Am Morgen des 2. März 1998 wird die zehnjährige Natascha Kampusch auf ihrem Schulweg von einem Mann in einen Lieferwagen gezerrt und in dessen Haus in einem Wiener Vorort verschleppt. Hier hat der arbeitslose Fernmeldetechniker Wolfgang Priklopil in monatelanger Arbeit ein unterirdisches Verlies gebaut, in dem sein wehrloses Opfer die nächsten 3096 Tage ihres Lebens verbringen wird.
Nach und nach wird der kleinen Natascha bewusst, in welch auswegloser Lage sie sich befindet: Ihr Entführer, ein psychisch labiler, sexuell verklemmter junger Mann, hat sich das Mädchen ausgesucht, um es in seinem Keller als gehorsame Gespielin aufzuziehen. Der Kidnapper versucht, sein Opfer durch Überwachung, seelische Erniedrigungen und körperliche Gewalt zur absoluten Hörigkeit zu zwingen.
Nachdem sich die fehlerhafte polizeiliche Fahndung als ergebnislos erwies und selbst Nataschas Mutter, die ihre Tochter vorwiegend alleine aufzog, jede Hoffnung aufgegeben hat, glätten sich auch die medialen Wogen. Man geht zur gesellschaftlichen Tagesordnung über. Auch Wolfgang Priklopils Mutter, die ihren zu Sozialkontakten unfähigen Sohn mit vorgekochtem Essen versorgt, ahnt nichts.
Je länger der Aufenthalt in ihrem kargen Gefängnis dauert, je älter sie wird, desto mehr begreift Natascha, dass sie nur eine Chance zum Überleben hat, wenn sie sich auf das perfide Spiel ihres Entführers einlässt. Sie lernt seine Schwächen kennen und erreicht damit, dass sie hin und wieder Freiheiten genießt, auch wenn jeder Versuch der Auflehnung eine unbeherrschte Attacke ihres Peinigers heraufbeschwört.
Es entsteht eine bizarre Annäherung, die bei Natascha der Verzweiflung geschuldet ist, während Priklopil jetzt auch sexuelle Ansprüche stellt. Doch für das inzwischen volljährige Mädchen gibt es nach wie vor nur einen Gedanken: Flucht!
Und eines Tages bietet sich ihr endlich die Gelegenheit.