Hannes Jaenicke entsetzt über Fleischindustrie "Solche Menschen gehören vor Gericht!"
In der ZDF-Dokureihe "Im Einsatz für das Schwein" hat Hannes Jaenicke das Leben und das Leid der Schweine unter die Lupe genommen. Das Fazit: blankes Entsetzen. Der Umgang der Fleischindustrie mit den Lebewesen ist katastrophal. Hinzukommt ein deutsches Tierschutzgesetz, das nichts wert ist. "Warum sitzen die eigentlich nicht im Knast?", fragt der Schauspieler und fordert Politiker zum Umdenken auf.
Schon seit 2008 kämpft Hannes Jaenicke mit seiner ZDF-Dokureihe für bedrohte oder misshandelte Tiere. Ein Herzens-Projekt, wie der Aktivist im Interview mit Prisma erklärte. In der aktuellen Ausgabe vom Dienstag, "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für das Schwein" (abrufbar in der ZDF-Mediathek), widmete er sich auch sogenannten Nutztieren, die als Fleisch auf unseren Tellern landen. Geschlachtet werden viele Schweine in den riesigen Betrieben der Fleischindustrie, deren Chefs Jaenicke im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau anklagt: "Für mich gehören solche Menschen vor Gericht."
Den seiner Ansicht nach offensichtlichen Rechtsbruch hat Jaenicke auch in seiner Doku angeprangert. "Die brechen schamlos Gesetze, dass ich mich frage: Warum sitzen die eigentlich nicht im Knast?" Dabei ginge es nicht nur um einzelne Personen, die stellvertretend für die Fleischindustrie in der Öffentlichkeit stehen. "Das ganze System muss komplett auf den Kopf gestellt werden", fordert der Schauspieler.
Aber sollte unser Tierschutzgesetz nicht das Quälen von Tieren verhindern? "Das Tierschutzgesetz ist nicht mal das Papier wert, auf dem es gedruckt wurde", so der 62-Jährige zur rechtlichen Lage. Der Philosoph Richard David Precht erkläre im Film, dass der Satz: "Kein Tier darf ohne vernünftigen Grund gequält werden" in der Praxis durch "wirtschaftlichen Grund" ersetzt werde.
Hannes Jaenicke fordert sofortiges Handeln der Politiker
Jaenickes Meinung nach laufe bei der Fleischproduktion alles falsch, wenn es um Tierschutz geht. "Das fängt bei der Qualzucht an: Der Kastenstand ist offiziell seit den 1990er-Jahren verboten, ist aber in 99 Prozent der Betriebe immer noch gang und gäbe." Kontrollen in den Betrieben sind selten. "Kontrolliert wird im Schnitt alle 17 Jahre, nach vorheriger Ankündigung." Doch keiner scheint sich darum zu kümmern, die Bedingungen für Schweine zu verbessern. "Alle gucken weg, die Politik, Industrie, Polizei und Verbraucher", ärgert sich Jaenicke im teleschau-Gespräch.
Die deutsche Fleischindustrie setzte im Jahr über 40 Milliarden Euro um. Es sei nicht schwer zu erkennen gewesen, "wer in Deutschland wirklich regiert hat – zumindest bis zum Start der Ampel-Regierung", wettert Jaenicke. In die Grünen-Partei, namentlich Agrarminister Cem Özdemir sowie Robert Habeck und Annalena Baerbock, setzt der Star große Hoffnung: "Unter den Lobby-Marionetten von CDU und SPD ist ja die letzten Jahre, was Umwelt- und Tierschutz betrifft, so gut wie nichts passiert."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH