Bürokratie-Wahnsinn

Schock-Report: Fachkräftemangel bedroht deutsche Wirtschaft!

23.07.2024, 07.11 Uhr
von Rupert Sommer

Die ZDF-Reportage '37°: Arbeitskräfte weltweit gesucht!' zeigt die alarmierenden Folgen des Fachkräftemangels in Deutschland. Migranten wie die Brasilianerin Elaine und der Tunesier Yassine stehen trotz hoher Motivation vor massiven bürokratischen Hürden.

ZDF
37°: Arbeitskräfte weltweit gesucht!
Reportage • 23.07.2024 • 22:15 Uhr

An den Zahlen gibt es nichts zu rütteln – wohl aber wird über die Schlüsse, die daraus zu ziehen sind, eifrig gestritten: Wie der neue Beitrag "37°: Arbeitskräfte weltweit gesucht!" aus der sozial engagierten Reportage-Reihe des ZDF zeigt, ist der Fachkräftemangel in Deutschland weiterhin alarmierend. Bis zum Jahr 2035 werden Schätzungen zufolge beispielsweise rund 350.000 dringend benötigte Pflegekräfte fehlen. Längst geraten Logistik-Ketten ins Stocken, weil etwa aktuell rund 70.000 Lkw-Fahrer fehlen. Umso erschreckender: Wer als Migrant in Deutschland arbeiten möchte – gerade in den von Mangel bedrohten Branchen – steht oft vor unerwarteten Problemen. Bürokratie-Abbau wäre das Gebot der Stunde, um im internationalen Wettlauf um Arbeitswillige nicht noch mehr Boden zu verlieren.

Der Filmbeitrag von Enrico Demurray, Charlotte Gerling und Nikolaus Tarouquella möchte ein genaues Bild vermitteln – abseits der politischen Parolen. So geht es einmal mehr zu Vor-Ort-Reportagen: ZDF-Drehteams begleiten Elaine und Yassine, die beide dem Ruf nach Fachkräften in Deutschland gefolgt sind.

Niemand weiß, wer zuständig ist

Die 37-jährige Brasilianerin Elain ist Fachfrau durch und durch. In einer Klinik in São Paulo hatte sie einen Leitungsposten in der Notaufnahme, Pflege hatte sie studiert. Und ihre Motivation, ihre Heimatstadt, die ein hohes Kriminalitätsproblem hat, zu verlassen, war groß: "Ich kann als Frau nicht alleine morgens zur Arbeit gehen. Entweder werde ich vergewaltigt oder ausgeraubt", blickt sie im Beitrag zurück. Doch Elaines Ankommen in Deutschland war schwer. Sie musste noch in Brasilien viele Sprachkurse belegen, um die nötigen Zertifikate zu erhalten. Außerdem schlug sie sich lang mit Anträgen und Genehmigungen herum, um das nötige Arbeitsvisum zu erlangen. Es vergingen Monate.

Ähnlich trübe Erfahrungen hat der 26-jährige Yassine gemacht, der nach seinem Studium in seiner Heimat Tunesien als Lkw-Fahrer jobbte. Über die Bundesagentur für Arbeit gelangte der junge Mann an die Zusage, sich in Deutschland zum Berufskraftfahrer ausbilden zu lassen. Yassine wurde an eine Spedition vermittelt. Sein neuer Arbeitgeber unterstützt ihn so oft wie möglich. Doch die ausufernde Bürokratie und zunächst nicht leicht zu durchschauende Zuständigkeiten unterschiedlicher Ämter überfordert auch die deutschen Logistiker oft.

37°: Arbeitskräfte weltweit gesucht! – Di. 23.07. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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