ZDFinfo-Doku

"Gefährlicher Elektroschrott – Endstation Afrika": Hier landet unser Müll

Tablets, Smartphones, Computer, Fernseher ... – Die Palette an Elektronikartikeln wird immer größer, und innovative Produkte werden von den Herstellern in immer kürzer werdenden Abständen angepriesen. Dazu sinkt die Lebensdauer der technologischen Produkte, weshalb jedes Jahr gigantische Mengen Elektroschrott im Müll landen. Die ZDFinfo-Doku "Gefährlicher Elektroschrott – Endstation Afrika" (Mittwoch, 14. November, 20.15 Uhr) empfindet den Weg von ausrangierten Elektronikgütern nach.

Dabei führt der Film von Juan Solera und Albrecht Juliá die Zuschauer zu einem der größten Umschlagplätze für sogenannten "e-waste". Im ghanaischen Slum Agbogbloshie, nahe der Hauptstadt Accra, ist der Müll Existenzsicherung für Tausende Afrikaner. Die Doku zeigt den gefährlichen Arbeitsalltag der Menschen, die tagtäglich giftigen Dämpfen und anderen gesundheitsschädlichen Einflüssen ausgesetzt sind. Betroffene erzählen von ihren Erfahrungen, einer etwa sagt: "Manchmal müssen wir Dinge tun, die man nicht kann. Man tut es aber dann trotzdem, weil es Geld bringt." Auch Umweltaktivisten, Forscher und Sozialarbeiter geben Einschätzungen ab.

Für den Investigativjournalisten Halifax Ansah-Addo ist die Schuldfrage an der Misere derweil geklärt: "Das Problem mit dem Müll trifft uns tief im Herzen. Es hat Einfluss auf unser tägliches Leben. Und was unternehmen die Politiker, damit es aufhört? Gar nichts!" Zwar wisse die Regierung um die Problematiken, aus Angst vor dem Verlust von Wählerstimmen fehle aber der nötige Mut, die Situation zu verändern.

Dennoch malt der sehenswerte Beitrag nicht nur den Teufel an die Wand, der Film präsentiert auch Lösungsansätze. Soziale Projekte und Initiativen werden ebenso vorgestellt, wie ein innovatives Konzept des Ingenieurs Hal Watts. Die Entwicklung des Londoners soll eine gesundheitsfreundlichere Trennung von Metallen ermöglichen. Was von der Doku ebenfalls in Erinnerung bleibt, ist die eindringliche Aufforderung an die internationale Gemeinschaft. Nur durch ihre Unterstützung, etwa mittels einer Finanzierung von Recyclinganlagen, könne auch die ghanaische Regierung etwas ausrichten.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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