BR-Doku

"Abgetaucht": So protestiert ein Tiefseetaucher gegen Putins Krieg

21.09.2022, 08.37 Uhr
von Hans Czerny

Um für das Überleben des Baikalsees zu kämpfen, tauchte Egor Lesnoy regelmäßig hinab und sammelte Müll in der Tiefe. Dann kam der Krieg in der Ukraine.

BR
Abgetaucht
Dokumentation • 21.09.2022 • 22:00 Uhr

Als Influencer und Umweltschützer war Egor Lesnoy aus Irkutsk in Südsibirien sicher eine Ausnahmefigur. Selbst mit prominenten Hollywoodschauspielern tauchte er auf den Grund des 1.000 Meter tiefen Baikalsees, um diesen wichtigen Lebensquell vom Müll zu befreien. Der Tiefseetaucher tauchte hinab, um Autoreifen und Panzerketten an die Oberfläche zu bringen. Doch Putins Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 war auch für ihn eine Zäsur. Putins Krieg enttäuschte ihn so sehr, dass er sich vom Staatspräsidenten distanzierte. Er und seine Familie stehen in Anna Winzers Dokumentation "Abgetaucht" (BR) für viele andere, die nicht schweigen wollten, die trotz drohender Freiheitsstrafen für ihren Protest auf die Straße gingen.

"Ich hätte niemals gedacht, dass die Mehrheit so was befürwortet", sagt Lesnoy stellvertretend für viele zu Putins Angriffskrieg. "Uns wird unsere Heimat weggenommen. Das ist das Schlimmste, was uns passiert. Noch nicht mal in unserem eigenen Land gehören wir noch dazu. Nur weil wir gegen den Krieg sind." Millionen haben inzwischen Russland verlassen, sie fühlen sich schuldig für ihr Land, wollen aber auch nicht als Opfer dargestellt werden.

Abgetaucht – Mi. 21.09. – BR: 22.00 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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