Cinderella

Bekannte Geschichte, gekonnte Inszenierung: Shakespeare-Regisseur Kenneth Branaghs Realverfilmung von "Cinderella" bezaubert in unerwartetem Ausmaß.

Die Zeiten sind nicht gerade rosig: Rund um Europa wird gekämpft, der Klimawandel und die Corona-Pandemie ängstigen die Menschheit, Terror hält die Welt in Atem. Zudem lassen der Kampf um unsichere Arbeitsplätze und die rasante Digitalisierung wenig Raum für Muße und Romantik. Ein bisschen Weltflucht kann da nicht schaden. Schon 1951 prämierte die noch kriegstraumatisierte Berlinale-Jury den entzückenden "Cinderella"-Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney mit einem Goldenen Bären. Und auch die Realverfilmung (2015) von Regisseur Kenneth Branagh, die VOX nun zeigt, ist ein magisch-unterhaltsamer Augenschmaus.

Das fröhliche Mädchen Ella (Eloise Webb) lebt in einer an Kitsch grenzenden harmonischen Umgebung eine glückliche Kindheit. Als urplötzlich ihre Mutter schwer erkrankt, nimmt sie ihr noch vor ihrem Tod das Versprechen ab, immer mutig und gütig zu bleiben. Diesen Ratschlag versucht Ella auch noch zu beherzigen, als der Vater erneut heiratet: Ihre neue Stiefmutter ist die gefühlskalte und habsüchtige Lady Tremaine (furchteinflößend sadistisch verkörpert von Cate Blanchett).

Zu einer wunderschönen, jungen Frau herangereift, muss Ella ("Downton Abbey"-Darstellerin Lily James) für die Stiefmutter und deren fiese Töchter Drizella (Sophie McShera) und Anastasia (Holliday Grainger) arbeiten. Als ein heiratswilliger Prinz (Richard Madden) alle unvermählten, jungen Damen seines Staates zu einem Ball einlädt, darf Cinderella nicht mitkommen. Dabei ist sie dem Prinzen sogar bereits inkognito im Wald begegnet, die beiden haben sich unsterblich ineinander verliebt – und so mancher Zuschauer hat bei dieser herrlich romantischen Szene ein heimliches Tränchen verdrückt.

Cinderella – Do. 10.12. – VOX: 20.15 Uhr