Feuchtgebiete
06.01.2022 • 22:01 - 23:45 Uhr
Spielfilm, Erotikkomödie
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prisma-Redaktion
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Originaltitel
Feuchtgebiete
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2013
Altersfreigabe
16+
Kinostart
Do., 22. August 2013
DVD-Start
Do., 30. Januar 2014
Spielfilm, Erotikkomödie

Tabubrüche ohne Ende

Von Jasmin Herzog

Der Roman "Feuchtgebiete" war ein Erfolg. Klar, dass auch eine Verfilmung kommen musste. Doch Ekel und Provokation ersetzen nun mal keine Geschichte.

Wenn man Sperma und andere Körperflüssigkeiten sowie explizite Ausdrucksweisen ekelhaft findet, kann man es mit "Feuchtgebiete" (2013) auch direkt bleiben lassen. Vorneweg: Ja, die äußerst detailliert beschriebenen Körperhygiene-Abschnitte des gleichnamigen Romans haben es in den Film, den 3sat jetzt wiederholt, geschafft. Ja, Regisseur David Wnendt lässt die Kamera voll draufhalten.

Die charmante Moderatorin Charlotte Roche ging in ihrem Besteller "Feuchtgebiete" ausführlich und äußerst anschaulich auf weibliche Masturbation, Sex, Körperflüssigkeiten aller Art, erotische Träume, Fetische und so vieles mehr ein. Tabubrüche ohne Ende! Das Buch elektrisierte – und verkaufte sich millionenfach. Klar, dass eine Verfilmung nach so einem Erfolg im Raum stand. Ob die Geschichte dazu geeignet ist, hat sich aber wohl keiner der Beteiligten gefragt.

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Roches Buch gibt sich vordergründig pornografisch, versucht aber hintenrum, den Umgang mit dem eigenen Körper zu enttabuisieren. Es war der Wunsch der Autorin, dass sich der Leser dem eigenen Körper widmet, sich mit ihm anders beschäftigt und nicht für vermeintliche Fehler schämt. Der Verfilmung mit der Schweizerin Carla Juri als Helen, der Heldin aus Charlotte Roches Roman, fehlt jedoch genau diese Aussage.

Was genau sagt uns das jetzt?

Dabei unterscheiden sich Film und Roman inhaltlich kaum: Helen (Carla Juri) ist 18 Jahre alt, Tochter geschiedener Eltern (Meret Becker und Axel Milberg) und ein ausgesprochen experimentierfreudiges und selbstbewusstes Mädchen. Sie ekelt sich nicht vor ihren eigenen Körperflüssigkeiten und schon gar nicht vor denen anderer. Doch eigentlich will das Scheidungskind nur ihre Familie zurück. Ein Krankenhausaufenthalt kommt ihr da gelegen. Die gemeinsame Sorge um Helen, soll Mutter und Vater wieder zusammenbringen.

Das Problem der Komödie: So wenig Charlotte Roche es geschafft hat, zwischen den expliziten "Schockern" eine interessante Geschichte einzuflechten, so belanglos plätschert der Film vor sich hin. Regisseur David Wnendt wirft zwar alles an optischen Reizen und Ablenkungen auf die Leinwand, was ihm zwischen die Finger kommt. Doch letztlich bleibt die Frage: Was genau sagt uns das jetzt? Es geht um den "Schock", um den Tabubruch. Und das reicht bei weitem nicht aus für einen guten Film.

Feuchtgebiete – Do. 06.01. – 3sat: 22.00 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Feuchtgebiete"

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