"Die Toten vom Bodensee – Der Nachtalb": War der Kommissar der Todesfahrer?
Ein Horrormärchen am schönen Bodensee: Kollege Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) kann sich nur bruchstückhaft an eine Nacht erinnern. Nun wird der Kommissar von Albträumen verfolgt. Was war geschehen? War er Schuld am Tod eines jungen Mannes?
Jetzt also ist es offiziell: Hannah Zeiler (Nora von Waldstätten) ist tot. Ein Wildschwein, so erzählt es der Rechtsmediziner (Stefan Pohl) in diesem 17. Film der Reihe fast nebenbei, sei der Kriminalkommissarin ausgerechnet im Urlaub vors Motorrad gelaufen. Ihr Kollege Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) wird seither von Albträumen verfolgt, die ihm in "Die Toten vom Bodensee – Der Nachtalb" (Regie: Michael Schneider, Buch: Jeanet Pfitzer, Frank Koopmann, Roland Heep), einer Koproduktion von ZDF und ORF, noch zum Verhängnis werden. Doch der Reihe nach.
Was ist in der Nacht geschehen?
Gemeinsam mit seiner neuen Kollegin, Abteilungsinspektorin Luisa Hoffmann (Alina Fritsch), wird Oberländer zum Tatort an einer Landstraße gerufen: Jonas Merlau (Yasmani Stambader) wurde überfahren. Fehlende Bremsspuren weisen auf eine Tötungsabsicht hin. Aisha Takim (Cansu Tosun), die Freundin des Toten, berichtet von einem missglückten Bootskauf: Das Paar ging einer gefälschten Verkaufsanzeige auf den Leim. Der Frust darüber entlud sich in einem Streit des Ehepaars, der ausgerechnet in der Bar stattfand, in der auch Oberländer und seine Freundin Miriam Thaler (Martina Ebm) zu Gast waren.
Oberländer kann sich nur bruchstückhaft an die Nacht erinnern. Irgendwann beschleicht den Kommissar ein schlimmer Verdacht: War er der Todesfahrer? Weder Luisa Hoffmann noch Kriminalchefinspektor Thomas Komlatschek (Hary Prinz) wollen das glauben. Dennoch zwingt das Geständnis sie zu einem weitreichenden Schritt.
"Die Toten vom Bodensee – Der Nachtalb" ist bereits der zweite Film mit Abteilungsinspektorin Luisa Hoffmann. Ihren Einstieg bei "Die Toten vom Bodensee – Nemesis" verfolgten bei der ZDF-Erstausstrahlung im Februar 7,69 Millionen Menschen. Die gemessenen 27 Prozent Marktanteil entsprechen dem besten Wert, den die 2014 gestartete Reihe jemals erzielte.
Gute Chancen auf Quotenhit
Für Hauptdarstellerin Alina Fritsch sind Einschaltquoten und Kritiken "ein zweischneidiges Schwert", wie sie im Interview sagt: "Natürlich freue ich mich sehr über das gute Ergebnis. Quoten und Kritiken sind wichtig für unseren Beruf. Aber wenn die Kritiken nicht gut ausfallen, während man selbst vollkommen hinter dem Projekt steht, dann sollte einen das auch nicht aus dem Konzept bringen, sondern man sollte trotzdem einfach weitermachen."
Auch Hoffmanns zweiter Fall hat gute Chancen, zum Quotenhit zu werden, kommen neben den klassischen Krimi-Fans doch auch Horror- und Psychothriller-Liebhaber auf ihre Kosten: Die düster und bildreich inszenierten Halluzinationen von Kommissar Oberländer sind nichts für schwache Nerven.
Verantwortlich für die Wahnvorstellungen des Ermittlers, so glaubt zumindest seine Tochter Luna (Fiona Katharina Neumeier), sei der titelgebende "Nachtalb", eine nordische Sage, die gleichzeitig ihr Lieblingsbuch als Kind war. Spült das Trauma vom Tod von Kommissarin Zeiler diese alte Erinnerung nun wieder in sein Bewusstsein hoch?
Bis zur Lösung des Rätsels überzeugt vor allem Matthias Koeberlin durch sein eindrückliches Spiel. Fans der Reihe können sich zudem schon auf Nachschub freuen: Drei Filme unter den Arbeitstiteln "Atemlos", "Der Messias" und "Der Nachtschatten" sind bereits abgedreht. Laut Hauptdarstellerin Fritsch erfährt das Publikum darin auch endlich mehr über die Vergangenheit von Luisa Hoffmann, die dem Anschein des aktuellen Films nach zu urteilen alles andere als rosig gewesen war.
Die Toten vom Bodensee – Der Nachtalb – Mo. 09.10. – ZDF: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH