A Star Is Born
14.02.2021 • 20:15 - 23:00 Uhr
Spielfilm, Musikfilm
Lesermeinung
prisma-Redaktion
L-R: Jack (Bradley Cooper) und Ally (Lady Gaga)
Vergrößern
Ally (Lady Gaga); Jack (Bradley Cooper)
Vergrößern
L-R: Jack (Bradley Cooper) und Ally (Lady Gaga)
Vergrößern
L-R: George 'Noodles' Stone (Dave Chappelle) und Jack (Bradley Cooper)
Vergrößern
Originaltitel
A Star is Born
Produktionsland
USA
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 04. Oktober 2018
Spielfilm, Musikfilm

Die Wiedergeburt der Lady Gaga

Von Jasmin Herzog

Lady Gaga überzeugt unter der Regie von Bradley Cooper in ihrer ersten Hauptrolle als aufgehender Stern am Künstlerhimmel.

Die selbstbewusste Lady Gaga ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt. In Bradley Coopers Musikfilm "A Star is Born" nimmt ihr der Zuschauer jedoch von der ersten Minute an ab, sie sei die zwar höllisch talentierte, aber hoffnungslos unscheinbare junge Sängerin Ally. Zweifelsohne wurde Lady Gaga durch das Beziehungsdrama, das SAT.1 nun erstmals im Free-TV zeigt, noch einmal als Filmstar wiedergeboren.

Der Film, mit dem der inzwischen achtfach für den Oscar nominierte "Hangover"-Star Bradley Cooper sein Regiedebüt gab, ist bereits das vierte Remake um einen alkoholkranken Künstler, der eine erfolglose Künstlerin entdeckt, sich in sie verliebt, sie fördert und in ihrem Ruhmesschatten schließlich untergeht. Janet Gaynor und Fredric March gaben 1937 zuerst das verliebte Paar im Showgeschäft, darauf folgten 1954 Judy Garland und James Mason, zuletzt kämpften Barbra Streisand und Kris Kristofferson mit Licht- und Schattenseiten des Ruhms.

Der charismatische Country-Star Jackson Maine (kann erstaunlich gut singen: Bradley Cooper) schmeißt vor seinem Auftritt Pillen ein, genehmigt sich einen Drink, tritt lächelnd mit seiner Gitarre auf die Bühne – und begeistert vom ersten Riff an das Publikum. Hautnah erlebt man ihn bei dem Konzert und bekommt das überwältigende Gefühl, selbst auf der Bühne zu stehen, vor der johlenden Masse und dem blendenden Scheinwerferlicht. Auch der quälende Tinnitus, mit dem Jackson zu kämpfen hat, fühlt sich an, als hätte man ihn selbst.

Die Szene zu Beginn des Films ist, wie alle anderen Konzertszenen, von Darren Aronofskys Stammkameramann Matty Libatique großartig eingefangen. Alle Songs wurden live eingespielt und entstanden eigens für den Film – viele davon unter Mitarbeit von Willie Nelsons Sohn Luke.

Anfang und Ende einer großen Liebe

Auf der Suche nach einem Drink landet Jackson in einem Drag-Club, wo er Ally (Stefani Germanotta alias Lady Gaga) eine Wahnsinnsversion von "La vie en rose" singen und performen sieht – und ist hin und weg von dieser eigenwilligen Frau und ihrem großartigen Talent. Die beiden Musiker lernen sich näher kennen, Ally erzählt ihm von ihren inzwischen begrabenen Ambitionen, Sängerin zu werden. Trotzdem singt sie ihm ein paar Zeilen eines selbstgeschriebenen Songs vor – und um Jackson ist es geschehen. Am Tag darauf lässt er sie zu einem Konzert einfliegen und drängt sie auf die Bühne, wo sie gemeinsam Allys Song performen. In dieser großartigen Szene spürt man mit jeder Pore seines Körpers die Chemie zwischen den beiden Künstlerseelen, und man zweifelt keine Sekunde mehr daran, dass man Zeuge des Beginns einer großen Liebe wird.

Doch es dauert nicht lange, bis der leider zu klischeehaft dargestellte Musikmanager (Rafi Gavron) auf den Plan tritt. Mit gefärbtem Haar und komplizierten Tanzchoreografien schickt er Ally auf den Highway zum Weltstar, während der selbstzerstörerische Jackson vor den Augen seiner Liebsten und denen seines Bruders und Managers Bobby (Sam Elliott) rasant abbaut.

Modern und doch antiquiert

Social Media und Selfies mit kreischenden Fans spielen bei Allys Senkrechtstart merkwürdigerweise kaum eine Rolle. Davon scheint Cooper so wenig zu verstehen wie Allys Vater Lorenzo (Andrew Dice Clay), der mit seinen Kumpels verständnislos den ersten viral gehenden Konzertmitschnitt von Jackson und Ally auf YouTube anschaut. Das lässt die moderne Version des Filmklassikers trotz Lady Gaga ein wenig antiquiert wirken.

Leider versprüht der zunächst so einnehmende Film in der letzten Hälfte, in der es um Allys Auf- und Jacksons Abstieg geht, nicht mehr ganz so viel Charme und Energie und schrammt so knapp an einem neuen Kult-Musikfilm vorbei. Dennoch ist der Oscar 2019 für den besten Song für Lady Gaga mehr als verdient.

A Star is Born – So. 14.02. – SAT.1: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "A Star is Born"

Darsteller

Charmebolzen: Bradley Cooper.
Bradley Cooper
Der Typ mit dem markanten Schnauzer und der tiefen Stimme: Sam Ellliott.
Sam Elliott
Schon sehr früh ein vielbeschäftigter Mann: Alec Baldwin.
Alec Baldwin
Filmkomiker Eddie Griffin
Eddie Griffin
Lady Gaga bei der Premiere des Kinofilms "Joker: Folie à Deux" im TCL Chinese Theatre. Los Angeles, 30.09.2024
Lady Gaga
Weitere Darsteller
Andrew Dice Clay Rafi Gavron Anthony Ramos Dave Chappelle Marlon Williams Brandi Carlile Ron Rifkin Barry Shabaka Henley Michael D. Roberts Michael Harney Rebecca Field Derek Kevin Jones Willam Belli Dennis Tong Josh Wells Greg Grunberg D.J. 'Shangela' Pierce Drena De Niro Sanaa Chappelle Leandro De Niro Rodriguez Jacob Schick Gabe Fazio Benjamin Rice Halsey  William H. Slattery III Matthew Libatique Robert S. Wilhelm Jr. Luenell  Lukas Nelson Anthony LoGerfo Alberto Bof Corey McCormick Jesse Siebenberg Tato Melgar Don Was Victor Indrizzo George Doering Michael Bearden Lenny Castro Chris Kelly Don Roy King Gena Rositano Greg Scarnici Michael Mancini Richy Jackson Christine Grady Imani Wisdom Christopher Martinez Amanda Balen Montana Efaw Caroline M. Diamond Sloan-Taylor Rabinor China Taylor Hunter Goligoski Joey Courteau Julian Astudillo Frank Anello

Das beste aus dem magazin

Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
HALLO!

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen
Carsten Henn lehnt an einer Wand.
HALLO!

Carsten Henn: „Wein ist ein bodenständiges Produkt“

Bestsellerautor Carsten Henn ist thematisch breit aufgestellt. Neben seinen Bestsellern wie „Der Buchspazierer“ und „Sonnenaufgang Nr. 5“ hat er sich einen Namen als Verfasser kulinarischer Kriminalromane gemacht. Da blitzte seine Liebe für den Wein schon hier und da auf. In seinem neuen Weinbuch schenkt der renommierte Weinjournalist und Weinbauer sein fundiertes fachliches Know-how nun einzigartig praktisch und unterhaltsam ein: Mit 66 wohldosierten und klug ausgewählten Fragen nimmt er seine Leser in „Simply Wine“, erschienen bei ZS, mit in die Welt des Weins. prisma hat mit ihm über sein neues Buch gesprochen.