Der letzte Bulle - Der Film
28.12.2022 • 20:15 - 22:20 Uhr
Spielfilm, Krimikomödie
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
Der letzte Bulle
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 07. November 2019
Spielfilm, Krimikomödie

Ruhig mal locker bleiben

Von Andreas Fischer

In der zum Film gewordenen Serie "Der letzte Bulle" darf ein robustes Relikt aus der Vergangenheit wieder Machosprüche klopfen. Und das ist auch gut so. SAT.1 zeigt die Krimikomödie nun als Free-TV-Premiere.

Also. Da fährt ein Mann seine "Olle" mit Geburtswehen ins Krankenhaus. Ein paar Minuten später steht er mit Bier in der Hand bei Uschi in seiner Stammkneipe und erzählt seinen Kumpels, er habe alles gegeben. Sein Kind wird trotzdem ein Mädchen. Noch ein paar Minuten später wollen die angetrunkenen Männer, alles Polizisten, einen Drogenring ausheben. Der Mann, der gerade Vater geworden ist, kriegt eine Kugel in den Kopf. 25 Jahre später wacht er aus dem Koma auf und ist "Der letzte Bulle". Machosprüche kann er immer noch, nur kommen die nicht mehr so gut an. Nicht mal in Essen. Nun ist der Film zum ersten Mal im Free-TV zu sehen.

Henning Baum ist zurück, und zwar größer und cooler: Im zum Kinofilm gewordenen Serienhit von SAT.1 – zwischen 2010 und 2014 wurden fünf Staffeln produziert – spielt Baum wieder das blonde Raubein Mick Brisgau. Der Ruhrpott-Cop kommt nach langer Abwesenheit aus der Vergangenheit zurück und will in einer Gegenwart voller Smartphones und psychologisch subtiler Ermittlungsmethoden eigentlich gar nicht ankommen. Er muss es aber, weil er erstens keine Wahl hat, zweitens zum YouTube-Star wird, ohne zu wissen, was das eigentlich ist, und ihn drittens eine Titanplatte im Kopf daran erinnert, dass er noch eine alte Rechnung begleichen muss.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Statt einer Fortsetzung ist die Kinoversion von "Der letzte Bulle" eine leichte Variation der ursprünglichen Geschichte und angepasst ans Jahr 2019 – mit bekannten Darstellern (Tatjana Clasing, Maximilian Grill) und Figuren aus der Serie. Sie alle lassen es noch einmal richtig krachen in einer rasanten Mischung aus "Kill Bill", "Rocky" und "Schimanski" mit 90er-Jahre-Sprüchen, Ruhrpottslang, Slapstick, komischen Typen und einer fetten Schießerei in einem Puff.

Arschloch bleibt Arschloch

Inszeniert wurde "Der letzte Bulle" von Peter Thorwarth, von wem auch sonst. Der Regisseur der "Unna-Trilogie" ("Bang Boom Bang", "Was nicht passt, wird passend gemacht", "Goldene Zeiten") hat den Pott im Blut. Thorwarth, geboren in Unna, kennt die Befindlichkeiten zwischen Dortmund und Duisburg, er weiß, wie die Leute ticken und was sie tun und sagen werden, auch wenn sie es lieber nicht sollten, weil sich die Zeiten geändert haben.

Polizist Brisgau mag so seine Probleme mit Konsum und Kommunikationstechnik, mit Segways und E-Rollern, mit Smartphones und Navigationssystemen haben. Was ihn wirklich wurmt, ist etwas anderes. Nämlich dass sich niemand mehr die Mühe macht, Verständnis für andere Lebensentwürfe aufzubringen. Durch die Augen des letzten Bullen lässt sich ganz vortrefflich entdecken, was wir alles aufgegeben haben in einer überregulierten Welt. Locker bleiben ist nicht mehr, alles läuft nach Plan. Die Kontrolle verlieren wir trotzdem. Wirklich besser macht uns die wahnhafte Selbstoptimierung nämlich nicht, was der letzte Bulle auch immer mal feststellt, wenn er mit den vermeintlich so toleranten Neuzeitmenschen zu tun hat. Die mögen sich gewählter ausdrücken, den Rassismus zum Beispiel haben sie dennoch im Blut. Mick hingegen trifft zwar nicht immer den richtigen Ton, hat aber das Herz am rechten Fleck und weiß, dass es egal ist, ob einer ein "Ölauge" oder eine "Brillenschlange" ist. Für ihn gibt es nur Arschloch oder nicht Arschloch.

"Der letzte Bulle" – Mi. 28.12. – SAT.1: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Der letzte Bulle"

Darsteller

Sonsee Neu
Lesermeinung
Der deutsche Comedian Chris Tall.
Chris Tall
Lesermeinung
Weitere Darsteller
Henning Baum Lucas Gregorowicz Ralph Herforth Christian Kahrmann Maximilian Grill Leonie Brill Florence Kasumba Ralf Moeller Oliver Fleischer Erdal Yıldız Tatjana Clasing Helmfried von Lüttichau Blerim Destani Daniela Lebang Nele Kiper Panagiota Dimareli Peter Thorwarth Ralf Richter Daniele Rizzo

Das beste aus dem magazin

Dr. Melanie Ahaus ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.
Gesundheit

Plötzlicher Säuglingstod: Schnuller kann Risiko senken

Der Schnuller: Segen oder Fluch? Er kann Babys beruhigen, birgt aber auch Risiken. Was Eltern beachten sollten, um die Entwicklung ihres Kindes nicht zu gefährden.
Venedig verlangt immer öfter eine Tagesgebühr für Touristen.
Reise

Neues aus der Reisewelt

Ab 2025 erhebt Venedig an mehreren Tagen eine Gebühr für Tagestouristen. Tickets sind online erhältlich, mit Preisunterschieden je nach Buchungszeitpunkt. Hotelgäste und Kinder unter 14 Jahren sind ausgenommen. Ziel ist die Eindämmung des Massentourismus.
Helmutt Zerlett spricht über seine Arbeit als Komponist und seine Zeit in der "Harald Schmidt Show".
HALLO!

Helmut Zerlett: Der Komponist hinter den Hits

Helmut Zerlett, bekannt aus der "Harald Schmidt Show", gibt Einblicke in sein Schaffen als Komponist für Kino und TV. Er spricht über aktuelle Projekte wie "Die Ältern", die neue Staffel von "Der Letzte Bulle" und seine Herangehensweise an die Filmmusik.
Aktuelles Album von Avantasia: "Here Be Dragons"
HALLO!

Avantasia feiert 25 Jahre: Das große Jubiläum

Avantasia feiert mit "Here Be Dragons" einen grandiosen Erfolg in den Charts. Tobias Sammet erzählt von der Entstehung des Albums, seiner Begeisterung für neue musikalische Wege und der Zusammenarbeit mit großen Namen der Rockszene.
Letztes Jahr gab es 411 Todesfälle im Wasser.
Gesundheit

Vorsicht am Wasser

Mit 411 Ertrinkungsfällen im Jahr 2024 ist das Risiko in deutschen Gewässern hoch. Die DLRG fordert verstärkte Aufsicht und warnt vor unzureichenden Schwimmhilfen. Eltern sollten besonders im Sommer auf die Sicherheit ihrer Kinder achten.
Urlaub im Norden: Keine Hitze, stattdessen angenehme Temperaturen und die Möglichkeit, einen Norweger-Pulli zu tragen.
Reise

Reisen mit kühlem Kopf

Helsinki statt Hurghada: „Coolcation“ heißt ein aktueller Trend, bei dem Reisende bewusst Regionen besuchen, in denen ein gemäßigtes und kühleres Klima herrscht.