Karl Lauterbach: Dritte Welle "fast nicht mehr abzuwenden"
Karl Lauterbach rät ausdrücklich von einer baldigen Lockerung der Corona-Beschränkungen ab. Er rechnet viel mehr trotz Lockdown damit, dass die Infektionszahlen wieder steigen.
Kurz vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz, bei der über neue Corona-Maßnahmen bereaten wird, sehnen sich viele Menschen in Deutschland nach mehr Normalität. Doch wenn es nach dem SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach geht, dürfte es noch eine ganze Weile dauern, bis Lockerungen vertretbar sind.
In einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv sagte der 57-Jährige am Montag: "Es muss auf jeden Fall eine Verlängerung geben." Zwar sinke die Gesamtzahl der Coronafälle derzeit, jedoch steige unter ihnen der auch hierzulande der Anteil der hochansteckenden Mutatamten aus Großbritannien und Südafrika. Für Lauterbach ist deshalb klar: "Wir werden eine dritte Welle bekommen. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt fast nicht mehr abzuwenden."
Bereits ab Anfang März, prophezeit Lauterbach, dürften die Mutanten dazu führen, dass die Corona-Fallzahlen auch im Lockdown wieder steigen. Deshalb rät er eindringlich davon ab, die bestehenden Lockdown-Maßnahmen auch nur in kleinen Teilen zu lockern.
Im Hinblick auf die schleppend vorankommende Impfkampagne äußerte sich Lauterbach ebenso besorgt: Die südafrikanische Mutation sei eine sogenannten "Escape-Variante". Der Impfstoff von AstraZeneca habe gegen sie nur noch eine zehnprozentige Wirkung und werde in Südafrika entsprechend nicht mehr verimpft. Ebenso würden etwaige Vorinfektionen mit dem Corona-Virus bei dieser Mutation eine erneute Ansteckung nicht verhindern. "Wir impfen gegen die Zeit", so Lauterbach. Immerhin würden die bislang zugelassenen Impfpräparate gegen die britische Variante fast vollständig wirken.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH