
#MeToo kam in den sozialen Medien erstmals 2017 – und wurde seitdem millionenfach von Frauen genutzt, die damit auf sexuelle Belästigung aufmerksam machten. Drei Jahre später nimmt sich das ZDF des Themas mit einer satirischen Miniserie an – keine leichte Gratwanderung.
"#heuldoch" begleitet in fünf Folgen, die jeweils ungefähr eine Viertelstunde lang sind, vier Männer bei der Therapie in einem abgelegenen Landhaus. Jeder von ihnen ist ein waschechter #MeToo-Täter. Der eine hat Nacktfotos an Minderjährige geschickt, ein anderer seine Patientinnen bei der Untersuchung heimlich fotografiert, einer wird der Vergewaltigung bezichtigt. Und die Therapie? Die machen die Herren, deren Taten aufgeflogen sind, weil sie sich einen Vorteil davon erhoffen.
Was keiner der vier Patienten ahnt: Die Therapeutinnen sind nicht die, für die sie sich ausgeben. Weder Gloria noch Lin haben Psychologie studiert. Sie sind, kurz bevor die Männer ankamen, aus dem Gefängnis geflohen. Um nicht entdeckt zu werden, improvisieren sie kurzerhand eine Therapie, die keinem gewöhnlichen Muster folgt.
"Wir erlauben uns bunt zu sein, und wir überhöhen", erklärt Regisseurin Isabell Šuba. Das ist ihr und Regisseurin Lilli Tautfest gelungen. Die Serie hat ein flottes Tempo, ist lustig – und teilweise auch ganz schön derb und explizit. Sie ist mit den fünf Folgen auch ziemlich kurz. Das Ende kommt abrupt, dabei hätte man gerne noch ein paar Therapiestunden und vielleicht auch ein bisschen mehr Wandlung bei den Männern gesehen. Aber vielleicht wäre das auch zu einfach. Das ZDF zeigt alle fünf Folgen am Stück, darüber hinaus sind sie in der Mediathek abrufbereit.
TV-TIPP
- "#heuldoch"
- Montag, 23. November
- 0.00 Uhr
- ZDF