ARD-Film

"Der Liebhaber meiner Frau": Für Eifersucht ist es nie zu spät

von Eric Leimann

Die ARD-Tragikomödie um eine Dreiecksbeziehung lebt vor allem von ihren spielfreudigen Altstars. Sie beweisen: Liebesschmerz kennt kein Verfallsdatum.

ARD
Der Liebhaber meiner Frau
Komödie • 06.01.2020 • 20:15 Uhr

Kleinstadt-Bürgermeister Georg (Christian Kohlund) steht kurz vor der Rente, im Rathaus plant seine Nachfolgerin schon längst ohne ihn. Nach 40 Jahren Ehe vernachlässigt der Lokalpolitiker allerdings auch seine Frau Christine (Suzanne von Borsody), die als Schuldirektorin ebenfalls stadtbekannt ist. Das Paar hat eine erwachsene Tochter (Alice Dwyer), die – notorisch unzufrieden mit ihrem Leben – auch Probleme mit der eigenen Mutterrolle hat. Ausgerechnet am Tag von Georgs Pensionierung bekommt Christine einen Strauß roter Rosen mitsamt einer romantischen Widmung von einem gewissen "A.". Kurz danach lernt Georg den Verehrer durch Zufall kennen: Es ist sein Fitness-verrückter Betreuer Alex (Walter Sittler), der Georg in einer schicken Kurklinik dabei helfen soll, sich das Rauchen abzugewöhnen.

Georg, der sich keineswegs als gehörnter Ehemann zu erkennen gibt, wird von Alex detailliert in dessen Liebeswerben eingeweiht. Durch seine Schilderungen erinnert sich der Langzeit-Ehepartner daran, welch wunderbare Frau Christine ist. Grantler Georg beschließt, seine Frau zurückzuerobern. Doch das ist nicht so einfach. Die "verehrte" Christine blüht ob des Werbens regelrecht auf, was dazu führt, dass auch ihre Ansprüche im fortgeschrittenen Leben gestiegen sind.

Mit Drehbuchautor Uli Brée ("Die Spätzünder"), der zahlreiche Wiener "Tatorte schrieb, und Regisseur Dirk Kummer (Grimmepreis 2018 für "Zuckersand") versuchen sich zwei hochdekorierte "Dramatiker" an diesem eher leichten Unterhaltungsstück. Doch was heißt hier leicht? Für den Kampf um Aufmerksamkeit und Liebe, für Enttäuschung und seelische Verzweiflung aufgrund von Zurückweisung gibt es kein Verfallsdatum. Auch wenn die Geschichte um zwei sehr gegensätzliche Senioren-Casanovas das ein oder andere Klischee bereithält: Das feine Spiel der Altstars Kohlund, Borsody und Sittler reißt es am Ende raus. Vor allem der frühere "Schwarzwaldklinik"-Beau Christian Kohlund, den man auch durch seinen "Zürich-Krimi" als famos mit dem Leben ringenden 60plus-Helden kennt, entwickelt auch hier eine enorme Wucht. Gleich in der Folgewoche gibt es übrigens ein Wiedersehen mit Christian Kohlund in der ARD-Primetime. Ein neuer "Zürich-Krimi" mit dem Namen "Borchert und die tödliche Falle" läuft am Donnerstag, 16. Januar, um 20.15 Uhr, im Ersten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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