Finale einer denkwürdigen Staffel: Giulio hat 72 Kilogramm abgespeckt
Der "Biggest Loser" 2024 ist gefunden: Giulio ist der wohlverdiente Abnehm-Sieger und verlor 72 Kilogramm. Wir blicken auf eine denkwürdige Staffel zurück.
Wie lieb hat SAT.1 seine einstige Top-Show "The Biggest Loser"? Das wird sich in den nächsten Wochen weisen müssen. Zum Schluss des Finales der 16. Staffel, der laut Trainerin Christine Theiss (44) "größten und ehrlichsten Herausforderung im deutschen Fernsehen" sagte diese zwar frohgemut: "Wir sehen uns wieder im nächsten Jahr." Leise Zweifel daran könnte die Quotenbilanz wecken. Denn die 16. Staffel war die in dieser Hinsicht schlechteste aller Zeiten.
Rührendes "The Biggest Loser"-Finale
Gewonnen hat sie, und das ist keineswegs eine schwache Leistung, der bärige Hüne Giulio (31). Der ehemalige DSDS-Kandidat (2018) und ehemalige deutsche Vize-Meister im Disco-Foxtanzen nahm bei seiner zweiten TBL-Teilnahme (nach 2015) insgesamt 72 Kilo oder umgerechnet 40,63 Prozent seines Startgewichts ab.
Damit gewann er den Titel als "The Biggest Loser 2024" und die Siegprämie von 50.000 Euro. Vor allem aber ein in vielen Bereichen leichteres, lebenswerteres Leben. Das Finale mit Giulios Sieg vor Lukas (23), Nadine (35) und Lisa (23) rührte die Coaches Christine Theiss und Ramin Abtin (51) und den Großteil des Studiopublikums immer wieder zu Tränen.
Zu harte Konkurrenz für "The Biggst Loser"?
Hinterher ist man ja meistens schlauer. Aber viele Fans fragte schon zum Start: Ist "The Biggest Loser" am Sonntagnachmittag nicht deutlich besser aufgehoben, als zur Montags-Primetime, in Konkurrenz zu "Wer wird Millionär?", "Hart aber fair" und dem ZDF-Montagskrimi? Der neue Sendeplatz war aber nur eine Neuerung. So nahm die Folgenanzahl um satte vier ab. Es gab auch kein Halbfinale im verschneiten Österreich mehr.
Jedenfalls hatten die Kandidaten so auch weniger Zeit zum Intensivabspecken unter Anleitung. Weshalb Giulios beeindruckende Siegerleistung von minus 40,63 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren deutlich abfällt: SAT.1 sendet TBL seit der vierten Staffel (2012) – und in keiner anderen hätte Giulios Ergebnis zum Sieg gereicht.
Einschaltquoten purzelten wie die Kilos
Das soll die Leistung des 31-Jährigen keineswegs schmälern. Und sicher sind auch nicht er und seine 17 Mitkandidaten schuld daran, dass die Einschaltquoten Woche für Woche beinahe ebenso dramatisch purzelten wie die Kilos bei den Fightern auf Naxos. Die Abspeck-Athleten waren wesentlich konsequenter in ihrer Fitness-Arbeit als SAT.1.
Der Sender kehrte nach zweimaligem Versuch mit dem Titel "Leben leicht gemacht" wieder zum Stammtitel "The Biggest Loser" zurück. So weit, so gut. Offenbar aber so kurzfristig, dass nicht einmal mehr die Trainingsleibchen umgestaltet werden konnten – da prangte deutlich sichtbar noch das nunmehr alte Logo von "LLG" statt "TBL".
Veränderungen beim Finale
Das Finale erwies sich der Staffel der Neuerungen als würdig, denn auch hier wurde, dem Sinn und Zweck des ganzen Konzeptes folgend, entschlackt. Die Hologramm-Orgie des "alten Ichs" – Moderator Matthias Killing (43) nannte es von den Zuschauern "heiß ersehnt" – wurde auf vier Finalisten und die sechs Nächstbesten beschränkt. Die vorher Ausgeschiedenen wurden relativ kurz abgefrühstückt. Ungefähr so wie die Vorjahressiegerin Valentina, die kaum lang genug im Bild war, um ihre Siegerkrone ins Bild zu rücken. Über die anderen Ehemaligen wurde kurz mit der Kamera geschwenkt. Und dann Schluss mit der Vergangenheit. Irgendwie schade.
Die Gegenwart war aber schillernd genug. Und rührend. Killing und Abtin hatten zwar Taschentücher dabei, die waren aber rasch aufgebraucht. Vor allem Christine Theiss ("Ich brauche auch ein Taschentuch!") hätte welche benötigt. Bei ihrem ersten Einsatz als Trainerin ging ihr das Schicksal der Kandidaten viel näher als zu ihren Campchefin-Zeiten. Und es war auch Herz-berührend, wie die Kandidaten sich bei ihren Coaches bedankten. "Chrissi hat mir das Leben gerettet", sagte etwa Fabienne. Und Torben will seinem Coach Ramin "bis zum Rest meines Lebens" dankbar sein.
Starke Leistung der Kandidaten
Die 18, die sich auf Naxos unter entsagungsreichem Schinden auf eine körperlich und mental neue Lebensbahn schubsen ließen, haben Enormes geleistet. Von den 2.623 Kilos, die sie bei der ersten Waage auf dieselbe brachten, nahmen sie bis zum Finale fast genau 800 wieder ab – das entspricht einem ausgewachsenen Elch.
Vize-Abnehmkönig nach Giulio wurde Lukas. Der Zweitplatzierte verlor 61 Kilogramm, umgerechnet 37 Prozent seines Ausgangsgewichts. Dafür gewann er auch was. Nicht nur 2.000 Euro, sondern vor allem die Liebe seiner Campgefährtin Maja (25). Dritte (1.500 Euro) wurde die dreifache Mutter Nadine (minus 42,3 Kilo, entspricht 34,33 Prozent) vor Lisa (minus 29,6 Kilo, 22,9 Prozent), die 1.000 Euro erhielt.
"Winning Coach" wurde bei ihrem Debüt Christine Theiss. Sie coachte nicht nur Giulio, sondern auch die Siegerin des "kleinen Finales". Maike (29) nahm von allen Nichtfinalisten am meisten ab (41,1 Kilo, 28,46 Prozent). Den neu eingeführten letzten Teamwettstreit der besten drei Nichtfinalisten gewann Ramins Team Grün: Betty, Maja und Dominik hatten um 1,29 Prozent mehr abgenommen als Fabienne, Maike und Martin und bekamen je 500 Euro.
Die sechs Supergirls sind die Siegerinnen der Herzen
Auch wenn am Ende zwei Jungs vorne standen, war es die Staffel der Supergirls. Erst nach Woche sechs – und da auch nur krankheitsbedingt – schied mit Maja die erste von sechs gestarteten Damen aus. Da hatten aber schon acht Männer gehen müssen.
Vorbildfunktion erlangte Betty, die "Mutter der Maschinen" (O-Ton Nadine) und mit 57 Jahren älteste Teilnehmerin. "Sie ist eine Inspiration", lobte ihr Coach Ramin. "Black Betty" führte ihre Mädels zum stillen Triumph: Im Schnitt nahmen die Damen nämlich 35 Kilo ab, die Jungs dreieinhalb Kilo weniger. Ramin konnte sich auf Betty stets verlassen. "Die holte für uns immer die Kohlen aus dem Feuer."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH