"Jenke macht Mut": So gefährlich ist die Volkskrankheit Übergewicht
In einer neuen RTL-Reportage begleitet Jenke von Wilmsdorff schwer übergewichtige Menschen bei ihrem Kampf gegen die Kilos und trifft Forscher, die gegen die Volkskrankheit vorgehen.
Es ist eine alarmierende Prognose, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kürzlich aufstellte: In zehn Jahren könnte jeder fünfte Erdenbürger unter krankhaftem Übergewicht leiden. Schon heute sind in Deutschland 53 Prozent der Frauen und sogar mehr als zwei Drittel der Männer übergewichtig. Wo liegen die Ursachen für diese Volkskrankheit? Was verhilft wirklich zu einem dauerhaften Gewichtsverlust? Und abgesehen von den Gesundheitsrisiken: Mit welchen Gefühlen haben stark adipöse Menschen zu kämpfen? In der Dokumentation "Jenke macht Mut – Der schwere Kampf gegen die Kilos" (Montag, 15. April, 20.15 Uhr, RTL) begibt sich Investigativjournalist Jenke von Wilmsdorff auf Spurensuche.
"Ich werde mit so viel Fett nicht alt werden. Aber ich habe zwei Kinder und damit auch eine Verantwortung", ist sich Simone aus Köln bewusst. Die 42-Jährige brachte 130 Kilogramm auf die Waage und hat schon vieles versucht, um Gewicht zu verlieren. Am Ende stand aber häufig nur ein JoJo-Effekt und große Frustration. Nun will sie mit der Hilfe von Jenke von Wilmsdorff einen Neustart wagen, um den, wie sie es nennt, "Suizid in Raten" abzuwenden. Gelingen soll das mit dem "MOBILIS"-Programm, einer zwölfmonatigen Abnehmmethode, die dank ernährungswissenschaftlicher, sportwissenschaftlicher und psychologischer Betreuung eine nachhaltige Lebensstiländerung verspricht. Für mehr Lebensqualität fordert der Leiter Prof. Dr. Hans-Georg Predel "aktives Mitmachen" seiner Patienten ein. Was das heißt, zeigt die Reportage eindrücklich.
Jenke von Wilmsdorff begleitet aber nicht nur Betroffene, er versucht in der zweistündigen Dokumentation auch, den Ursachen für das Krankheitsbild auf den Grund zu gehen. Einen Ansatzpunkt findet er in den USA, wo man für wenig Geld an große Mengen von ungesundem Essen kommt. "Hier bekommt man 150 Chicken Nuggets für nur 13 Euro", wundert sich von Wilmsdorff. "Ein ganzes Land scheint sich zwischen XXL-Portionen und Diätenwahnsinn zu bewegen", befindet der 53-Jährige. So gehe "das Gefühl für einen gesunden Lebensstil" verloren.
Was also kann getan werden, um der weltweiten Verfettung entgegenzutreten? Eine Möglichkeit, die auch hierzulande schon häufig diskutiert wurde, ist eine Ampelkennzeichnung auf Lebensmitteln. "Nur sie verschafft uns Verbrauchern einen schnellen und leicht verständlichen Überblick über den Ernährungswert eines Lebensmittels", ist sich von Wilmsdorff sicher. Dazu sei eine Ernährungsbildung bereits bei Kindern elementar.
Schnelle Diäten sind wenig hilfreich
"Statt Übergewichtige mit Häme zu überziehen, sollten wir sie viel mehr unterstützen, denn Übergewicht kann sehr unterschiedliche Gründe und Auslöser haben", erklärt der Journalist. "Die Frage nach der Schuld trifft es daher überhaupt nicht." Bei den Recherchen habe er "keinen übergewichtigen Mitmenschen getroffen, der glücklich über seine Kilos war", so von Wilmsdorff: "Und da fängt der Teufelskreis oft an. Aus Frust trösten sich übergewichtige Menschen teilweise mit noch mehr Essen. Andere sind von Kindheit an dick, da sie schon von zu Hause aus falsch ernährt wurden. Einige haben sich in schwierigen Lebensphasen Kummerspeck angefuttert und kommen davon nicht mehr runter."
In seinem Film macht er mehr als deutlich, dass es mit einer schnellen Diät, wie sie zu jeder Jahreszeit vielfach propagiert werde, niemals getan ist: "Wer auf Dauer Gewicht verlieren will, der kommt nicht darum herum, seine Ernährungsgewohnheiten dauerhaft zu ändern und sich mehr zu bewegen."
"Der schwere Kampf gegen die Kilos" ist eine weitere Ausgabe der "Jenke macht Mut"-Reihe. Für eine frühere Reportage, die das Leben mit Brustkrebs zum Thema hatte, wurde Jenke von Wilmsdorff in diesem Jahr mit dem deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Infotainment ausgezeichnet. Schon zuvor hatte sich der Journalist mit teils grenzwertigen Selbstversuchen einen Namen gemacht. Im Rahmen des "Jenke Experiments" ließ er sich unter anderem mittels Hypnose in einen demenzartigen Zustand versetzen oder probierte die Wirkung verschiedener Drogen aus. In seiner neuen Reportage gehe es vor allem um Aufklärung: "Führende Experten erklären unterschiedliche Methoden und teilen ihre Erkenntnisse, wie man dem Übergewicht begegnen und bevor der Teufelskreis greift, bereits vorbeugen kann."
Quelle: teleschau – der Mediendienst