Kindheits-Blues

Clari und Tobi: Die Gesichter hinter "Die beste Klasse Deutschlands"

16.05.2025, 11.15 Uhr
"Die beste Klasse Deutschlands" startet wieder mit den beliebten Moderatoren Clari und Tobi. Erfahren Sie hier, wer hinter den Gesichtern steckt und wie sie es schaffen, Kinder zu begeistern.
Clari und Checker Tobi moderieren "Die beste Klasse Deutschlands".
Clari und Checker Tobi moderieren "Die beste Klasse Deutschlands".  Fotoquelle: KiKA/Steffen Becker

"Die beste Klasse Deutschlands" geht wieder los. In der Moderation: Clari und Tobi, keine unbekannten Gesichter. Wann die Shows losgehen, wer die beiden sind und wie es ist, seit so vielen Jahren vor der Kamera zu stehen und mit Kindern zu arbeiten, erfahrt ihr hier. prisma hat alle Antworten.

Das ist Clarissa Corrêa da Silva ("Clari")
Clarissa Corrêa da Silva moderiert „Die beste Klasse Deutschlands“ seit Herbst 2021. Daneben ist sie aus dem KiKA-Geschichtsformat „Triff…“ (KiKA/WDR/hr) bekannt. Hierfür wurde sie von der Deutschen Kindermedienstiftung dreimal mit dem GOLDENEN SPATZEN ausgezeichnet, zuletzt im Jahr 2023. Zudem wurde das Format 2023 für den internationalen Emmy nominiert. Im Jahr 2019 erhielt Clarissa den Kinder-Medien-Preis DER WEISSE ELEFANT in der Kategorie Beste TV-Moderatorin. Seit 2018 gehört sie zum Moderations-Team für „Die Sendung mit der Maus“ und „Wissen macht Ah!“ (beides WDR), 2021 betreute sie als Chefin vom Dienst das Format „Tru Doku“ (Funk). Seit 2022 ist sie für die „Märchenreise“ (ARD) unterwegs. Sie veröffentlichte 2023 ihr erstes eigenes Kindersachbuch „Mein wunderbares Ich“ über Epigenetik. Geboren in Berlin hat Clarissa brasilianische Wurzeln und entdeckte das Fernsehen für sich bei einem Praktikum im ZDF-Studio Rio de Janeiro.
Das ist Tobias Krell („Checker Tobi“)
Seit 2013 geht Tobias Krell als „Checker Tobi“ (BR) Wissensfragen auf den Grund. 2019 entstand dazu der Kinofilm „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“. Seit 2021 moderiert Tobi „Die beste Klasse Deutschlands“. Für die Berlinale übernimmt er jedes Jahr die Einführungen und Gespräche in der Sektion „Generation“ und seit 2021 leitet und kuratiert der 38-Jährige das Kinderfilmfest im Rahmen des Filmfest München. 2022 und 2023 präsentierte Tobi, gemeinsam mit Katrin Müller-Hohenstein, den „Blauer Panther – TV & Streaming Award“. Für die Dokumentation „Kinder wie geht`s – Der große Report“ liefert er eine Bestandsaufnahme der Kinderrechte in Deutschland. Sein zweiter Film „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ wurde millionenfach im Kino gesehen und war für den Deutschen Filmpreis als „Bester Kinderfilm“ nominiert.

prisma: War KiKA für euch früher ein fester Bestandteil eurer Kindheit – und fühlt es sich jetzt wie ein „Full Circle Moment“ an, selbst für den Sender zu moderieren?
Clari: Ich war definitiv ein KiKA-Kind. Wir haben lange zuhause einen winzig kleinen Röhrenfernseher in der Ecke stehen gehabt. Mein Vater hat meinen Fernsehkonsum sehr stark reglementiert und alles, was ich mir anschauen wollte „vorgeguckt", um dann zu entscheiden, ob ich es gucken darf. KiKA-Programm hat meistens bestanden. Sicher fühle ich mich manchmal als Teil meiner eigenen Kindheit (lacht). Aber das ist ein schönes Gefühl und hilft auch gut, sich in die Perspektive der jungen Menschen heute hineinzuversetzen.
Tobi: Es war tatsächlich ein fester Bestandteil meiner Kindheit. Ich bin 86 geboren, also ich war schon... Am oberen Ende der Zielgruppe, als der Kika on Air ging. Aber ich hab natürlich trotzdem noch früh Schloss Einstein und Logo geguckt. Ich war Fan der frühen Moderatorinnen und Moderatoren. Dementsprechend ist es tatsächlich ein bisschen was ganz Besonderes, selbst beim Kika zu sein. Allerdings bin ich jetzt ja auch schon selbst wiederum so ein altes Eisen beim Kika. Dieser Full Circle-Moment war vielleicht eher zu Beginn da war, als ich mit Checker Tobi angefangen habe. Und dadurch, dass ich nie so richtig ins Kinderfernsehen gestrebt habe, sondern das Ganze eher zufällig passiert ist, ist mir dann auch erst später aufgefallen, wie cool es ist, selbst Fernsehen für eine Zielgruppe zu machen, dass sich bei mir selbst als ich Teil dieser Zielgruppen war, so wahnsinnig eingebrannt hat. Insofern, bester Job, den man haben kann. Ich würde es aber auch nicht überstrapazieren mit dem Full Circle.

prismaIhr steht für Themen wie Diversität, Aufklärung und Popkultur – wie bringt ihr diese in eure KiKA-Moderation mit ein?
Clari: Wenn man sich viel mit Themen beschäftigt, dann sind diese ganz automatisch allgegenwärtig in meinem Kopf. Dadurch fließen sie als anschauliche Beispiele oder Referenzen auf ganz natürliche Art und Weise in meine Moderationen. Eigentlich so, wie man sich auf dem Schulhof unterhält  - nämlich, über das, was einen sowieso beschäftigt. 
Tobi: Also ich finde es natürlich toll, für etwas zu stehen oder mit Themen in Verbindung gebracht zu werden. In meinem konkreten Fall, glaube ich, ist das vor allem auch Aufklärungen zum Thema Klimakrise, ökologisches Bewusstsein, Nachhaltigkeit und das große Thema Demokratie und der Umgang miteinander. Aber ich pack das jetzt nicht irgendwie auf Teufel komm raus in Moderationen mit rein, sondern ich glaube, das ist auch das Wichtige, insbesondere beim Kinderfernsehen. Aber ich glaube für Moderation ganz generell, ich versuche einfach authentisch zu sein und ich selbst zu sein. Und wenn mir eins der Themen, für die ich vielleicht wahrgenommen werde, in einer Moderation einfällt oder sich anbietet, dann versuche ich das unterzubringen, aber ich habe jetzt nicht das Gefühl dass ich eine bestimmte Wirkung habe oder für was stehe und das deshalb verkörpern muss. Sondern das passiert eher andersrum. Ich glaube, das ist auch der gesündere Weg. Ich glaube, je authentischer oder je mehr man selbst ist in seiner Moderation, desto besser kommt das an. Kinder spüren das total.

prismaWas begeistert euch am meisten an der Arbeit mit den Kindern?
Clari: Die Ehrlichkeit und vor allem die total ungefilterten und authentischen Reaktionen. Wenn es gefällt, bekommt man das sofort zu spüren, wenn nicht auch. Ich liebe es, wenn man nicht zwischen den Zeilen lesen muss. Außerdem bin ich immer wieder begeistert, welche tollen Gedanken Kinder und Jugendliche zu den Themen der Welt haben. Wir Erwachsene sollten viel viel mehr auf sie hören. Und ich weiß, alle sagen das, aber wie viele machen es wirklich?
Tobi: Ich liebe es, dass Kinder so begeisterungsfähig sind. Und wenn sie was feiern, dann so richtig und gleichzeitig aber eben auch schonungsvoll ehrlich sind. Also wenn sie irgendwas langweilig finden, dann merkt man das sofort. Da gibt es keine Filter, die irgendwie gesellschaftlich antrainiert werden oder sowas. Sondern dann wird gegähnt, dann wird unaufmerksam mit jemand anderem geredet. Und das macht mir auch bei der “Die beste Klasse Deutschlands” so großen Spaß. Da habe ich, das habe ich sonst in den Sendungen ja nicht, das direkte Feedback, weil da ja, Dutzende und Hunderte Kinder im Studio sitzen und wir merken schon sehr schnell, wie das, was wir da machen, so ankommt. Und das ist total toll, dieses direkte Feedback. Das liebe ich an der Arbeit mit und für Kinder. Und natürlich, dass man bei aller Ernsthaftigkeit, die wir unbedingt haben und auch haben müssen, auch einfach viel Quatsch machen können.

prismaWie habt ihr euren ganz eigenen Moderationsstil gefunden – auch im Vergleich zur schnelllebigen TikTok-Welt?
Clari: Es ist schwierig zu sagen, ob ich tatsächlich einen bestimmten Stil verfolge. Ich finde es hat etwas mit einem Gefühl zu tun, wenn ich mich in meine Rolle begebe, so dass dann der „Stil“ ganz natürlich raussprudelt. Wir machen ja durchaus auch schnellen Content - haben ja aber das Glück mit den Formaten auch etwas Zeit für Hintergrundwissen und spielerische Ansätze zu haben. So einen festen Stil, kann ich da für mich garnicht identifizieren. Auch das ist vielseitig und je nach Plattform anpassbar.
Tobi: Da bin ich ehrlich gesagt wieder bei der Antwort von Frage 2. Ich habe nicht versucht, einen Stil zu finden, sondern ich habe eher versucht, zu lernen, wie ich vor der Kamera ich selbst sein kann. Das ist mir zum Glück nie besonders schwergefallen. Auch deshalb schon allein, weil die Sendung, für die ich ursprünglich mal im Kinderfernsehen angefangen habe, Checker Tobi, die heißt ja so wie ich. Die wollten auch genau mich und nicht irgendeinen Aufsager, der für was steht. Und das hab ich dann auch in andere Sendungen mitgenommen. Und die schnelllebige TikTok-Welt hat unbedingt ihre Daseinsberechtigung. Ich glaube aber nicht, dass wir da dagegen arbeiten, sondern ich glaube, wir sind einfach ein anderes Angebot, das zumindest soweit ich das mitbekomme, ja durchaus auch angenommen wird. Und das ist schön und macht Spaß und macht Mut.

"Die beste Klasse Deutschlands" gibt es am dem 16. Mai immer Freitags um 19:30 Uhr zu sehen. Die Vorrunde, die "Schulbattles" mit Dilara und Lukas starteten am 5. Mai. Die Folgen gibt es auch in der KiKA Mediathek.

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