Junge Vorbilder

"Schulbattles" auf KiKA: Das sind die jungen Moderator:Innen

16.05.2025, 11.16 Uhr
Dilara Colak und Lukas White moderieren die beliebten "Schulbattles" bei KiKA. Ein Gespräch über Kindheitserinnerungen, Diversität und ihre ganz persönliche Moderationsweise.
Dilara Colak und Lukas White moderieren die "Schulbattles"
Dilara Colak und Lukas White moderieren die "Schulbattles"  Fotoquelle: KiKA/Bavaria Entertainment

"Die beste Klasse Deutschlands" ist seit Jahren ein etabliertes Format bei KiKA. Die Vorrunde für diese Wochenshows bieten die sogenannten "Schulbattles". Diese werden von Dilara und Lukas moderiert. prisma hat mit ihnen gesprochen, um herauszufinden, wie das ist, plötzlich in einem Studio zu stehen, was man selbst noch aus der Kindheit kennt.
Das ist Dilara Colak (24)
Dilara moderiert außerdem das junge Nachrichten-Format „Newszone“ auf TikTok und ist dort Expertin für alle Themen rundum TikTok, Stars, Rap und die Türkei. Außerdem hostet sie das SWR-Social Media Format „Migratöchter“ und klärt über Themen rund um Kultur und Identität auf. Dabei bezieht sie sich vor allem auf Frauen mit Migrationshintergrund und nimmt somit eine wichtige Aufklarungsfunktion ein. Seit Oktober 2023 ist sie am Institut für Moderation in Stuttgart.
Das ist Lukas White (20)
Lukas hat auf TikTok knapp über eine halbe Million Follower. 2021 spielte er in „Das Internat“ Linus und in der Comedy Serie „Sex Zimmer Küche Bad“ die Hauptrolle Enno. Er hat bereits Moderationserfahrung innerhalb folgender Formate gesammelt: „Digster Pop Stories“ von Universal Music, „Ready, Fresh, Date!“ Serie - Joyn und als Gastdarsteller bei „Yumtamtam“ von Edeka.

prisma: War KiKA für dich früher ein fester Bestandteil deiner Kindheit – und fühlt es sich jetzt wie ein „Full Circle Moment“ an, selbst für den Sender zu moderieren?
Dilara: Es ist tatsächlich ein „Full Circle Moment“ für mich. KiKA war für mich ein fester Teil meiner Kindheit. Besonders Tabaluga und der Sandmann haben mich damals immer begleitet. Ich kann mich noch an die Tage erinnern, als ich nach der Schule direkt KiKA eingeschaltet und meine Lieblingssendungen angeschaut habe. Es ist deshalb umso surrealer für mich, jetzt selbst für den Sender zu moderieren und ein Teil davon zu sein. Manchmal kann ich es immer noch kaum glauben, dass ich diese Chance bekommen habe, und ich bin dafür unglaublich dankbar. Ich freue mich sehr auf alles, was noch kommt, und auf viele weitere spannende Projekte bei KiKA.
Lukas: Ja, total! KiKA war ein richtiger Teil meiner Kindheit. Ich habe damals auch schon „Die beste Klasse Deutschlands“ geschaut und fand das super spannend. Abends lief bei mir immer Bernd das Brot, das konnte ich irgendwann mitsprechen. Baumhaus und TanzAlarm hab ich auch richtig gefeiert – ich würde schon sagen, ich war voll das KiKA-Kind. Und jetzt selbst ein Teil von „Die beste Klasse Deutschlands“ zu sein, ist auf jeden Fall ein Full-Circle-Moment.

prisma: Ihr steht für Themen wie Diversität, Aufklärung und Popkultur – wie bringt ihr diese in eure KiKA-Moderation mit ein?
Dilara: Das fängt schon mit der Ansprache und mit dem Auftreten an. Mir liegt es am Herzen, dass alle Kinder sich bei den Schulbattles wohlfühlen und niemals der Gedanke kommen könnte, dass man irgendwie ausgeschlossen wird. Gerade wenn ich das Gefühl habe, dass sich Kinder aus diesem Grund eher zurückhalten, gehe ich davor in den kurzen Austausch. Danach merkt man einen deutlichen Unterschied und die Kinder sind voll dabei und haben Spaß. Ich kann mich an eine Situation erinnern, in der ich den Namen eines Jungen korrekt ausgesprochen hatte und die ganze Klasse daraufhin gelacht hat. In diesem Moment hatten wir einen kurzen Break und ich habe mit der Klasse darüber gesprochen und kurzerhand haben wir ihre Unsicherheiten gemeinsam aus dem Weg geschafft. Mir ist eine realitätsgetreue Sichtbarkeit sehr wichtig, was sich auch in meiner Moderation widerspiegelt.
Lukas: Ich glaube, ein großer Schritt war schon die Entscheidung, zwei junge Leute wie Dilara und mich zu casten. Dilara hat ja zum Beispiel den Migra-Kanal, wo sie sich viel mit Migration beschäftigt – und ich bringe meine eigene Perspektive als homosexuelle Person mit rein. Auch wenn das nicht immer direkt Thema in der Sendung ist, finde ich, dass allein unsere Präsenz schon zeigt: Diversität gehört ganz selbstverständlich dazu! Und wir decken mit unseren privaten Projekten oder anderen Jobs auch unterschiedliche Themenbereiche ab – das ergänzt sich super. Dazu kommt, dass wir beide locker und mit viel Spaß moderieren – und ich glaube, genau das spüren die Kinder und auch die Zuschauer:innen.

prisma: Wolltest du früher selbst auch bei den "Schulbattles" mitmachen?

Dilara: Ich hätte gefühlt gerne bei jedem Format von KiKA mitgemacht. Leider sind meine Bewerbungen damals nie durchgegangen (lacht). Heute kann ich mir diesen Traum erfüllen, nur eben als Moderatorin.

Lukas: Ja, auf jeden Fall! Ich habe mir das damals echt oft vorgestellt, wie es wäre, da mit meiner Klasse mitzumachen. Aber meine Klasse hat sich nie beworben, und ich glaube ehrlich gesagt, das hätte die auch nicht so interessiert. Trotzdem war das für mich immer so ein Format, wo ich dachte: Puh, das wäre schon richtig cool! Und jetzt, Jahre später, das Ganze mitmoderieren zu dürfen – das ist natürlich echt verrückt.

prisma: Was begeistert dich am meisten an der Arbeit mit den Kindern?
Dilara: Nichts ist mehr wert, als dieses Strahlen und Leuchten in den Augen der Kinder zu sehen. Diese Arbeit macht so unglaublich Spaß und die Kinder nehmen von der Sendung tatsächlich auch viele Learnings mit. Sie lernen, dass sie zusammenhalten müssen, um zu gewinnen. Sie lernen aber auch, dass man nicht immer gewinnen kann, und in solchen Situationen leide ich tatsächlich immer mit den Klassen mit. Es Das ist aber wunderschön zu sehen, wie sie sich dann gegenseitig motivieren und als Klasse stärker aus dem Schulbattle gehen. Man geht tatsächlich durch mehrere Emotionen, die vor allem für die Kinder sehr bereichernd sind.
Lukas: Mich begeistert vor allem, wie stark der Teamgedanke bei den Kindern ist. Wie gut die sich absprechen, sich gegenseitig unterstützen – gerade wenn mal was schiefgeht, merkt man, wie krass sie zusammenhalten. Es ist einfach toll zu sehen, wie sie über sich hinauswachsen. Und wir haben ja das Glück, die ganze Reise mitzubekommen – vom Klassengewinn bis hin zu den Studioshows. Da merkt man, wie sehr so ein Erlebnis zusammenschweißt. Und was ich auch liebe: Kinder sind oft total offen, ehrlich und unvoreingenommen. Die bringen so eine positive, entspannte Energie mit, das macht einfach Spaß.

prisma: Wie hast du deinen ganz eigenen Moderationsstil gefunden – auch im Vergleich zur schnelllebigen TikTok-Welt?
Dilara: Am Anfang musste ich tatsächlich erst reinkommen und nach meinem Stil suchen. Am Ende habe ich gelernt, dass es am besten ankommt, wenn ich einfach ICH bleibe. Die Kinder haben das immer sehr gefeiert und haben sich dann auch automatisch wohl gefühlt. Etwas Aufgesetztes wäre einfach nicht authentisch und real.
Lukas: Ich habe mir nach der ersten Staffel nochmal ganz genau angeschaut, was ich so gemacht habe – was funktioniert hat und was man vielleicht noch besser machen kann. Und ich finde, dass in der zweiten Staffel schon vieles runder war. Am Anfang wusste man ja auch noch gar nicht so genau, wie das Format am Ende aussehen wird. Vieles war Learning by Doing. Mir war aber von Anfang an wichtig, dass es sich nicht nach einer typischen, steifen Moderation anfühlt. Ich wollte für die Kinder ein Buddy sein – jemand, der sie motiviert, der auf Augenhöhe mit ihnen ist und mit dem sie sich auch abseits der Kameras gut verstehen. Dieses Wir-Gefühl war mir total wichtig.

prisma: Für welche Tipps und Tricks von „den alten Hasen“ bist du am meisten dankbar?
Dilara: Vorher den Körper richtig abklopfen und sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Das hat mir sehr geholfen, muss ich sagen. Und was auch sehr hilfreich war, war der Satz: „Stell dir einfach vor, du quatschst über FaceTime mit deiner besten Freundin.“
Lukas: Ich habe gar nicht so viel direkt mit Tobi oder Clarissa gesprochen, aber natürlich hab ich mir ihre Sendungen angeschaut. Was ich besonders toll fand: Man merkt bei beiden total, dass sie versuchen, mit den Kindern auf Augenhöhe zu sprechen. Das ist für mich das A und O – dass die Kids sich ernst genommen fühlen und merken: Wir sind ein Team!

Die "Schulbattles" sind seit dem 5. Mai im linearen Fernsehen. Die Wochenshows mit Clari und Tobi sind ab dem 16. Mai immer  Freitags um 19:30 Uhr zu sehen. Die Folgen gibt es auch in der KiKA Mediathek zu sehen.

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