The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
21.04.2019 • 23:35 - 01:23 Uhr
Spielfilm, Biografie
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prisma-Redaktion
Mathematikprofessor Alan Turing (Benedict Cumberbatch, vorne) und seine Vertraute Joan (Keira Knightley) arbeiten mit Peter (Matthew Beard, 2. v. li.), Hugh (Matthew Goode, 2. v. hinten re.) und John (Allen Leech, re.) an einer Möglichkeit, die deutsche Chiffriermaschine Enigma zu knacken.
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Der Mathematikprofessor Alan Turing (Bendecit Cumberbatch) entwickelt eine neuartige Rechenmaschine, die das Rätsel der deutschen Chiffriermaschine Enigma auf mathematischer Basis lösen kann.
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Der brillante Mathematikprofessor Alan Turing (Benedict Cumberbatch) stellt sich beim britischen Militär in der Spionagezentrale Bletchley Park vor. Er möchte die deutsche Chiffriermaschine Enigma knacken.
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Der Mathematikprofessor Alan Turing (Bendecit Cumberbatch) entwickelt eine neuartige Rechenmaschine, die das Rätsel der deutschen Chiffriermaschine Enigma auf mathematischer Basis lösen kann.
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Der brillante Mathematikprofessor Alan Turing (Benedict Cumberbatch, re.) findet in der hochbegabten Joan Clarke (Keira Knightley) eine Vertraute. Mitte: Stewart Menzies (Mark Strong)
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Der brillante Mathematikprofessor Alan Turing (Benedict Cumberbatch, Mitte) wird verhaftet.
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Alan Turing vertraut nur seiner neuen Mitarbeiterin, der hochbegabten Joan Clarke (Keira Knightley).
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Der brillante Mathematikprofessor Alan Turing (Benedict Cumberbatch, 2. v. re.) möchte die deutsche Chiffriermaschine Enigma knacken. Sein Egoismus, es allein zu schaffen, macht ihn von Beginn an zu einem Außenseiter im Team. Von links nach rechts: Hugh (Matthew Goode), Keith (Ilan Goodman) John (Allen Leech), Peter (Matthew Beard), Charles (Jack Tarlton) und Kommandant Denniston (Charles Dance).
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Der brillante Mathematikprofessor Alan Turing (Benedict Cumberbatch) möchte im zweiten Weltkrieg die deutsche Chiffriermaschine Enigma knacken. Hierfür stellt es sich in der britischen Spionagezentrale Bletchley Park vor.
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Der brillante Mathematikprofessor Alan Turing (Benedict Cumberbatch, li.) sucht im Zweiten Weltkrieg eine besondere Herausforderung: Er möchte die deutsche Chiffriermaschine Enigma knacken. Kommandant Denniston (Charles Dance) ist von Turings Ansichten nicht überzeugt.
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Der brillante Mathematikprofessor Alan Turing (Benedict Cumberbatch)
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Hint
Audiodeskription
Originaltitel
The Imitation Game
Produktionsland
Großbritannien / USA
Produktionsdatum
2014
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 22. Januar 2015
DVD-Start
Fr., 26. Juni 2015
Spielfilm, Biografie

Von Menschen und Maschinen

Von Andreas Fischer

Großes Ausstattungskino mit einer passenden Portion Pathos: "The Imitation Game" setzt dem legendären Informatiker Alan Turing ein glanzvolles Denkmal.

Genies werden nie verstanden. Zumindest nicht von ihren Zeitgenossen. Genialität macht Angst, und Genialität macht einsam. Dass Genies bisweilen Defizite im zwischenmenschlichen Bereich haben, arrogant wirken oder sozial unbeholfen sind, ist diesbezüglich nicht gerade hilfreich. Das musste auch der Brite Alan Turing (1912 – 1954) erfahren, auf dessen theoretischen Grundlagen die moderne Computertechnologie fußt. Benedict Cumberbatch spielt den genialen Mathematiker und Informatiker, der als Kriegsverräter galt und wegen seiner Homosexualität verurteilt wurde. Prachtvoll inszeniert, ist die Filmbiografie "The Imitation Game" zwar schön anzusehen, aber nur selten fesselnd. Das Erste wiederholt das Werk nun zu später Stunde.

Biopic, Sittengemälde, Spionagethriller: Regisseur Morten Tyldum inszenierte seinen Film als wilden Mix mit viel Stilbewusstsein. Im Mittelpunkt steht Turings Arbeit im Zweiten Weltkrieg, als er den ersten Computer der Welt baute, um die deutsche Verschlüsselungsmaschine Enigma zu knacken – was für den Ausgang des Krieges von unschätzbarem Wert war. Als Leiter einer Gruppe von Wissenschaftlern, darunter auch die selbstbewusste Joan Clarke (Keira Knightley), musste sich Turing in der Militäreinrichtung Bletchley Park aber nicht nur mit mathematischen, sondern auch mit menschlichen Problemen auseinandersetzen.

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"The Imitation Game" ist auch das humanistische Porträt einer Zeit, in der Homosexualität verfolgt und bestraft wurde und Frauen in eng geschnürte Rollenkorsetts schlüpfen mussten. Das Leben, das Turing und seine talentierte Mitarbeiterin Joan Clarke führten, war immer auch ein gefälschtes Rollenspiel: Der Mathematiker musste seine sexuelle Orientierung verbergen, seine talentierte Mitarbeiterin vor der Gesellschaft verheimlichen, dass sie allein gleichberechtigt in einer Gruppe von Männern arbeitet.

Vorgesetzte und Kollegen hassten Turing förmlich: Turing wird als Autist dargestellt, der sich nicht in andere Menschen hineinversetzen kann. Das führt naturgemäß zu Missverständnissen und damit verbunden zu – wohl kalkulierten – Momenten der Heiterkeit. Man soll sich wohlfühlen als Zuschauer, und das kann man auch. Dass Alan Turing dieses prachtvoll ausgestattete und glänzend besetzte Filmdenkmal verdient, dass seine Lebensgeschichte wert ist, einem breiten Publikum erzählt zu werden, steht außer Frage.

Doch leider bleibt die konventionelle Inszenierung an der Oberfläche und verhindert tiefere Erkenntnisse. Man sieht jeder Einstellung an, dass der Film für die Festivalsaison produziert wurde: Weil man aber zu offensichtlich auf Filmpreise schielte, verschwinden Konflikte aus dem Blickfeld, spielen Nuancen keine Rolle und werden die wahren Geheimnisse dieses Genies nicht entschlüsselt: Schlaglichter auf die Internatsjahre des schüchternen Außenseiters und die frühen 1950-er, in denen Turing zur chemischen Kastration verurteilt wurde, erklären den Menschen im Genie nur leidlich.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Der Trailer zu "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben"

Darsteller

Die britische Schauspielerin Keira Christina Knightley wurde am 26. März 1985 in Teddington, Greater London, geboren.
Keira Knightley
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Aristokratischer Charme: Matthew Goode.
Matthew Goode
Lesermeinung
Wird gerne als Bösewicht besetzt: Mark Strong
Mark Strong
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Schauspieler Charles Dance.
Charles Dance
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