Selfies: Von Dürer bis zur Instagram-Manie



Selfies sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die 3sat-Doku 'Die Selfie-Story' von Lars Hering beleuchtet die Ursprünge und psychologischen Hintergründe dieser modernen Selbstdarstellung. Was treibt Menschen dazu, sich selbst in den Fokus zu rücken?
Einst wurden Stativ und Selbstauslöser benötigt, um sich selbst oder die eigene Gruppe im Foto festzuhalten. Inzwischen ist das leicht geworden: Schnell ist das Handy gezückt und die integrierte Kamera wird auf sich selbst gerichtet, und schon wird das so entstandene Selbstbildnis online gestellt, an Freunde oder Follower versandt. Die sozialen Medien verteilen es dann – manchmal sogar millionenfach. Der 3sat-Film "Die Selfie-Story – Vom Selbstporträt zur Ego-Sucht" von Lars Hering geht den Ursprüngen des Selfies nach.
Das Wort wurde wohl erstmals in den Zehnerjahren dieses Jahrhunderts gebraucht. Das Selfie diente fortan zur Selbstdarstellung, aber auch zur Selbstvergewisserung. "Das bin ich", so lautet die möglichst an der Seite von Promis oder Stars gegebene Botschaft. Künstler forschten tiefer, kamen auf der Suche nach sich selbst zu teils erstaunlich tiefsinnigen Ergebnissen. Dürer war der Erste, der vor allem mit seinem "Selbstbildnis im Pelzrock" – da noch gepinselt – sich selbst 1509 fein gelockt und gezwirbelt in den Fokus nahm. Bis hin zu den kunstvoll grimassierenden "Duckfaces" der Neuzeit war es dann ein weiter Weg.
Welche Psychologie steckt hinter der neuen Lust an der Selbstdarstellung? Und Wie werden Selfies durch Promis, Influencerinnen und Influencer verwendet? Was bedeutet das Selfie für junge Menschen und die Interaktion auf den sozialen Medien wirklich? Die Wissenschaft versucht, Antworten zu geben: Will sich da manch einer, wie Dürer, vielleicht zum Übermenschen erheben?
Die Selfie-Story – Vom Selbstporträt zur Ego-Sucht – Sa. 03.08. – 3sat: 19.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH