Iranischer Regisseur

Mohammad Rasoulof zu Gefängnisstrafe verurteilt

von teleschau

Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof, der in Hamburg und Teheran lebt, ist zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Das teilte das Filmfest Hamburg mit, das in den letzten Jahren mehrere Filme von Rasoulof gezeigt hatte.

Demnach darf Rasoulof den Iran außerdem für zwei Jahre nicht verlassen. Ausschlaggebend für das Urteil sei die kritische Darstellung des Iran in den letzten Werken des Filmemachers gewesen.

In den deutschen Kinos lief zuletzt Rasoulofs Film "A Man of Integrity – Kampf um die Würde". Der Filme erzählte von einem Ehepaar, das sich mit einer Goldfischfarm im Norden des Iran ein neues Leben aufbauen will und sich gegen einen korrupten lokalen Großunternehmer zur Wehr setzen muss. "A Man of Integrity" wurde 2017 in Cannes mit dem Preis der Reihe "Un Certain Regard" ausgezeichnet.

Für seine kritische Haltung wurde der 1972 geborene Rasoulof bereits 2010 zu sechs Jahren Haft verurteilt, von denen er ein Jahr verbüßen musste; gegen Kaution befand er sich anschließend in Freiheit. Nach einem Auslandsaufenthalt wurde ihm 2017 der iranische Pass entzogen. Damals warfen ihm die iranischen Revolutionsgarden "Gefährdung der nationalen Sicherheit" und "Propaganda gegen die islamische Regierung" vor.

"Wie so oft ist erneut ein Künstler Opfer einer willkürlichen Rechtsprechung", erklärt Albert Wiederspiel, Leiter des Filmfests Hamburg. "Mohammad Rasoulofs Verbrechen bestehen darin, Filme über seine Heimat zu machen. Wir, die in einer freien Welt leben, haben die Pflicht, dagegen zu protestieren."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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