Jane Wyman

Sarah Jane Mayfield
Lesermeinung
Geboren
05.01.1917 in St. Joseph, Missouri, USA
Gestorben
10.09.2007 in Palm Springs, Kalifornien, USA
Sternzeichen
Biografie
Sarah Jane Mayfield wurde 1917 als jüngste von drei Kindern geboren. Nachdem sich die Eltern scheiden ließen, verstarb der Vater als sie gerade einmal fünf Jahre alt war. Ihre Mutter gab sie daraufhin in eine Pflegefamilie. Bereits als Kind erkannte man ihr Talent für Gesang und Tanz. Nach ihrem Abitur studierte sie deshalb Musik an der University of Missouri. Neben kleineren Jobs begann sie beim Radio eine Karriere als Sängerin. Dafür änderte sie ihren Namen in Jane Durrell. Nach winzigen Rollen, unter anderem in "The Kid from Spain" (1932), "Goldgräber von 1933" (1933) und "Rumba" (1935), wurde Jane 1936 bei Warner Bros. Pictures unter Vertrag genommen. Zugunsten ihrer Karriere änderte sie ihren Namen erneut um, diesmal in Jane Wyman.

Doch auch bei Warner Bros. wolle ihre Karriere nicht so richtig in Fahrt kommen. Jahrelang spielte sie in zahlreichen A- und B-Filmen wie "Bengal Tiger", "Polo Joe" (beide 1936), "Mr. Dodd Takes the Air" (1937) und "He Couldn't Say No" (1938), die beim Publikum jedoch nicht viel Beachtung fanden. Bei den Dreharbeiten zu "Brother Rat" (1938) lernte Jane ihren zweiten Ehemann, den zukünftigen US-Präsidenten Ronald Reagan, kennen. Auch für die Fortsetzung "Brother Rat and a Baby" (1940) standen sie gemeinsam vor der Kamera. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor, von denen eine bereits kurz nach der Geburt starb. Sohn Michael Reagan wurde adoptiert.

Nach weiteren Rollen in "Gambling on the High Seas" (1940) und "Die Rächer von Missouri" (1941), erregte Jane als Bliss Dobson in "Schrecken der zweiten Kompanie" größere Aufmerksamkeit. Grund dafür war der bis dahin längste Leinwandkuss zwischen ihr und Regis Toomey mit einer Dauer von rund drei Minuten. Mit "The Doughgirls" gelang Jane 1944 endlich der Durchbruch. Regisseur Billy Wilder war von ihrer Darstellung so begeistert, dass er sie auf Anhieb für die weibliche Hauptrolle der Helen St. James neben Ray Milland in seinem Oscar-gekrönten Psychodrama "Das verlorene Wochenende" besetzte. Eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin folgte 1946 für "Die Wildnis ruft", in dem sie als Ehefrau von Gregory Peck agierte.

Ein Höhepunkt ihrer Karriere folgte mit dem Drama "Schweigende Lippen" (1948). Für die Rolle der taubstummen Belinda McDonald trug Jane tagelang Wachs in den Ohren, um sich in ihre Figur hineinversetzen zu können. Die Mühe zahlte sich aus: Noch im gleichen Jahr wurde sie mit einem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Von da an wurde die junge Schauspielerin neben Doris Day als größter weiblicher Star gefeiert. Nach der Scheidung von Ehemann Reagan war sie 1950 unter der Regie von Alfred Hitchcock als graue Maus neben der glamourösen Marlene Dietrich in "Die rote Lola" zu sehen. Später berichtete Hitchcock, dass Jane diese Rolle schwer gefallen sei und sie sich permanent über ihr Aussehen beklagt habe.

Ihre Darbietung in "Das Herz einer Mutter" brachte ihr 1951 eine weitere Oscar-Nominierung sowie einen Golden Globe ein. Von 1955 bis 1958 hatte sie die eigene erfolgreiche Serie "Jane Wyman Presents The Fireside Theatre", zwei Emmy-Nominierungen waren die Folge. In der Zwischenzeit nahm sie weiterhin Rollen an, darunter in den Dramen "Was der Himmel erlaubt" (1955), "Miracle in the Rain" (1956) und der TV-Serie "Summer Playhouse" (1957). In der Folgezeit war sie vor allem in Serienrollen zu sehen: "Lux Playhouse" (1959), "The Investigators" (1961), "Bob Hope Presents the Chrysler Theatre" (1966) und "Insight" (1967). Zuvor gab sie 1962 die Katie Willard an der Seite von Fred MacMurray in der Komödie "Champagner in Paris". Jane zog sich immer weiter vom Kino zurück und hatte überwiegend Auftritte im Fernsehen. In TV-Filmen wie "The Failing of Raymond" (1971), "Amanda Fallon" (1973) und "The Incredible Journey of Doctor Meg Laurel" (1979) agierte sie weiterhin in verschiedenen Rollen.

Großen Erfolg feierte sie von 1981 bis 1990 als Angela Channing in der beliebten TV-Serie "Falcon Crest". Ihre Darbietung bescherte ihr erneut einen Golden Globe. Ihren letzten Auftritt hatte Jane im Alter von 86 Jahren in "Dr. Quinn - Ärztin aus Leidenschaft". Danach zog sie sich in ihr Privatleben zurück, bis sie im September 2007 eines natürlichen Todes starb. Jane Wyman wurde mit zwei Sternen auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.

Weitere Filme hit Jane Wyman: "Elmer, the Great" (1933), "All the King's Horses", "Harold Teen", "College Rhythm" (alle 1934), "George White's 1935 Scandals", "Stolen Harmony", "Broadway Hostess" (alle 1935), "King of Burlesque", "Freshman Love", "Anything Goes", "My Man Godfrey", "Stage Struck", "Kain und Mabel", "Here Comes Carter", "The Sunday Round-Up" (Kurzfilm), "Gold Diggers of 1937" (alle 1936), "Smart Blonde", "Ready, Willing and Able", "The King and the Chorus Girl", "Slim - Ein Mann will hoch hinaus", "Little Pioneer" (Kurzfilm), "The Singing Marine", "Public Wedding", "Over the Goal" (alle 1937), "The Spy Ring", "Madame hat geläutet?", "Das Großmaul", "Schnelle Fäuste" (alle 1938), "Tail Spin", "The Kid from Kokomo", "Torchy Blane.. Playing with Dynamite", "Kid Nightingale", "Private Detective" (alle 1939), "Alice in Movieland" (Kuzfilm), "Ein Bombenerfolg", "Flight Angels", "My Love Come Back", "Tugboat Annie Sails Again" (alle 1940), "Honeymoon for Three", "The Body Disappears" (beide 1941), "Die Gauner GmbH", "My Favorite Spy", "Footlight Serenade" (alle 1942), "Der Pilot und die Prinzessin" (1943), "Make Your Own Bed", "Crime by Night", "Hollywood Canteen" (alle 1944), "One More Tomorrow", "Tag und Nacht denk' ich an dich" (beide 1946), "Schmutzige Dollars", "Fremde Stadt - Magic Town" (beide 1947), "A Kiss in the Dark", "It's a Great Feeling", "Glück in Seenot" (alle 1949), "Die Glasmenagerie" (1950), "Three Guys Named Mike", "Hochzeitsparade", "Starlift" (alle 1951), "The Story of Will Rogers", "Nur für Dich" (beide 1952), "Three Lives" (Kurzfilm), "Diese Frau vergißt man nicht", "Ein Herz aus Gold" (alle 1953), "Die wunderbare Macht" (1954), "General Electric Theater" (TV-Serie), "Lucy Gallant" (beide 1955), "Ferien für Verliebte" (1959), "Westinghouse Desilu Playhouse" (TV-Serie), "Alle lieben Pollyanna", "Checkmate" (TV-Serie, alle 1960), "Wagon Train" (TV-Serie, 1962), "The Red Skelton Show" (TV-Serie, 1968), "Missgeschick und Eheglück" (1969), "Meine drei Söhne" (TV-Serie, 1970), "The Sixth Sense" (TV-Serie), "The Bold Ones: The New Doctors" (TV-Serie, beide 1972), "Owen Marshall, Counselor at Law" (TV-Serie, 1974), "Love Boat" (TV-Serie), "Drei Engel für Charlie" (TV,Serie, beide 1980).

Foto: ARD/Degeto

Text: Maren Selbst

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