Bei der Corona-Pandemie geht es nicht nur um die viel zu vielen Toten. Auch, wer eine Infektion überlebt, hat unter Umständen lange damit zu tun. Dr. Eckart von Hirschhausen geht den oft unterschätzten Langzeitfolgen nach.
Es ist echte Kraftlosigkeit: Dr. Eckart von Hirschhausen, spezialisiert auf Aufklärung, die üblicherweise gerne mit einem Augenzwinkern daherkommt, zeigt sich in der neuen, vom WDR für den Einsatz im Ersten produzierten Dokumentation "Hirschhausen – Corona ohne Ende?" von seiner ernsten Seite.
Nach "Hirschhausen auf Intensiv" und "Hirschhausen als Impfproband" widmet er sich zum dritten Mal in Folge dem bedauerlicherweise noch immer dominierenden Nachrichtenthema dieser Pandemie-Zeit. Diesmal geht es um die oft unterschätzten Langzeitfolgen einer Corona-Infektion.
Hirschhausen will herausfinden, was es wirklich mit dem Phänomen "Long-Covid" auf sich hat, das Ärzte und Experten auch erst nach und nach besser fassen können. Allgemein geht es dabei um die Folgen einer Infektion, die oft über Monate, schlimmstenfalls möglicherweise sogar über Jahre anhalten können. Viele Menschen klagen über Atemschwierigkeiten, aber auch Probleme bei der Motorik oder bei der Gedächtnisleistung. Stark betroffen ist auch oft die psychische Gesundheit. Um sich ein genaueres Bild zu machen, zeigt die WDR-Reportage dabei auch eine spezialisierte Reha-Klinik in Heiligendamm und eine Kinderstation der Universitätsklinik in Jena.
"Es hat mich erschüttert zu sehen, wie viele Menschen mit Long-Covid gerade aus den Gesundheitsberufen kommen. Sie haben sich bei ihrem Dienst am Menschen in der ersten Welle mit dem Virus infiziert, das sie bis heute nicht loslässt", sagt Dr. Eckart von Hirschhausen zu seinen Eindrücken. "Damals gab es weder eine Impfung, noch ausreichend Masken, noch Schutzkonzepte. Wenn diese Menschen monatelang auf einen Reha-Platz, auf Anerkennung als Berufskrankheit und überhaupt auf Anerkennung ihres Leidens warten müssen – lassen wir sie als Gesellschaft schon das zweite Mal im Stich."
Hirschhausen – Corona ohne Ende? – Mo. 06.12. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH