In 70 Jahren spielte Vanel in über 200 Filmen und zeigte in der Wahl der Rollen wie in ihrer Ausgestaltung eine erstaunliche Bandbreite. Sein sparsames Mienenspiel verleiht ihm etwas Monolithisches, aber seine funkelnden Augen verraten die Psychologie seines Spiels. Vanel verkörperte alle möglichen Typen, aber am bekanntesten wurde er durch seine einsilbigen, nicht recht durchschaubaren Polizisten- und Gangsterfiguren im sozialkritischen film noir.
Seine wichtigsten Filme: "Lohn der Angst" (1952) und "Die Teuflischen" (1954) von Henri-Georges Clouzot, "Über den Dächern von Nizza" (1955) von Alfred Hitchcock, "Pesthauch des Dschungels" von Luis Buñuel (1957), "Dem Satan ins Gesicht gespuckt" von Henri Decoin (1956), "Der Gorilla lässt schön grüßen" von Bernard Borderie (1957), Clouzots "Die Wahrheit" (1960), Jean-Pierre Melvilles "Die Millionen eines Gehetzten" mit Jean-Paul Belmondo, erneut mit Belmondo in "Der Boss" (1970), "Die Macht und ihr Preis" (1975) von Francesco Rosi, wo er als einen faszinierenden Kurzauftritt hat, in Claude Chabrols "Alice" (1976) sowie in seiner letzten Rolle in "Wenn die Sonne nicht wiederkäme" von Claude Goretta.
Außer "Im Dunkel der Nacht - Dans la nuit" lieferte Vanel noch zwei weitere Regiearbeiten ab: Der Kurzfilm "Affaire classée" und die Adaption eines Bühnenstücks "Au coin joli" (späterer Titel: "Le coup de minuit").