Dritte Folge des VOX-"Tauschkonzert"

"Sing meinen Song": Rap-Überflieger Montez offenbart Depression

10.05.2023, 08.45 Uhr
von Nadine Wenzlick

Für Rapper und Sänger Montez gab es bei "Sing meinen Song" ein Wechselbad der Gefühle. Der 29-Jährige berichtete beim VOX-"Tauschkonzert" auch von einer Zeit, in der er am seelisch am Boden war.

138 Million Streams und fast eine Million verkaufte Singles – Montez brach in den letzten Jahren zahlreiche Rekorde. Neben Gastgeber Johannes Oerding, Stefanie Kloß, Clueso, Nico Santos und Alli Neumann ist der aus Bielefeld stammende Rapper und Sänger nun in der Jubiläumsstaffel von "Sing meinen Song" zu sehen.

Montez Debüt in einer TV-Show

"Meine erste TV-Show, ich nehme hier extrem viele Erfahrungen mit. Für mich ist das alles Neuland", sagte er zu Beginn der dritten Folge, in der sich alles um ihn drehte. Was ihn erwartete? Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, von Muskelkater durch Dauergrinsen bis zum Gespräch über die schwerste Zeit seines Lebens.

Musikalisch war es ein bunter Abend. Clueso machte aus "Auf und Ab" einen "kleinen Espresso", denn er veränderte quasi alles: Aus Moll wurde Dur und aus Half-Time Double Time, wie Clueso selbst es zusammenfasste. Mit dem Song hatte Montez 2021 seinen Durchbruch gefeiert. "Ich bin so dankbar, dass ich das erleben durfte, so einen riesigen Hit zu haben – aber mir ist auch klar, dass das wahrscheinlich nicht noch mal passieren wird", gab er sich bodenständig.

Alli Neumann derweil überraschte mit einer Art Country-Version von "Marlboro Light" und Johannes Oerding zog "Wenn ich Du wäre" ein "neues musikalisches Kleidchen" an. "Es darf getanzt werden", sagte er, was seine Kollegen wörtlich nahmen. Und auch bei Montez' neuem Ohrwurm, "Liebe in Gefahr", tanzte die ganze "Sing meinen Song"-Besetzung.

"Ich habe krasse Depression bekommen"

Zwischendurch erzählte Montez, der bürgerlich Luca Manuel Montesinos Gargallo heißt, von seinem Werdegang. "Die ersten 13 Jahre meines Lebens waren super unbeschwert", sagte er. Dann allerdings ließen seine Eltern sich scheiden. "Das war die Zeit, wo ich angefangen habe, Musik zu machen. Das war mein Ventil." Sein großes Vorbild: Eminem.

Als er 16 war, nahm Montez an einem Nachwuchswettbewerb teil und gewann – was zur schwersten Zeit in seinem Leben führen sollte. "Ich war viel zu jung, um diesem Druck stand zu halten", blickte er zurück. "Die Zeit war sehr düster, ich habe krasse Depression bekommen, bin von der Schule geflogen und hatte eine Schreibblockade. Ich wusste nicht mehr, wie Songschreiben geht – als hätte ich es verlernt – und hatte auch gar kein Selbstbewusstsein mehr."

Montez' Geschichte nahm ganz offensichtlich eine gute Wendung, schließlich ist er heute einer der erfolgreichsten deutschen Künstler. Deswegen wollte Johannes Oerding dann auch wissen: "Wie bist du da rausgekommen?" – "Ich hab' einfach von null angefangen", erklärte Montez. Er suchte sich einen Job als Pizzafahrer. "Das hat mir Struktur gegeben, um zurück ins Leben zu finden. Du kannst solche Phasen nur überwinden, wenn du mit kleinen Steps anfängst. Das war ein Prozess über Jahre."

Als Montez wieder "Hunger" auf die Musik hatte, schrieb er "Irgendwann da" – einen Song, der davon handelt, es eines Tages zu schaffen. "Dieser Song ist wie sein Manifest", sagte Nico Santos, der sich die Nummer beim VOX-"Tauschkonzert" schnappte. Er textete das Stück nicht nur auf Englisch um, sondern baute auch noch ein E-Gitarren-Solo ein.

Muskelkater vom vielen Grinsen

Besonders bewegt war Montez bei den Auftritten von Stefanie Kloß und Lea. Die Silbermond-Frontfrau verpasste dem Liebeslied "Engel" eine Ladung Gitarren. "Ich höre in dem Song eine Mischung aus Liebe, Verzweiflung und Hilflosigkeit, und ich dachte: Das versuche ich rauszukitzeln und noch stärker zu machen", erklärte sie ihren Cover-Ansatz. "Vielen Dank!", barmte Montez hinterher. "Wie einfühlsam du bist und wie einfühlsam du mit meiner Geschichte umgehst! Wir haben uns direkt so verbunden im Gefühl, ganz krass."

Lea warf Montez für ihre Interpretation von "Mond" sogar einen Kuss zu. "Wir hatten eine Coennction, oder?", fragte Lea. "Voll!", bestätigte Montez. "Das war richtig magic." Montez jedenfalls war am Ende seiner Folge sichtlich happy. "Ich hab' schon Muskelkater vom vielen Grinsen", bekundete er. "Das wird Wochen dauern, bis ich gecheckt habe, was hier heute passiert ist."

Deswegen war er dann auch nicht in der Lage, die Protea für den Song des Abends zu vergeben. "Es ist so gut wie unmöglich, diese Pflanze – wie heißt sie? – zu übergeben, weil mich jeder einzelne so krass geflasht hat. Deswegen würde ich die heute der Band geben."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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