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Streaming-Tipps der Woche: Ein Superhit geht zu Ende

21.06.2025, 11.37 Uhr
Netflix beendet seine erfolgreichste Serie "Squid Game" mit der finalen Staffel. Gi-Hun versucht weiterhin, die tödlichen Spiele zu stoppen. Auch Disney+ und ZDF bieten neue Serienhighlights.

In den letzte sechs Episoden von "Squid Game" versucht Gi-Hun (Lee Jung-jae) weiter, die tödlichen Spiele auf einer geheimen Insel zu stoppen. Ob ihm das gelingt? Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

"Squid Game – Staffel drei" – Netflix

"Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen", entschied Albert Camus in seiner Philosophie des Absurden, indem er eine griechische Sagengestalt als frei bezeichnete, die eine absolut sinnlose Tätigkeit als ewige Strafe ausüben musste. Auch Gi-Hun (Lee Jung-jae), Held der koreanischen Netflix-Serie "Squid Game" (Staffel drei ab Freitag, 27. Juni), ist eine Art Sisyphos. In Staffel eins, ausgezeichnet mit sechs Emmys, gewann der arme Taugenichts ein für 455 andere arme Schlucker todbringendes Turnier mit pervertierten Kinderspielen. Die hoch verschuldeten Teilnehmer waren angetreten, um einen enormen Geldpreis zu gewinnen. Begutachtet wurden die Spieler von maskierten Superreichen, die dem tödlichen Wettspiel auf einer geheimen Insel folgten – allein zu ihrer Belustigung.

In Staffel zwei, die von Macher Hwang Dong-hyuk nur deshalb geschrieben und inszeniert wurde, weil der Erfolg des ersten globalen asiatischen Serienhits so enorm war, kehrt Gi-Hun, der schwerreiche Sieger des ersten Squid Games, zu den Spielen zurück. Sein Ziel: Er will das tödliche Treiben beenden. Die Erzählung brach mit einem üblen Cliffhanger in der Mitte ab. Insofern sind die sechs Folgen der dritten Staffel eigentlich das Ende von Staffel zwei: Nach einem niedergeschlagenen Aufstand der Spieler hat Spiele-Boss Frontman (Lee Byung-hun) nun wieder alles im Griff. Die todbringenden Wettbewerbe gehen mit zunehmender Brutalität weiter.

Mit von der Partie ist weiterhin Gi-Hun, der koreanische Sisyphos wider den menschenverachtenden Kapitalismus. Obwohl er in seinem Versuch, das Sterben zu beenden, gescheitert ist, macht er weiter. Mit jeder überlebten Spielrunde rückt Gi-Huns Ziel, Leben und die Menschlichkeit selbst zu retten, in weitere Ferne. Geht es hier etwa darum, vielleicht und fast schon symbolisch, am Ende nur ein einziges Leben zu retten?

"Ironheart" – Disney+

Ihr Stiefvater habe immer gesagt, man müsse die Dinge auseinandernehmen, um sie zu verstehen. Bei allem, was mit Technik zu tun hat, ist das für Riri Williams (Dominique Thorne) kein Problem. Das Wunderkind ist hochbegabt, was sie als Nachfolgerin von Iron Man auch sein sollte. Schwieriger ist es, ihre eigene Persönlichkeit zu verstehen. Ist sie wirklich eine Superheldin? In der neuen Marvel-Serie "Ironheart" geht es ab 25. Juni in sechs Episoden nicht nur um Technik-Wahnsinn und einen Schuss Magie: Spannender dürfte die Entwicklung der jungen Frau sein, die erst noch verstehen muss, was in ihr steckt.

Riri Williams ist keine Unbekannte im Film- und Serienkosmos von Marvel. Die geniale Tüftlerin hatte ihren ersten Auftritt im Kinofilm "Wakanda Forever" und spiele dort eine tragende Nebenrolle: In ihrer eigenen Serie wird die Überfliegerin nun als Nachfolgerin von von "Iron Man" Tony Stark aufgebaut, wie erste Bilder zeigen. Viel mehr wollen Marvel und Disney+ vorab nicht verraten.

Klar ist nur, dass Riri an einer Weiterentwicklung der Rüstung von Iron Man arbeitet, der wohl seine helle Freude am Talent der hochbegabten jungen Frau gehabt hätte, dessen Schatten aber auch übermächtig ist. Vor allem mit dem Dasein als Heldin scheint Riri Schwierigkeiten zu haben. Die Verführungen (zur Besetzung gehört auch Sacha Baron Cohen als Mephisto) sind groß, die Welt lässt sich nicht einfach in gut und böse einteilen.

"Nighties" – ZDF

Was geht eigentlich nachts in einem Hotel vor sich? Welche Typen von Menschen kreuzen dort ihre Wege? Genau das beleuchtet die neue ZDFneo-Serie "Nighties" (ab Freitag, 27. Juni, 10 Uhr, im ZDF streamen) – und das mit einer ordentlichen Prise Humor. Im Mittelpunkt steht das eher einfache, aber stark frequentierte Hotel Prinzenhof im Münchner Bahnhofsviertel, es geht um seine Gäste aber vor allem um die Menschen, die dort arbeiten. Gedreht wurde in einem Studio in Köln.

Jede Episode widmet sich einer Nacht im Hotel. Langweilig wird es dabei garantiert nicht. Der Prinzenhof selbst, gelegen in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs, erinnert im Stil an die 60er-Jahre. Eine fiktive, charmante Retro-Oase zum Wohlfühlen. Es geht unter anderem um Nächte während des Oktoberfestes, aber auch um jene, in denen das Personal um einen wertvollen Ring kämpft oder alles daran setzt, den Frieden im Hotel zu wahren. Die kreative Idee zur Serie stammt von Headautorin Melanie Natale. Auf dem Regiestuhl sitzen Suki M. Roessel und Matthias Koßmehl.

Die bunte Truppe, die das Personal des Hotels bildet, besteht unter anderem aus der jungen Hotelchefin Milie (Tamara Romera Ginés), die es allen recht machen will und dabei ein großes Herz beweist. An ihrer Seite steht ihre beste Freundin Adriana (Stella Goritzki), die als treue Seele und resolute Sicherheitskraft für Ordnung sorgt. Hinzukommen die temperamentvolle Küchenchefin Franca (Mariananda Schempp), sowie Rafael (Ben Felipe), ein leicht verpeilter, naiver Barkeeper, der in der meist leeren Hotelbar seinen Dienst vollbringt. Ein echtes Highlight der Serie ist jedoch Concierge Charles (Adnan Maral). Es dauert vielleicht einen Moment, bis man mit dem "Türkisch für Anfänger"-Star hinter der Rezeption warm wird. Nicht, weil seine überkorrekte Art stört, sondern weil man ihn noch als entspannten Vater aus der früheren Serie im Kopf hat. Hat man diesen Rollenwechsel erst mal akzeptiert, wächst einem Charles aber schnell ans Herz.

"Alice & Jack" – ZDFmediathek

Liebesbeziehungen, glückliche und tragische, nehmen in der Film- und Seriengeschichte einen wichtigen Platz ein. Meist sieht man jedoch nur einen Ausschnitt des Lebens in Zweisamkeit. Ganz anders in der britischen Serie "Alice und Jack", die ihre deutsche Premiere in der ZDFmediathek (Mittwoch, 25. Juni) feiert. Die beiden Londoner Alice (Andrea Riseborough) und Jack (Domhnall Gleeson) lernen sich – wie könnte es anders sein – über ein Dating-Portal in der Bar kennen. Schnell ist klar: Man findet sich gegenseitig attraktiv, witzig, anziehend – und landet im Bett. Biochemiker Jack, Typ "feiner Kerl", merkt aber bald, dass mit der wohlhabenden Fondsmanagerin Alice in Beziehungsdingen etwas nicht stimmt. Sie ist hochintelligent, überraschend schroff und behält lieber die alleinige Kontrolle über ihr Leben. Die Oscar-nominierte Andrea Riseborough ("To Leslie") zaubert mit Alice einen faszinierenden Charakter. Über sechsmal 45 Serienminuten erlebt man eine sich ständig wandelnde On-off-Beziehung über insgesamt 16 Jahre.

Abrupte Zeitsprünge, die die Erzählung macht, erinnern an die David Nicholls-Literaturverfilmung "Zwei an einem Tag", aus der 2011 ein Film mit Anne Hathaway und 2024 eine erfolgreiche Netflix-Serie wurden. Man schaut darin der Liebe zweier Menschen an einem konkreten Tag des Jahres über eine lange Strecke zu. Der Serie "Alice und Jack" den Vorwurf zu machen, man habe die Nicholls-Idee geklaut, führt aber zu weit. Die Beziehung zwischen Alice und Jack ist eine ganz andere. Außerdem geht die Serie anders mit der Zeitlinie um, springt manchmal über viele Jahre hinweg und bleibt dann über fast eine gesamte Folge beinahe in Echtzeit.

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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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