Erstes Spiel nach WM-Aus

Nations League: Béla Réthy kommentiert Deutschland gegen Frankreich

von Andreas Schöttl

In einem neuen Wettbewerb trifft der alte Weltmeister auf den neuen Weltmeister. Zum Start der Nations League birgt das Duell Deutschland gegen Frankreich wegen des frühen WM-Aus des DFB-Teams Brisanz. Das ZDF überträgt live.

ZDF
Deutschland – Frankreich
Sport • 06.09.2018 • 20:15 Uhr

Die Schmach des historischen Vorrunden-Scheiterns bei der Weltmeisterschaft in Russland ist noch nicht verdaut. In diesem Zustand der sportlichen Unsicherheit und des Umbruchs erwartet die deutsche Nationalmannschaft in der Arena in München den Weltmeister. Und das ausgerechnet in einem "Pflichtspiel" in einem völlig neuen Wettbewerb. Die UEFA Nations League wird ab Donnerstag, 6. September, erstmals gespielt.

An der neu geschaffenen kontinentalen Liga nehmen alle 55 UEFA-Mitgliedsverbände teil. Über das neue Turnier ist es vier Nationen zwar möglich, sich für die EM 2020 zu qualifizieren. Die EM-Qualifikation ab März kommenden Jahres wird das Turnier allerdings nicht ersetzen. Was sich im Modus mit vier Ligen (A, B, C, D), aufgeteilt nach dem UEFA-Koeffizientenrangliste für Nationalmannschaften, recht kompliziert darstellt, berührt Jaochim Löws Mannschaft im Umbruch allerdings kaum. Gesetzt in der stärksten Liga (A), spielt sie um den Gewinn der neuen Nations League.

In Liga A spielen die zwölf stärksten Nationen in vier Dreiergruppen. Deutschland muss sich neben dem Weltmeister Frankreich mit den Niederlanden in jeweils Hin- und Rückspiel messen. Die vier Gruppensieger der Liga A sind für die im Juni 2019 stattfindende Endrunde qualifiziert. Dann stehen zwei Halbfinals, eine Partie um den dritten Platz sowie ein Finale auf dem Programm.

Über den wirklichen Wert der Nationen-Liga darf gestritten werden. Vor allem von den Vereinen der Bundesliga wird sie kritisiert. Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, etwa sagte: "Wenn es keine Nations League geben würde, dann würde sie wohl auch niemand vermissen." Der nach der Özil-Affäre angeschlagene DFB-Präsident Reinhard Grindel argumentierte bereits vor der Russland-WM dagegen: "Statt Freundschaftsspiele, in denen es um nichts geht, sehen die Fans einen attraktiven Wettbewerb", sagte Grindel.

So dürften die Spiele gegen Weltmeister Frankreich und den Niederlanden auch Bundestrainer Joachim Löw entgegenkommen. Er betonte schon mehrmals: "Sportlich wollen wir uns immer mit den Top-Teams messen." Für einen Neuaufbau seiner Nationalmannschaft ist dieser Standpunkt derzeit wohl wichtiger als je zuvor. Denn niemand weiß gerade wirklich, welche Qualität die Elf von Russland noch besitzt.

Aus der Arena in München meldet sich Katrin Müller-Hohenstein live als Moderatorin. An ihrer Seite steht Oliver Kahn als Experte. Das Spiel Deutschland gegen Frankreich wird kommentiert von Béla Réthy.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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