Durch die Band „Ich + Ich“ hat er deutschlandweite Bekanntheit erlangt und feierte mit „Stadt“, „Lieder“ oder „Vom selben Stern“ große Hits: Die Rede ist von Adel Salah Mahmoud Eid El-Tawil, kurz Adel Tawil. Doch so erfolgreich die vergangenen Jahre für den Sänger waren, lief es nicht immer.
Denn zu Beginn Tawils Musikkarriere deutete nicht viel daraufhin, dass aus dem Sohn einer Tunesierin und eines Ägypters mal ein erfolgreicher Musiker werden könnte. Tawil begann in den 1990er-Jahren zunächst als MC – mit mäßigem Erfolg. „Irgendwie kam mein Style nicht so richtig an. Meine Gesangsstimme hingegen schon, nur wollte die innerhalb meiner Rap-Community keiner hören. So hing ich also ein bisschen in der Luft“, erzählte Tawil in einem Interview mit Laut.de. Dennoch wurden Ende der 1990er-Jahre Musikproduzenten auf den jungen Musiker aufmerksam und machten den gebürtigen Spandauer zum Mitglied der Boyband „The Boyz“. Feierte die Gruppe in den Anfangsjahren noch einige Charterfolge, folgte wenig später der schnelle Abstieg.
Tawils Karriere geriet ins Stocken, der Berliner verschwand zunächst von der Bildfläche. Das änderte sich jedoch, als Tawil Anfang der 2000er-Jahre bei Aufnahmen in einem Tonstudio Songwriterin Annette Humpe kennenlernte. "Als Annette in mein Leben traf, war ich künstlerisch am Boden. Sie hat wieder den Musiker in mir geweckt", sagte der Berliner bei Laut.de. Zusammen gründen die beiden 2003 die Band „Ich + Ich“ und veröffentlichten 2005 ihr gleichnamiges Debütalbum.
Ihren Durchbruch feierte die Band schließlich 2007 mit ihrem zweiten Album „Vom selben Stern“. Die Platte erreichte Platz 1 der deutschen Album-Charts, knackte Platin-Status und verzeichnete drei Platin-Singles. Mit „Gute Reise“ erschien 2009 das dritte Album von „Ich + Ich“, welches ebenfalls auf Platz 1 der Charts landete und Gold-Status erlangte.
Danach nahm die Band eine kreative Pause. Seit 2013 tritt Adel Tawil nun als Solokünstler auf – und das ebenfalls sehr erfolgreich. Im gleichen Jahr erschien sein Debütalbum „Lieder“, dass in Deutschland und Österreich mit Gold und Platin ausgezeichnet wurde. Auch die sechs Singleauskopplungen erwiesen sich als Verkaufsschlager und erreichten allesamt die deutschen Singlecharts. Als i-Tüpfelchen wurde der Berliner 2014 mit dem Echo für den besten Newcomer ausgezeichnet. Doch damit nicht genug. Tawils zweites Album „So schön anders“ schaffte es 2017 ebenfalls zu Platin. Tawils drittes Album „Alles lebt“ konnte 2019 jedoch nicht ganz an die vorherigen Erfolge anknüpfen.
Privat sorgte Tawil, der Vater einer Tochter ist, mit seiner Scheidung 2014 und vor allem mit seiner schweren Verletzung 2016 für Schlagzeilen. Im Ägypten-Urlaub sprang er in einen Swimming-Pool, schlug mit dem Kopf auf dem Boden des Beckens auf und zog sich dabei einen vierfachen Bruch des ersten Halswirbels zu. Eine geplante Tour musste daher abgesagt werden.
Seit dem 30. November 2017 ist Adel Tawil zudem Präsident der Hannelore Kohl Stiftung als Nachfolger der ehemaligen Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.
Sie wollen mehr über Adel Tawil erfahren? Im "Hallo! - der prisma-Podcast" stellt sich der Musiker spannenden Fragen.