, zu lange stehen blieb", so Gniffke. Hofer solle sich jetzt auskurieren, danach werde er wieder wie gewohnt die "Tagesschau" präsentieren, versicherte Gniffke. "Er ist ein Vollprofi und hat selbst den absoluten Perfektionsanspruch – gewissermaßen das 'Tagesschau-Gen'", meinte er außerdem.

Neben dem Zustand von Jan Hofer gab der Chefredakteur von "ARD-aktuell" Einblicke in den Ablauf einer "Tagesschau"-Sendung. "In der Regel kommen die Sprecherinnen und Sprecher eine halbe Stunde vor Sendungsbeginn in die Redaktion und lesen sich in die Texte ein", beschrieb Gniffke. Manchmal würden Texte auch erst unmittelbar vor Ausstrahlung fertig. Bemerkenswert offen kommunzierte Gniffke des Weiteren das Gehalt der Sprecher: Für die Hauptausgabe der Nachrichtensendung um 20.15 Uhr sind das 259,89 Euro.

"Eine Tagesschau-Ausgabe vor zehn Millionen Menschen zu präsentieren, ist ohne Zweifel eine Stress-Situation, selbst für einen Routinier wie Jan Hofer", erklärte Kai Gniffke, der in seinem Statement mit durchaus spannenden Hintergründen aufwartete. Die Sprecherinnen und Sprecher seien freie Mitarbeitende, die nicht nur für die Hauptnachrichten aktiv sind. "Am Tag sind mehrere Einsätze möglich, zumal zwischen den einzelnen Ausgaben manchmal Stunden liegen und die Sprecher sogar nach Hause fahren können. Am vergangenen Wochenende beispielsweise hat Jan Hofer sieben Sendungen im Ersten gelesen. Dazwischen lagen Pausen von einer bis zweieinhalb Stunden, in denen die Sprecher regenerieren können und nicht redaktionell arbeiten müssen."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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