"Die Drei von der Müllabfuhr – Altlasten": Ein Fall von hochgiftigem Asbest
Im Haus der Mutter von Chef Rüdiger Dorn (Rainer Strecker) wird Asbest gefunden. Nachdem es abgetragen wurde, wird das giftige Material illegal entsorgt. Wer steckt dahinter? Für Käpt'n Träsch (Uwe Ochsenknecht) und sein Team beginnt eine Spurensuche.
"Es muss doch den Leuten endlich mal bewusst werden, dass so etwa Konsequenzen hat – für uns alle." Werner "Käpt'n" Träsch (Uwe Ochsenknecht) empört sich zu Recht im neunten Teil der beliebten ARD-Reihe "Die Drei von der Müllabfuhr" über einen wahllos abgestellten Berg (Gift-)Müll – unzulässig entsorgt, versteht sich. Und das auch noch direkt vor einer Kita. "Schön, wie das alles so ins Grundwasser sickert" – in Anbetracht der Ignoranz mancher Mitmenschen hilft nur noch Sarkasmus, wie es scheint.
Gewissenlose Geschäftsleute oder unwissende Tölpel?
Dem neuen Film "Altlasten" liegen aktuelle Themen dieser Tage zugrunde: Illegale Mülldeponien, die auch noch mit gefährlichen Substanzen wie Asbest versetzt sind, kommen einer tickenden Zeitbombe für die Umwelt gleich. Laut dem nationalen Asbestprofil Deutschland verursachte der berufsbedingte Umgang mit Asbest auch 2017 noch 63 Prozent aller Todesfälle infolge einer Berufskrankheit. Daher obliegt die Handhabe vergleichbarer Materialien den technischen Regeln für Gefahrstoffe. Das wissen auch Werner und sein Chef Rüdiger Dorn (Rainer Strecker), als sie im Haus von Dorns Mutter von Asbest befallene Wandbeläge entdecken. Jetzt ist Eile geboten. Ein spezielles Abtransport-Unternehmen muss her. Dass sich diese zunächst kluge Entscheidung für Dorn noch als folgenreich herausstellen sollte, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Dass die Umweltbehörde ausgerechnet auf der illegalen Müllkippe den Asbestabfall findet, bringt Dorn, der damit nichts zu tun haben will, in eine heikle Situation. Gemeinsam mit Werner begibt er sich wortwörtlich auf Spurensuche. Die Müllmänner machen sich daran, die Täter zu überführen. Wer steckt dahinter? Gewissenlose Geschäftsleute oder unwissende Tölpel?
Kriminalgeschichte mit Tiefgang
Das Drehbuch stammt aus der Feder von Julia Drache und Viktoria Assenov. Gespickt mit Krimi-Elementen bietet der Film eine durchaus passable Freitagabend-Alternative zum beliebten Donnerstags-Krimi im Ersten. Die Reihe, die seit 2019 ein Millionenpublikum vor die TV-Bildschirme bewegt, gleicht diesmal unter der Regie von Hagen Bogdanski einer Kriminalgeschichte mit Tiefgang und gesellschaftskritischem Hintergrund. Bei aller Ernsthaftigkeit darf dabei eine gesunde Portion Humor nicht fehlen. Sei es der Teamleiter Gerald (Martin Glade), der vor einer Ansammlung gestandener Männer einen "Kummer und Vorschläge"-Kasten aufstellt, der Müllmann Tarik (Aram Arami) mit Messie-Allüren oder ein sturer Werner, dem man die Geliebte fast unter der Nase wegschnappt – für Heiterkeit ist trotz der ernsten Themen gesorgt.
Nicht selten ist der Film- und Theaterregisseur Leander Haußmann in der Gastrolle des bildungshuberischen Charmeurs Hendrik daran beteiligt. Er sabotiert Träschs Beziehungsleben, was der eingefleischte Müllmann natürlich nicht ohne Weiteres auf sich sitzen lässt. "Abitur haben und nichts auf die Reihe kriegen", schnaubt er abfällig, als es um Hendriks Geldschulden bei seiner Liebsten geht – ein Hauch von konkurrenzbedingter Schadenfreude schwingt dabei in seiner Stimme mit.
Helden in Orange
Unter anderem mit Streitgesprächen wie diesen machen die Filmemacher auf ein allseits bekanntes Klischee aufmerksam: "Wenn du in der Schule nicht aufpasst, dann endest du bei der Müllabfuhr". Uwe Ochsenknecht hat zu diesen respektlosen Kommentaren, mit denen die Helden in Orange zuweilen zu kämpfen haben, folgende Meinung: "Manchmal sind Menschen, die bei der Müllabfuhr arbeiten, glücklicher und auch nicht ungebildeter als Menschen mit Abitur" – so einfach kann es sein, über den Tellerrand hinauszublicken.
Einen weiteren neuen Film der Reihe zeigt das Erste am Freitag, 27. Oktober, 20.15 Uhr. Dann geht es um die Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
"Die Drei von der Müllabfuhr – Altlasten" – Fr. 20.10. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH