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"22 Jump Street": So funktioniert Selbstironie!

16.07.2022, 09.18 Uhr
von Jasmin Herzog

"22 Jump Street" nimmt mit viel Selbstironie den ersten Teil des Reboots aufs Korn. So etwas kann schnell peinlich werden, doch glücklicherweise sitzen die Gags.

VOX
"22 Jump Street"
Komödie • 16.07.2022 • 20:15 Uhr

Wenn Hollywood nichts mehr einfällt, werden alte Erfolge aufgewärmt. Im Falle von "21 Jump Street" (2012) trifft die Erkenntnis allerdings nur bedingt ins Schwarze. Denn mit der gleichnamigen Teenie-Cop-Serie, die Johnny Depp einst zum Star machte, hatte das Reboot nur das Plot-Grundgerüst und den Titel gemein. 2014 produzierten und drehten Jonah Hill und Channing Tatum dann eine Verballhornung ihres eigenen Sequels unter dem Titel "22 Jump Street". Überaus treffsicher und Pointenreich, wie man bei VOX in der Wiederholung des humorvollen Actionfilms sehen kann.

Schon das erste Reboot von 2012 punktete mit subtilem und vor allem selbstironischem Witz. Weil den obersten Polizei-Chefs nichts mehr Neues einfalle, würden man nun einer Idee aus den 80-ern nachgehen und den "alten Scheiß wieder aufleben lassen", referierte damals Deputy Chief Hardy (Nick Offerman) vor den Greenhorns Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum). Die Analogie zur Arbeitsweise der Traumfabrik könnte nicht offensichtlicher sein. Die Folge war ein Undercover-Auftrag in einer High School, um einen dortigen Drogenring auszuhebeln – ähnlich wie in der originalen Johnny-Depp-Serie.

Weil das nun mal so gut geklappt hat und die Anzahl der Kinobesucher stimmte, durften sich Schmidt und Jenko 2014 wieder als Schüler tarnen, diesmal allerdings nicht auf der High School, sondern am College. Einsatzleiter Captain Dickson (Ice Cube) wartet mit weiteren Anweisungen auch nicht mehr in der 21 Jump Street auf die beiden Dumpfbacken, sondern hat aufgrund des Erfolges der Abteilung mittlerweile das größere Gebäude gegenüber bezogen – 22 Jump Street. Und so zieht die Geschichte ihre Bahnen: Dickson ist weiterhin zum Schreien cholerisch, Jenko ist weiterhin zum Schreien doof und Schmidt ist weiterhin zum Schreien unsicher.

Es handele sich um "den gleichen beschissenen Fall", wird mehrmals im Film festgestellt. Man müsse einfach noch einmal alles genauso machen wie zuvor. Doch ganz so einfach ist es dann glücklicherweise doch nicht. Und mit dem Regisseuren-Duo Phil Lord und Christopher Miller kann man sich spätestens seit "The Lego Movie" ohnehin sicher sein, dass sich hinter all dem Krach, den College-Klischees und den knackig vorgetragenen Pointen immer auch eine Meta-Ebene versteckt hält. Eigentlich verrückt, wie beknackt und doch intelligent witzig ein Film sein kann.

"22 Jump Street" – Sa. 16.07. – VOX: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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