Das Joshua-Profil
30.03.2018 • 20:15 - 22:35 Uhr
TV-Film, TV-Thriller
Lesermeinung
Jugendamtbeauftragte Frau Pfeiffer (Katy Karrenbauer, l.) ist mit zwei Beamten bei Kim Rohde (Franziska Weisz, r.) um Pflegetochter Jola abzuholen.
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Max (Torben Liebrecht) ist auf der Flucht.
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Max Rohde (Torben Liebrecht) erhält den ersten ungewöhnlichen Anruf und ist skeptisch.
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Frida (Inez Bjßrg David) hat sich in die Sicherheitskonferenz mit Firmenchef James Edwards (Peter Mygind) geschmuggelt. Sie platziert ein Babyfon im Meetingraum, um die Gespräche mithören zu können.
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Max Rohde (Torben Liebrecht) hat den entscheidenden Hinweis richtig gedeutet und konnte seine Pflegetochter Jola (Lina H?esker) befreien.
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Kommissar Stoya (Arnd Klawitter) und seine Kollegen haben Max umstellt und wollen ihn festnehmen.
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Max (Torben Liebrecht) hat sich Toffis Jacht geliehen. Nachdem er Edwards Haus beobachtet hat, entführt er dessen kleine Tochter Mila (Carla Demmin).
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Jola (Lina H?esker), die Pflegetochter von Max und Kim, wird in einem verlassenen Schwimmbad gefangen gehalten.
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Max' (Torben Liebrecht) Zufallfsbekanntschaft Frida (Inez Bjßrg David) kümmert sich liebevoll um ihn und nimmt ihn bei sich auf.
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Kommissar Stoya (Arnd Klawitter, l.) hat Beweise, die Max belasten. Toffi (Armin Rohde) erklärt dem Kommissar, dass diese Beweise nichts wert sind.
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Max Hopp spielt Cosmo Rohde
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Inez Bjßrg David spielt Frida Blum
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Franziska Weisz spielt Kim Rohde
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Peter Mygind spielt James Edwards
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James Edwards (Peter Mygind, l.) und Tim Konrad (Torsten Michaelis)
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Arnd Klawitter spielt Kommissar Stoya
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Torsten Michaelis spielt Tim Konrad
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Max Rohde (Torben Liebrecht) wird durch das Pre-Crime-Programm 'Joshua' zum Gejagten von Polizei und Hintermännern der Programmentwickler.
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Kim Rohde (Franziska Weisz, l.) und Jola Arnim (Lina H?esker)
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Cosmo (Max Hopp) liest das neu erschienene Buch seines Bruders Max.
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Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2017
TV-Film, TV-Thriller

"Thriller funktionieren in Deutschland nicht"

Von Maximilian Haase

Zum Karfreitag zeigt RTL mit der Verfilmung des Sebastian-Fitzek-Romans "Das Joshua-Profil" einen unausgegorenen Thriller mit Liebe zum Klischee.

"Thriller funktionieren in Deutschland nicht", heißt es an einer Stelle in der RTL-Produktion "Das Joshua-Profil". Bezogen ist der Satz auf die Spannungsliteratur – und gemeint als ironischer Seitenhieb: Denn die Romanadaption des Privatsenders basiert auf dem gleichnamigen Werk des deutschen Bestseller-Autors Sebastian Fitzek, dessen Thriller seit Jahren so was von "funktionieren". Was man von hiesigen Filmen in jenem Genre weniger behaupten kann. RTLs zur Karfreitags-Primetime ausgestrahlte Verfilmung des Stoffes um einen normalen Bürger, der plötzlich ins Visier mysteriöser Mächte gerät, liefert dafür eine Begründung: Pseudospannung und Klischeecharaktere machen eben noch keinen Thriller.

Seit über zehn Jahren regieren seine Psychothriller die Bestseller-Listen in Deutschland: Sebastian Fitzek hat mit seinen 46 Jahren den Status des hiesigen Thriller-Meisters längst erreicht. Dass die Rechte an seinen Erfolgen erworben und in Filmen umgesetzt werden, war demnach nur eine Frage des Wie und Wann. Nach dem Kinofilm "Das Kind" von 2012 ist "Das Joshua-Profil" nun bereits die zweite Filmadaption eines Fitzek-Romans – indes die erste, die direkt im TV ausgestrahlt wird. Ob sich der Autor, dessen Bestseller "Passagier 23" ebenfalls von RTL verfilmt wird, durch die Zusammenarbeit mit dem Privatsender abgesehen vom Finanziellen allerdings einen Gefallen getan hat, ist zumindest fraglich.

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Denn RTL verkürzt die ohnehin schon recht gewagt konstruierte Handlung des Romans auf einen "Eventthriller", der sich in vorhersehbarer Pseudospannung erschöpft. Es geht, immerhin eine nette Selbstreferenz, um den Thriller-Autor Max Rhode, verwirrend naiv-sexy und mit Hundeblick gespielt von Torben Liebrecht. Der erfolglose Schriftsteller, der eigentlich mit Frau Kim (Franziska Weisz) und Pflegetochter Jola (Lina Hesker) ein normales Leben führt, gerät in einen Strudel aus Verschwörung und Verbrechen. Ein Anrufer am Telefon warnt ihn noch – und schon ist ein Auto explodiert und die Tochter bewusstlos. Max steht im Verdacht, sie vergewaltigt zu haben, alles spricht gegen ihn.

Der verzweifelte Max, bei dem auch noch Kinderpornos auf dem Rechner gefunden werden, gilt bei den blassen Kommissaren als Hauptverdächtiger. Dass er deshalb mit der wieder gesundeten Tochter flieht und mit Hilfe seines schmierig-stereotypen Anwalts, der augenzwinkernderweise mit Armin Rohde besetzt ist, untertaucht, macht die Sache für ihn nicht besser und für die Zuschauer nicht logischer. Der Dreh daran: Man will ihm nicht nur ein Verbrechen anhängen – man will beweisen, dass er es ohnehin begehen wird. Man? Hinter den Verschwörern steht eine lächerliche Gruppe an Computertypen in einem von kostümierten Wächtern bewachten Bunker, von dem aus sie Max auf Schritt und Tritt verfolgen. Sie steuern "Joshua", ein Pre-Crime-Programm, das Taten voraussagen soll. Auf Max' Seite stehen nur noch der Anwalt, sein Bruder Cosmo (Max Hopp) und Kurierfahrerin Frida (Inez Bjorg David).

Abgesehen davon, dass Verbrechensvorhersage in "Minority Report" bereits durchexerziert wurde und Matthias Schweighöfer in "You Are Wanted" den durch Mächtige bedrohten Normalbürger um einiges glaubhafter verkörpert, können die nach Schema F erzeugten Spannungsmomente und die klischeebesetzten Charaktere die Handlung kaum retten. Ein paar Meta-Momente versuchen immerhin, die Eintönigkeit zu durchbrechen: Autor Max schrieb ein Buch namens "Die Blutschule", in dem ein Vater seinen zwei Söhnen das Töten beibringt. Genau jenen Roman veröffentlichte in der realen Welt auch Sebastian Fitzek parallel zum "Joshua-Profil". Und jener echte Fitzek ist es, der im Film in einer Gastrolle als Buchhändler Max' Lesung der "Blutschule" betreut und ihm den Tipp gibt: "Thriller funktionieren in Deutschland nicht".


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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