03.03.2021 Urlaub in Deutschland

Reiseziel Bodensee: Was Sie über die Region wissen sollten

Von Sarah Schneidereit
Die Region rund um den Bodensee bietet tolle Aussichten, Kultur-Angebote und zahlreiche Ausflugsziele.
Die Region rund um den Bodensee bietet tolle Aussichten, Kultur-Angebote und zahlreiche Ausflugsziele. Fotoquelle: Deutsche Bodensee Tourismus GmbH / Florian Trykowski

Der Bodensee ist nicht nur das größte Binnengewässer Deutschlands, sondern auch ein beliebtes Reiseziel. Egal, ob in Bregenz, Lindau oder Friedrichshafen: Wer seinen Urlaub in einem Hotel, in einer Ferienwohnung oder in einer anderen Unterkunft in der Bodenseeregion verbringt, darf sich auf tolle Aussichten, Kultur-Angebote und zahlreiche Ausflugsziele rund um den See freuen. Was Sie vor Ihrer Reise über die Region Bodensee wissen sollten.

Wozu gehört der Bodensee?

Insgesamt drei Staaten haben Anteil an Bodensee sowie Bodenseeregion: Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der See gliedert sich eigentlich in zwei Seen, den Obersee und den Untersee, die durch einen Flussabschnitt des Rheins miteinander verbunden sind. Der Zufluss heißt Alpenrhein, der Abfluss Hochrhein. Der Bodensee liegt im sogenannten Bodenseebecken, einem Teil des nördlichen Alpenvorlandes. Das Klima in der Region ist gemäßigt; die Sommer sind mild und feucht, die Winter hingegen kühl.

Wem gehört der Bodensee?

Die genannten drei Staaten Deutschland, Österreich und Schweiz haben Anspruch auf den See, wobei die Grenzen teilweise nicht genau festgelegt worden sind. Es gibt zwei Grenzziehungen, die unstrittig sind. Zum einen sind der Untersee, der kleinere der Seen des Bodensees sowie der Konstanzer Trichter geteilt. Die Grenze zwischen deutschem und Schweizer Teil des Bodensees verläuft dort genau in der Mitte. Zum anderen ist auch im flachen Teil des Sees die Grenzziehung eindeutig: Der Uferbereich bis zu einer Tiefe von 25 Metern gehört dem jeweiligen Anrainerstaat. Offen bleibt also noch, welchem Land der Hohe See gehört. Die deutsche Regierung geht davon aus, dass der Grenzverlauf ungeklärt ist. Österreich setzt hingegen auf die Kondominialtheorie, die besagt, dass der Hohe See zum gemeinsamen Eigentum der Anrainerstaaten zählt. Lange Zeit setzte die Schweiz auf die Realteilungsthese, mittlerweile weicht sie aber von ihrem Standpunkt ab. Dass es zu keiner Klärung gekommen ist bisher, findet Rechtsexperte Harald Hetzenauer, Vorsitzender des Sachverständigenkreises der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB), nicht schlimm. "Es klappt gut ohne Regelung. Nur in den Bereichen, in denen es einen Nutzungsdruck gab, hat man nach und nach Vereinbarungen getroffen", sagt Hetzenauer.

Einigkeit herrscht auch in Sachen Tourismus-Marketing. Wer schon einmal Bodensee-Urlaub gemacht oder sich für eine Reise in die Region interessiert hat, ist sicherlich über die Bezeichnung Vierländerregion Bodensee gestolpert. Deutschland, die Schweiz, Österreich und Liechtenstein haben sich zusammengetan, um über Urlaub am See und das Kultur- und Hotel-Angebot ringsum zu informieren. Liechtenstein ist zwar kein Land, das direkt am See liegt, doch im Bodensee-Urlaub ist es für Reisende innerhalb kürzester Zeit zu erreichen und einen Ausflug wert.

Warum heißt der Bodensee auf Englisch Lake Constance?

Aus der Reihe beliebter Urlaubsziele ist der Bodensee nicht wegzudenken. Doch im Englischen trägt er einen anderen Namen, nämlich Lake Constance. Diesen Namen verdankt der See der Stadt Konstanz, die wiederum vom römischen Kaiser Constantius Chlorus (292 bis 305 nach Christus) erhalten hat. Der lateinische Name des Bodensees Lacus Constantinus beziehungsweise Lacus Constantiniensis wurde quasi ins Englische übersetzt. Im Französischen spricht man vom Lac de Constance, wenn der Bodensee-Urlaub geplant wird, im Italienischen geht die Reise an den Lago di Costanza. Die deutsche Bezeichnung des Sees leitet sich übrigens vom Ort Bodman ab, ein Ort in der Nähe von Überlingen, der im Mittelalter als Herzogssitz von großer Bedeutung war.

Wie alt ist der Bodensee?

Der Bodensee – liebevoll auch das Schwäbische Meer genannt – ist gemessen an der Erdgeschichte vergleichsweise jung. In seiner heutigen Form ist er gerade einmal 10.000 bis 14.000 Jahre alt. Er ist ein Produkt der Eiszeiten. Vor circa 10.000 Jahren, nach dem Ende der letzten Kaltzeit, waren Obersee und Untersee noch in einem See miteinander verbunden. Die Region an sich ist übrigens wesentlich älter als das Gewässer: Vor etwa 65 Millionen Jahren begann im Tertiär die Entstehung der Region Bodensee, als sich die Alpen auffalteten und zu einem Gebirge wurden.

Wie tief ist der Bodensee?

Der Bodensee ist an seiner tiefsten Stelle circa 251 Meter tief. Diese Stelle liegt zwischen Fischbach, einem Stadtteil von Friedrichshafen, und der Schweizer Gemeinde Uttwil.

Wofür ist der Bodensee bekannt?

Konstanz, Bregenz, Meersburg, Lindau, Überlingen, Reichenau, St. Gallen oder Radolfzell – dies sind einige Orte im Bodenseekreis, die gerne für den Urlaub in der Region gewählt werden. Egal ob Hotel, gemütliche kleine Unterkunft, Ferienhaus oder Ferienwohnung, in der Stadt oder direkt am See, für jeden Urlaubs-Typen haben diese Orte viel zu bieten. Wer möglichst viel von der Region sehen möchte, kann den Bodensee-Radweg abfahren. Die rund 260 Kilometer lange Strecke führt entlang des Sees und lässt wichtige Orte wie die Stadt Konstanz, Bregenz, Überlingen, das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried oder Friedrichshafen nicht aus. Mit mehr als 220.000 Radfahrern pro Jahr ist er einer der beliebtesten Radwege in ganz Europa. Ebenfalls einen Besuch im Urlaub wert: die Halbinsel Mettnau. Sie ist zwar nur dreieinhalb Kilometer lang, doch mit ihren schönen Parks und dem romantischen Scheffel-Schlösschen ist sie ein Ruhepol in der Bodensee-Region. Erwähnenswert ist auch die Insel Mainau, die von Konstanz aus mit einem Ausflugsboot zu erreichen ist. Sie ist circa 45 Hektar groß und trägt nicht umsonst den Namen Blumeninsel Mainau: Ein italienischer Rosengarten mit mediterranen Terrassen und ein Stauden- und Dahliengarten warten auf die Besucher. Das Barockschloss auf der Insel Mainau ist ebenfalls sehr bekannt.

Warum ist die Region Bodensee-Oberschwaben so attraktiv?

Bodensee-Oberschwaben ist eine Region in Baden-Württemberg, die den Landkreis Ravensburg, den Bodenseekreis und den Landkreis Sigmaringen umfasst. Für den Urlaub ist sie besonders attraktiv, da sie mit den drei Städten Friedrichshafen, Ravensburg und Weingarten gleich mehrere Anlaufstellen für die Buchung eines Hotels oder einer anderen Unterkunft-Art bietet. Friedrichshafen ist beispielsweise der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge rund um den See.

Auf welcher Bodensee-Insel liegt das berühmte Benediktinerkloster?

Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau. Die bewohnte Insel liegt im Landkreis Konstanz. Das Kloster wurde 724 gegründet und 1757 aufgehoben. Im Jahr 1803 wurde die Insel Reichenau von den letzten Mönchen verlassen. 2001 kehrte eine kleine Gemeinschaft der Benediktiner zurück. In den Gemäuern des ehemaligen Klosters befindet sich heutzutage das Rathaus der Gemeinde Reichenau. Das Benediktinerkloster ist deshalb weit über die Bodensee-Region hinaus berühmt, da seine Buchmalerei im Jahr 2003 in das Weltdokumentenerbe der Unesco aufgenommen worden ist.

Wann war der Bodensee zuletzt zugefroren?

Dass der Bodensee tatsächlich zufriert, passiert ganz selten. Das letzte Mal liegt über ein halbes Jahrhundert zurück. Im Jahr 1963 fand dieses Jahrhundertereignis, auch "Seefrörni" genannt, zuletzt statt. Der See konnte damals zu Fuß überquert werden, was jedoch immer noch ein großes Wagnis war. Ein früher Wintereinbruch, niedriger Wasserstand des Sees, wenig Sonne sowie eine Lufttemperatur bis März, die unter dem Mittelwert liegt, sind die Voraussetzungen für das frostige Spektakel.

Wann war der Bodensee ausgetrocknet?

Wer seinen Bodensee-Urlaub antritt, braucht keine Angst zu haben, dass der See auf einmal kein Wasser mehr hat. Zur Information: Zuletzt war der Bodensee während der Dürre im Mittelalter im Jahr 1540 ausgetrocknet. Zwar betraf das damals auch nicht den ganzen Bodenseekreis, doch es ist zumindest überliefert, dass die Insel Lindau mit dem Festland verbunden war, das Oberflächenwasser verdunstete und Böden aufplatzten. Das Wasser kam natürlich wieder und der Bodensee fand zu seiner alten Form zurück, wie heute auch ein Ausflug in den Landkreis Lindau zeigt.

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