Freistatt
17.08.2018 • 20:15 - 21:55 Uhr
Spielfilm, Drama
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prisma-Redaktion
Die Jungen rebellieren singend gegen Bruder Wilde (Stephan Grossmann, Mi.).
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Die Kinder des entlegenen Fürsorgeheims Freistatt leisten harte Zwangsarbeit im Moor.
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Schweren Herzens muss sich Wolfgang (Louis Hofmann) von seiner Mutter Ingrid (Katharina Lorenz) verabschieden.
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Seine Sehnsucht nach Freiheit gibt der 14-jährige Wolfgang (Louis Hofmann) nicht so einfach auf.
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Bei der Zwangsarbeit sind keine Widersprüche erlaubt. Bruder Wilde (Stephan Grossmann, li.) lehrt Wolfgang (Louis Hofmann, re.) Gehorsamkeit und scheut dabei nicht den Einsatz von Gewalt.
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Den erschöpften Jungen wird eine kurze Pause von der harten Arbeit gewährt. Stillschweigend warten Hans (Ole Joensson), Wolfgang (Louis Hofmann), Mattis (Justus Rosenkranz), Anton (Langston Uibel) und Bernd (Enno Trebs, v.l.) im Moor.
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Mattis (Justus Rosenkranz, Mi.) schenkt Bruder Krapp (Max Riemelt, li.) ein Geschenk zu Weihnachten - kurz darauf wird Schockierendes offenbart …
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Nach Wolfgangs Flucht bringt ihn Hausvater Brockmann (Alexander Held) wieder zurück ins Heim und gönnt sich erst einmal eine Pfeife.
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Hausvater Brockmann (Alexander Held) will einen "anständigen Jungen" aus Wolfgang machen.
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Hint
Audiodeskription, Produktion: Zum Goldenen Lamm Filmproduktion, SWR, WDR, SR, NDR, ARTE, Online verfügbar von 17/08 bis 16/09
Originaltitel
Freistatt
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2014
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 25. Juni 2015
Spielfilm, Drama

Moorsoldaten im Erziehungsheim

Von Hans Czerny

Noch in den 60er-Jahren kam es in deutschen kirchlichen Heimen zu Unterdrückung und Gewalt, wie sie eigentlich nur im Nationalsozialismus vorstellbar waren. Der Film "Freistatt" orientiert sich an authentischen Aufzeichnungen.

In ihrem Drillich und mit den Arbeitsmützen wirken sie wie die Gefangenen eines Konzentrationslagers in der NS-Zeit. "Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten hinaus ins Moor", singen sie, wenn sie hinausgehen, um in der niedersächsischen Einöde Torf zu stechen. Doch der nun auf ARTE wiederholte Kinofilm "Freistatt", nach dem Ort des Geschehens benannt, spielt keineswegs in der NS-Zeit, sondern in der Bundesrepublik der späten 60er-Jahre. Der 14-jährige Wolfgang (Louis Hofmann, "Dark") wird von seinen Eltern, insbesondere vom Stiefvater, in ein evangelisches Erziehungsheim geschickt und sieht sich dort schlimmster Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt. Aber die Unterdrückung ruft in ihm auch immer wieder Rebellion hervor.

Regisseur Marc Brummund kennt mit dem Zuschauer keine Gnade. Der muss das schon aushalten – die harten Ohrfeigen und die Prügel, aber auch das heuchlerische Mitleid und die Psychotricks der Vorgesetzten, die sich in diesem Falle "Brüder" und "Oberbrüder" nennen. Die Körperlichkeit des Films geht unter die Haut. Dabei wagen sich Regie (Marc Brummund) und Drehbuch (Nicole Armbruster) aber auch weit in tiefenpsychologische Sphären vor. Man spürt, dass der Film ein authentisches Vorbild hat und dass Wolfgangs Geschichte genau so tausendfach in kirchlich organisierten Heimen passiert sein dürfte. Erst spät, nach der Jahrtausendwende, drang das Unglück hinter den Mauern dieser Erziehungsheime ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die Betreiber zeigten Reue und wirkten sogar mit am Film. Für eine Umkehr ist es sicher nie zu spät.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Der Trailer zu "Freistatt"

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