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"Ender's Game": Kinder gegen Krabbelkäfer aus dem All

von Jasmin Herzog

Ein Teenager muss in "Ender's Game" die Menschheit vor gefährlichen Aliens retten. Kabel Eins wiederholt den Film mit dem damals erst 16-jährigen Asa Butterfield sowie Ben Kingsley und Harrison Ford.

kabel eins
Ender's Game
Science Fiction • 27.10.2021 • 20:15 Uhr

Kinder gegen Krabbelkäfer: normalerweise keine Frage, wer da den Kampf gewinnt. Die armen Viecher werden entweder ganz profan plattgetreten oder, von besonders perfiden Naturen, mit Hilfe der Sonne und einer Lupe verbrannt. Aber was, wenn die Insekten besonders groß sind, besonders aggressiv – und in Raumschiffen unterwegs? Das ist das Szenario, das in "Ender's Game" (2013) aufgebaut wird. Orson Scott Card veröffentlichte 1985 ein preisgekröntes Jugendbuch, in dem der hochbegabte Ender Strategien gegen eine außerirdische Invasion entwerfen muss, die die ganze Erde bedroht. In seiner Ausbildung an der Militärakademie stellt sich mehr und mehr heraus, dass er der Einzige ist, der das taktische Gespür hat, den Krieg zu gewinnen – und damit die Menschheit zu retten. Aber Ender, ein eher schüchternes Gemüt, verzweifelt fast an der Verantwortung. An den Kinokassen floppte der Film, den Kabel Eins nun zur Primetime wiederholt.

Während sich Ender im Film der großen Herausforderung ganz alleine stellen muss, trägt Nachwuchsdarsteller Asa Butterfield ("Hugo Cabret", "Der Junge im gestreiften Pyjama") nicht die gesamte Last der Produktion auf seinen Schultern. Stattdessen wurden ihm ein paar namhafte Kollegen zur Seite gestellt: Sir Ben Kingsley spielt Commander Mazer Rackham, den letzten erfolgreichen Feldherrn der Erde, Harrison Ford gibt daneben den unerbittlichen Ausbilder, Colonel Hyrum Graff. Und auch Butterfields Kolleginnen sind alles andere als Unbekannte: Sowohl Abigail Breslin ("Little Miss Sunshine", 2006) als auch Hailee Steinfeld ("True Grit", 2010) waren beide schon für den Oscar nominiert, bevor sie 15 waren.

Allein: Die ganze Starpower bleibt letztlich wirkungslos. Denn Gavin Hood ("X-Men Origins: Wolverine") hetzt derart durch die kühl inszenierte Geschichte, dass die Schauspieler kaum Gelegenheit haben, einmal tiefer in ihren Figuren zu schürfen. Auch das eigentlich titelgebende Spiel, mit dem Ender seine Freizeit verbringt und dabei unwissentlich seinen Vorgesetzten Einblick in seine Psyche erlaubt, wird nur am Rande angerissen und vor allem als Zeitvertreib mit fantastischem Gameplay gezeigt. Der Sinn dürfte sich den Zuschauern, die die Buchvorlage nicht kennen, nur schwer erschließen. Stattdessen werden Enders Trainingseinheiten mit seinem Team in einem schwerelosen Raum als epische Schlachten inszeniert. Große Bilder gibt es dadurch in dem Film zuhauf; große Momente dagegen bleiben aus.

Der inzwischen 24-jährige Asa Butterfield bastelt derweil fleißig weiter an einer großen Schauspielkarriere. Seit 2019 steht er als Protagonist des britischen Netflix-Erfolgs "Sex Education" vor der Kamera. In der Dramedy-Serie spielt Butterfield mittlerweile bereits in der dritten Staffel den Teenager Otis Milford, der in seiner Schule Sexualtherapiestunden anbietet.

Ender's Game – Mi. 27.10. – kabel eins: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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