Eurovision Song Contest

Alle ESC-Gewinner und ihre Songs seit Lena Meyer-Landrut

22.04.2024, 14.06 Uhr
Der Eurovision Song Contest 2023 wurde zum TV-Quoten-Hit.
Der Eurovision Song Contest 2023 wurde zum TV-Quoten-Hit.  Fotoquelle: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Den letzten ESC-Sieg errang Deutschland 2013 mit Lenas Song "Satellite". Seitdem hat die Bundesrepublik es zwar nicht mehr auf den Thron geschafft, doch viele andere Künstler aus aller Welt haben das Publikum Jahr um Jahr überzeugt. Hier finden Sie alle Gewinner des Eurovision Song Contests.

2010: Lena – Sattelite

Sie ist zweifelsohne die bekannteste deutsche ESC-Teilnehmerin der letzten Jahrzehnte. Lena Meyer-Landrut ist gerade einmal 19 Jahre alt und kaum mit der Schule fertig, als sie Deutschland den ersten Sieg seit 1982 beschert. Bis dahin war Nicole mit ihrem Hit "Ein bisschen Frieden" die einzige Deutsche Gewinnerin des ESC. Mit 246 Punkten sticht die Abiturientin die Konkurrenz aus macht ihren Song "Satellite" zum Welterfolg. Seitdem hat die Erfolgs-Frau mehrere erfolgreiche Alben veröffentlicht und ist unter anderem Coach in der SAT.1-Serie "The Voice Kids". 

2011: Ell / Nikki – Running Scared

Da Deutschland im vorherigen Jahr gewonnen hat, findet dieser ESC in Düsseldorf statt. Hier beweist Aserbaidschan ein gutes musikalisches Gespür. Das Land nimmt 2011 erst zum vierten Mal am Wettbewerb – in seinen drei vorherigen Anläufen war das verhältnismäßig kleine Land immer in den Top Ten gelandet. Mit dem Duo Ell / Nikki und ihrem Song "Running Scared" gelingt dann der ganz große Erfolg: Aserbaidschan gewinnt den Eurovision Song Contest. Seitdem ist es jedoch ruhig um die beiden Musiker geworden.

2012: Loreen – Euphoria

 Mit der damals 28-jährigen Loreen gewinnt in diesem Jahr mit Schweden wieder ein klassischer ESC-Favorit. Zwar lag der letzte Sieg des Landes schon 13 Jahre zurück, doch war das skandinavische Land mehrmals nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt. Kein Wunder: Die Nation trägt mit der Band ABBA schließlich das vielleicht größte Musik-Vermächtnis der ESC-Geschichte auf seinen Schultern. Der Song "Euphoria" ist einerseits ein euphorischer Tanz und erzeugt andererseits geheimnisvolle Stimmung. Damit sichert Loreen sich verdient den ersten Platz.

2013: Emmelie de Forest – Only Teardrops

Die skandinavischen Länder haben einen Lauf. Nachdem Schweden im letzten Jahr abgeräumt hat, entscheidet in diesem Jahr eine Norwegerin mit satten 281 Punkten den Sieg für sich und ihr Heimatland. Mit der etwas mystischen Inszenierung erinnert Emmelie de Forests Auftritt ein wenig an die Performance ihrer Vorgängerin. Ihren emotionalen Song führt sie in Malmö so gut auf, dass die Konkurrenten nicht mithalten können. Fun Fact: Die Musikerin ist direkt mit dem englischen Königshaus verwandt.

2014: Conchita Wurst – Rise Like A Phoenix

Selten hatte ein ESC-Sieg mehr gesellschaftliche Relevanz. Die Travestie-Künstlerin Conchita Wurst entspricht mit ihrem Bart so gar nicht den bisherigen klassischen Idealen des Eurovision Song Contests. Trotzdem performt die Österreicherin stark und fährt mit 290 Punkten klar den Sieg ein. Es ist ein starker Auftritt und ein Zeichen für Offenheit und Toleranz. Das hört man schon beim Song: Der Name "Rise Like A Phoenix" ist die perfekte Beschreibung für Conchita Wursts Aufstieg.

2015: Måns Zelmerlöw – Heroes

Das Favoriten-Land ist zurück. Schweden hat keine Lust, noch einmal 13 Jahre auf den nächsten Sieg zu warten, und räumt gerade Mal drei Jahre nach dem letzten Titel erneut ab. Dabei war der junge Mann eigentlich eher ein Underdog. Der Musiker macht zwar seit seiner Kindheit Musik und spielt mehrere Instrumente, doch fiel er im Vorentscheid gleich zwei Mal durch. Erst beim dritten Anlauf darf er für sein Land antreten und sichert sich mit seinem poppigen Song "Heroes", in dem es um Hoffnung geht, die Trophäe.

2016: Jamala – 1944

Die ukrainische Musikerin, die in diesem Jahr den ESC gewinnt, bricht aus den klassischen Pop-Bahnen des Wettbewerbs aus. Mit ihrem Song verarbeitet die Frau ihre tragische Familiengeschichte. Ihre Großmutter wurde von Stalins Geheimpolizei "1944" nach Zentralasien verschleppt. Das Lied hat besondere Brisanz, weil die Ukrainerin aus der Halbinsel Krim stammt, die Russland zwei Jahre zuvor annektiert hatte. Das politische Statement sowie der Song selbst überzeugen die Zuschauerinnen und Zuschauer, sodass die Ukraine ihren insgesamt zweiten ESC-Sieg davonträgt.

2017: Salvador Sobral – Amar pelos dois

Eine Jazz-Ballade ist definitiv nicht, was die meisten mit dem Eurovision Song Contest assoziieren. Salvador Sobral ist das aber egal: Der Portugiese beweist 2017, dass nicht immer der Kandidat gewinnt, der sich an die Konventionen hält. Mit dem herzerwärmenden Song fegt der junge Mann die Konkurrenz beiseite: Mit 758 Punkten ist sein Sieg der unangefochtenste in der ESC-Geschichte.

2018: Netta – Toy

Auch in diesem Jahr wird es kein klassischer Pop-Song, der sein Land zum ESC-Gewinner machen wird. Die israelische Künstlerin Netta legt einen wahrlich schrägen Auftritt auf der Bühne hin. Sie gackert, gurrt und wackelt mit dem Hintern. Ihre Stimme ist eigenartig verzerrt. Doch was wie ein Desaster klingt, ist auf seine eigene Weise sehr melodisch. Stylisch vermischt sie moderne Elemente mit orientalischem Touch. Das finden die Jurys gut und bescheren Israel damit den insgesamt vierten ESC-Sieg. Damit zählt das Land zu den erfolgreicheren ESC-Teilnehmern.

2019: Duncan Laurence – Arcade

Ein Jahr später steigen die Niederlande ein Treppchen höher als Israel: Es ist ebenfalls ihr fünfter Titel beim Eurovision Song Contest. Der damals 25-jährige Duncan Laurence rührt mit seinem emotionalen Song das Publikum zu Tränen. Sein Engagement gegen Mobbing macht ihn den meisten noch sympathischer. Kein Wunder also, dass der junge Mann als klarer Favorit beim ESC in Israel gilt. Er enttäuscht nicht und gewinnt den Wettbewerb.

2021: Måneskin - Zitti e buoni

Diese italienische Rockband begann ihre Karriere als unscheinbare Schulband – und räumt 2021 ab. Die vier Band-Mitglieder stammen aus Rom und gehören eigentlich nicht zu den Favoriten. Doch die Italiener überzeugen mit unkonventionellem Rock und begeistern besonders die TV-Zuschauerinnen und Zuschauer. Denn die Televoter sind es, die der Band die meisten ihrer Punkte und Italien damit den dritten ESC-Sieg bescheren.

2022: Kalush Orchestra - Stefania

Mit großem Abstand gewinnt Kalush Orchestra den Eurovision Song Contest 2022. Der Sieger-Song Stefania ist offiziell der Mutter einer der Musiker gewidmet. Er bedankt sich bei ihr für ihr Vertrauen und ihre Hingabe auch in schwierigen Zeiten. Viele sehen die Mutter jedoch als Metapher an: Für die Ukraine, die im Februar 2022 von Russland angegriffen wurde. Der emotionale Song überzeugt so oder so: Mit über 600 Punkten gewinnt die Ukraine den ESC zum dritten Mal.

2023: Loreen - Tattoo

Loreen holt im letzten Jahr den siebten ESC-Erfolg nach Schweden. Damit ist die 40-Jährige die zweite Künstlerin überhaupt, die zweimal den Eurovision Song Contest gewonnen hat. Vor ihr war dieser Erfolg nur Johnny Logan geglückt.

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