Doku bei "Exclusiv im Ersten"

Nahrungsergänzungsmittel: Wie gefährlich ist die "Armee der Heilsbringer"?

von Andreas Schoettl

In Deutschland werden Milliarden mit Nahrungsergänzungsmitteln umgesetzt. Häufig ist die Wirkung der Pillen aber nicht erforscht. Und selbst gesundheitliche Schäden sind nicht ausgeschlossen, wie eine ARD-Doku zeigt.

ARD
Exclusiv im Ersten: Armee der Heilsbringer
Dokumentation • 09.09.2019 • 21:50 Uhr

Sie sollen helfen bei Schlafstörungen, bei Gelenkschmerzen, erhöhten Cholesterinwerten oder sogar Krebs. Wohl gibt es überhaupt gar keine Erkrankung mehr, gegen die Nahrungsergänzungsmittel keine wahre Wunder vollbringen würden. So jedenfalls lautet das Versprechen der Heilsbringer. Millionenfach werden sie allein in Deutschland verkauft. Viele bunten Pillen von klassischen Mineralstoffen und Vitaminen über spezielle Präparate, die der Herz- und Kreislaufgesundheit oder der Schönheitspflege von innen dienen sollen, werden vor Ort erworben oder online versendet. Mehr als zwei Milliarden Euro haben die Deutschen nur im vergangenen Jahr für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben.

"Armee der Heilsbringer" lautet der durchaus provokante Titel einer ARD-Reportage, die sich dieses Themas annimmt. Die Autoren Claudia Butter und Philipp Reichert decken in ihrem Film, der im Rahmen der Reihe "Exclusiv im Ersten" zu sehen ist, jedoch auf, dass viele der vermeintlichen Heilsbringer nicht harmlos sind. Ihre Wirkung sei oftmals nicht erforscht, Überdosierungen sowie Neben- und Wechselwirkungen seien ein Thema. Die Reporter gehen zudem der Frage nach, warum es die Politik seit Jahren versäumt habe, Verbraucher vor fragwürdigen Produkten zu schützen.

Zuletzt bestätigte eine Meta-Analyse von US-Forschern aus Baltimore die Gefahr aus der Kapsel. Studien setzten sich mit einem kombinierten Vitamin-D-Kalzium-Präparat auseinander. Die Analyse offenbarte, dass diese Kombination sogar vermehrt zu einem Schlaganfall führen kann. Einzeln eingenommen hatten sowohl Kalzium als auch Vitamin D weder Gesundheitsvorteile noch -risiken.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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