Hohes Niveau bei Fernsehpreisen

Los Angeles wartet auf die Emmys

16.09.2015, 07.15 Uhr
von Jörg Isringhaus
Der Emmy Award wird seit 1949 jährlich für die abgelaufene Fernsehsaison verliehen.
Der Emmy Award wird seit 1949 jährlich für die abgelaufene Fernsehsaison verliehen.  Fotoquelle: Joe Seer/shutterstock.com

Bei der Verleihung des wichtigen US-Fernsehpreises am Sonntag ist die Serie "Game of Thrones" haushoher Favorit. Generell ist das Niveau der preiswürdigen Produktionen so hoch wie selten.

Das US-Fernsehen feiert sich selbst: Am Sonntag werden in Los Angeles zum 67. Mal die Emmys für herausragende TV-Produktionen verliehen. Und weil das Fernsehen mittlerweile dem Kino erzählerisch fast den Rang abgelaufen hat, wiegen die Preise jedes Jahr schwerer – der "Oscar" war gestern, die "Emmys" sind heute.

Nie war die Dichte an hochkarätigen TV-Serien so hoch wie heute, und ein Ende scheint nicht abzusehen. Dazu befruchtet das kreative amerikanische Fernsehen längst den internationalen Markt – auch in Deutschland startet mit "Blochin" demnächst eine Serie, die im sogenannten "Writer's Room" entstanden ist, also von einem Drehbuchautoren-Kollektiv geschrieben wurde.

24 Nominierungen für "Game of Thrones"

Aber wer darf sich in diesem Jahr Chancen ausrechnen, welche Produktion wird die knapp 20.000 Mitglieder der Academy of Television Arts & Sciences überzeugt haben? Ganz vorne mit dabei sein wird wohl "Game of Thrones", schon allein, weil die extrem erfolgreiche Fantasy-Serie 24 Mal nominiert wurde. Dazu räumte die Serie bereits in acht Kategorien bei den am Samstag verliehenen Creative Arts Emmys ab, also in den technischen Kategorien wie Ton oder Visuellen Effekten. Hinter "Game Of Thrones" folgen als Favoriten "American Horror Story" mit 19 und "Olive Kitteridge" mit 13 Nominierungen.

Letztgenannte Serie ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Qualität der TV-Drehbücher zunehmend auch Darsteller anzieht, die bis dato auf die Leinwand abonniert gewesen sind, in diesem Fall Frances McDormand. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, von Matthew McConaughey über Colin Farrell bis Kevin Spacey. Apropos Spacey: Auch seine Polit-Serie "House of Cards" zählt erneut zu den Emmy-Kandidaten.

Regularien zum Teil neu

Etwas geändert wurden in diesem Jahr die Regularien. So ist nun genauer festgelegt, was als Drama- oder Comedy-Serie beziehungsweise Mini- oder normale Serie einzuordnen ist. Auch Irritationen über Haupt-, Neben- und Gastrollen wurden beseitigt. Allerdings ist es fast unmöglich, etwa bei den nominierten Schauspielerinnen und Schauspielern mit der Verleihung der Emmys danebenzugreifen – bis auf wenige Ausnahmen waren alle gebotenen Leistungen oscarreif. Kleiner Witz.

In Kooperation mit RP ONLINE.

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